Gut sechs Wochen nach dem Start hat der private US-Mondlander „Blue Ghost“ von Firefly Aerospace den Erdtrabanten erreicht. Die Landung erfolgte am Sonntag um 09:34 Uhr MEZ in der Region Mons Latreille, einer Vulkanstruktur auf der nordöstlichen Mondvorderseite. Damit ist Firefly Aerospace nach Intuitive Machines erst das zweite Privatunternehmen, dem eine erfolgreiche Mondlandung gelingt.
„Blue Ghost“ transportiert zehn wissenschaftliche Geräte der NASA, die unter anderem Messungen zur Magnetosphäre des Mondes und Analysen von Mondstaub durchführen sollen. Der Lander, etwa so groß wie ein Flusspferd, wird 14 Tage lang Daten sammeln. Besonders spannend ist eine totale Mondfinsternis am 14. März, die mit hochauflösenden Kameras dokumentiert wird. Dann wird sich die Erde genau zwischen Sonne und Mond schieben und das Sonnenlicht vollständig blockieren.
Der Lander wurde Mitte Januar mit einer Falcon-9-Rakete von SpaceX ins All gebracht. Mit an Bord war auch ein japanischer Mondlander, der im Mai eine eigene Landung versuchen wird. Eine weitere private Mission folgt bereits in wenigen Tagen: Am 6. März plant Intuitive Machines die Landung von „Athena“. Der Lander soll Bohrungen nach Wassereis durchführen und eine springende Drohne einsetzen, die für die Erkundung der unebenen Oberfläche konzipiert ist.
Die NASA investiert mit 2,6 Milliarden Dollar in private Mondmissionen, um Innovation und den kommerziellen Zugang zum Mond zu fördern. Doch die Zukunft dieser Programme ist ungewiss. Die neue US-Regierung unter Präsident Donald Trump und Berater Elon Musk will den Fokus der Raumfahrt verstärkt auf den Mars verlagern.
Vor der erfolgreichen Mission von Intuitive Machines im vergangenen Jahr war eine Mondlandung nur einer Handvoll staatlicher Raumfahrtbehörden gelungen, beginnend mit der Sowjetunion im Jahr 1966.
Alle Angaben ohne Gewähr. Titelbild AFP.
OZD-Kommentar:
Private Mondmissionen sind ein wichtiger Schritt, doch ihr langfristiger Erfolg bleibt fraglich.
a) Die Landung von „Blue Ghost“ ist zweifellos ein technischer Erfolg, doch Firefly Aerospace muss erst beweisen, dass es mehr als eine einmalige Leistung ist. Der Markt für kommerzielle Mondmissionen ist hart umkämpft.
b) Die NASA setzt auf private Partner, um Kosten zu senken, aber das politische Umfeld ist instabil. Wenn Trump und Musk den Fokus auf den Mars legen, könnten die Mittel für Mondprojekte drastisch gekürzt werden.
c) Die Abhängigkeit von Unternehmen wie SpaceX und Intuitive Machines birgt Risiken. Ohne langfristige Finanzierungszusagen könnte das kommerzielle Mondprogramm schnell ins Stocken geraten.
OZD-Analyse:
Bedeutung der Mondlandung
a) Firefly Aerospace ist erst das zweite private Unternehmen, das eine erfolgreiche Mondlandung durchgeführt hat.
b) Die wissenschaftlichen Experimente an Bord von „Blue Ghost“ liefern wertvolle Erkenntnisse über den Mond.
c) Die Mission unterstreicht die wachsende Rolle privater Raumfahrtunternehmen.
Risiken und Herausforderungen
a) Die Finanzierung privater Mondmissionen hängt stark von der NASA ab.
b) Politische Unsicherheiten könnten das Mondprogramm gefährden.
c) Technische Schwierigkeiten, wie die gescheiterte Intuitive-Machines-Landung 2023, zeigen die Herausforderungen.
Zukunftsperspektiven
a) Die geplante Landung von „Athena“ am 6. März wird ein weiterer Test für private Missionen sein.
b) Neue Technologien wie die springende Drohne könnten künftige Erkundungen revolutionieren.
c) Falls die US-Regierung den Fokus auf den Mars verlagert, könnten private Mondmissionen an Bedeutung verlieren.
Alle Angaben ohne Gewähr. Titelbild AFP.