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Elon Musk unter Druck – Royal Society prüft Mitgliedschaft

Nach einer Petition von über 3000 Wissenschaftlern berät die britische Royal Society über einen möglichen Ausschluss von Elon Musk. Grund sind Vorwürfe über Falschinformationen und Verschwörungstheorien

Die britische Royal Society, eine der renommiertesten Wissenschaftsakademien der Welt, hält am Montagabend eine Sitzung ab, um über die Mitgliedschaft von Elon Musk zu beraten. Hintergrund ist eine Petition, die mehr als 3000 Wissenschaftler unterzeichnet haben. Sie werfen Musk vor, durch die Verbreitung „unbegründeter Verschwörungstheorien“ gegen den Verhaltenskodex der Akademie verstoßen zu haben.

Die Debatte ist brisant, denn Musk ist nicht nur ein prominentes Mitglied der Society, sondern auch eine der einflussreichsten Persönlichkeiten im Bereich Technologie und Raumfahrt. 2018 wurde er für seine Verdienste um Elektrofahrzeuge und Raumfahrt in die Royal Society aufgenommen. Nun könnte ihm diese Ehre entzogen werden.

Musk selbst reagierte mit Spott: „Nur feige, unsichere Narren interessieren sich für Auszeichnungen und Mitgliedschaften“, erklärte er vor der Sitzung.

Ein zentraler Kritiker Musks ist der Wissenschaftler Stephen Curry vom Imperial College London, der den offenen Brief verfasste. Er beschuldigt den Milliardär, eine Plattform für Desinformation zu bieten und sieht in seiner neuen Rolle als Berater von US-Präsident Donald Trump eine zusätzliche Gefahr.

Die Royal Society selbst betonte, dass ihre internen Beratungen „streng vertraulich“ seien. Sie zählt rund 1800 Mitglieder, darunter historische Größen wie Isaac Newton, Charles Darwin, Albert Einstein und Stephen Hawking. Ob Musk weiterhin zu diesem Kreis gehört, könnte sich schon bald entscheiden.

OZD / AFP


OZD-Kommentar

Elon Musk spaltet die Wissenschaftswelt – doch was steckt wirklich hinter der Petition?

a) Wissenschaft gegen Musk? Dass eine renommierte Institution wie die Royal Society über den Ausschluss eines Mitglieds berät, ist außergewöhnlich. Doch ist es tatsächlich ein Verstoß gegen wissenschaftliche Prinzipien oder eine politische Auseinandersetzung? Musk polarisiert, aber hat die Wissenschaftsgemeinschaft die Neutralität gewahrt?

b) Cancel Culture oder berechtigte Maßnahme? Kritiker werfen der Royal Society vor, sich in eine politische Kampagne hineinziehen zu lassen. Musks Unterstützung für Donald Trump könnte ein wichtiger Faktor sein. Ist der Vorwurf der Falschinformationen tatsächlich objektiv überprüfbar, oder geht es vor allem um Meinungen?

c) Musk bleibt gelassen – zu Recht? Musk selbst reagiert mit Abwehr und Spott. Sollte er ausgeschlossen werden, wäre es kaum ein Rückschlag für seine Karriere, doch das Signal wäre deutlich: Die Wissenschaftsgemeinschaft grenzt sich von ihm ab. Welche Folgen hätte das für den Umgang mit anderen kontroversen Persönlichkeiten?

Egal, wie die Entscheidung ausfällt – die Debatte um Musk zeigt einmal mehr, dass Wissenschaft und Politik längst untrennbar verwoben sind.

ozd/afp




Wer ist Elon Musk?

Elon Musk ist ein US-amerikanischer Unternehmer, Ingenieur und Milliardär, der als eine der einflussreichsten Persönlichkeiten in den Bereichen Technologie, Raumfahrt und Künstliche Intelligenz gilt. Geboren 1971 in Südafrika, wanderte er später in die USA aus. Er ist Gründer oder Mitbegründer mehrerer Unternehmen, darunter Tesla, SpaceX, Neuralink und The Boring Company.

Sein Aufstieg begann mit dem Verkauf des Bezahldienstes PayPal an eBay im Jahr 2002. Mit SpaceX revolutionierte er die Raumfahrtindustrie, während Tesla den Markt für Elektrofahrzeuge prägte. In jüngster Zeit geriet Musk jedoch durch umstrittene Äußerungen auf seinem sozialen Netzwerk X (ehemals Twitter) in die Kritik. Besonders seine Positionen zu Themen wie Meinungsfreiheit, Künstlicher Intelligenz und politischer Einflussnahme sind umstritten.

Musk wurde 2018 in die Royal Society aufgenommen, eine der ältesten und renommiertesten wissenschaftlichen Institutionen der Welt. Nun steht er wegen der Verbreitung angeblicher Falschinformationen und seiner politischen Nähe zu Donald Trump unter Druck.


Was ist die Royal Society?

Die Royal Society of London for Improving Natural Knowledge, kurz Royal Society, wurde im Jahr 1660 gegründet und ist eine der ältesten und angesehensten wissenschaftlichen Gesellschaften der Welt. Sie hat ihren Sitz in London und dient der Förderung der Wissenschaft.

Mitglieder der Royal Society werden aufgrund herausragender wissenschaftlicher Leistungen aufgenommen. Historische Mitglieder waren unter anderem Isaac Newton, Charles Darwin, Albert Einstein und Stephen Hawking. Heute umfasst die Gesellschaft rund 1800 Mitglieder, darunter Nobelpreisträger und führende Wissenschaftler aus verschiedenen Disziplinen.

Die Royal Society hat strenge ethische und wissenschaftliche Standards. Mitglieder müssen sich an einen Verhaltenskodex halten, der unter anderem die Förderung wissenschaftlicher Integrität und die Vermeidung von Falschinformationen beinhaltet. Der mögliche Ausschluss von Elon Musk wäre ein bemerkenswerter Schritt und zeigt, dass selbst prominente Mitglieder nicht über den Regeln der Institution stehen.

Alle Angaben ohne Gewähr. Titelbild AFP.



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Alle Angaben ohne Gewähr. Titelbild AFP