Die Ukraine ist nach Angaben von Präsident Wolodymyr Selenskyj bereit, ein Rohstoffabkommen mit den USA zu unterzeichnen. "Das vorliegende Abkommen wird unterzeichnet, wenn die Parteien dazu bereit sind", erklärte Selenskyj nach einem europäischen Krisengipfel zur Ukraine in London. Die Ukraine setze damit ihre bisherige Politik fort und sei "konstruktiv".
Das Abkommen, das einen wichtigen Schritt zur Stabilisierung des Landes und zur Beendigung des Kriegs darstellen sollte, war am Freitag ins Stocken geraten. Bei einem Treffen im Oval Office kam es zu einem Eklat zwischen US-Präsident Donald Trump, seinem Vizepräsidenten JD Vance und Selenskyj. Trump warf dem ukrainischen Staatschef mangelnde Dankbarkeit für die US-Militärhilfe vor und stellte die Fortsetzung der Unterstützung infrage. "Sollte Selenskyj nicht einem 'Deal' mit Russland zustimmen, werde die Unterstützung enden", so Trump.
Geplant war, dass die USA und die Ukraine gemeinsam Rohstoffe auf ukrainischem Boden fördern. Trump sieht dies als Gegenleistung für die von Washington geleistete Militärhilfe. Die Unsicherheit über die Zukunft des transatlantischen Bündnisses wächst.
Vor diesem Hintergrund kamen zahlreiche Staats- und Regierungschefs in London zu einem Krisentreffen zusammen. Auf Einladung von Premierminister Keir Starmer diskutierten sie die Lage in der Ukraine. Frankreichs Präsident Emmanuel Macron erklärte, dass Paris und London eine einmonatige Waffenruhe vorschlagen. Diese solle "in der Luft, auf den Meeren und bei der Energieinfrastruktur" gelten.
Alle Angaben ohne Gewähr. Titelbild AFP.
OZD-Kommentar: Die aktuellen Entwicklungen zeigen die wachsende Instabilität der transatlantischen Beziehungen.
a) Die Ukraine sucht verzweifelt nach Möglichkeiten, ihre Rohstoffindustrie mit internationaler Hilfe zu stärken, doch die US-Regierung nutzt dies als Druckmittel.
b) Trump verfolgt eine knallharte Strategie: Ohne politische Zugeständnisse aus Kiew gibt es keine weiteren Hilfen. Dies bringt Selenskyj in eine schwierige Lage.
c) Sollte das Abkommen scheitern, droht der Ukraine nicht nur wirtschaftlicher Schaden, sondern auch eine strategische Schwächung im Konflikt mit Russland.
OZD-Analyse:
Politische Implikationen
a) Die Ukraine steht unter enormem Druck, internationale Partnerschaften zu sichern.
b) Trump nutzt Wirtschaftspolitik als Hebel in der Geopolitik.
c) Die europäische Reaktion bleibt unklar.
Mögliche Folgen für die Ukraine
a) Ohne das Abkommen könnten dringend benötigte Investitionen ausbleiben.
b) Die Rohstoffindustrie bleibt in einem instabilen Zustand.
c) Eine Reduzierung der US-Hilfe würde die militärische Lage verkomplizieren.
Die Rolle Europas
a) Macron und Starmer versuchen, eine diplomatische Lösung zu forcieren.
b) Die vorgeschlagene Waffenruhe könnte eine Atempause schaffen.
c) Es bleibt abzuwarten, ob Deutschland und andere EU-Staaten sich aktiver einbringen.
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