Das Raumfahrtunternehmen SpaceX von Elon Musk plant einen weiteren Testflug seiner 123 Meter langen Starship-Rakete. Das Startfenster öffnet sich am Montag um 17.30 Uhr Ortszeit (00.30 Uhr MEZ) auf dem SpaceX-Weltraumbahnhof im texanischen Boca Chica. Dies wäre der achte Testflug des gigantischen Raumschiffs, das Musk einst zum Mars bringen will.
Der letzte Test im Januar verlief nur teilweise erfolgreich: Während die untere Stufe, genannt Super Heavy, erfolgreich aufgefangen wurde, explodierte die obere Stufe. Trümmerteile wurden bis in die Karibik geschleudert. Die US-Luftfahrtbehörde FAA verhängte daraufhin ein vorübergehendes Flugverbot, das erst vergangenen Freitag aufgehoben wurde. Die FAA genehmigte den Start jedoch, obwohl ihre eigene Untersuchung noch nicht abgeschlossen war.
SpaceX betont, dass nach der Januar-Panne „mehrere Veränderungen“ an der oberen Raketenstufe vorgenommen wurden, um deren Zuverlässigkeit zu verbessern. Die Super Heavy-Antriebsstufe soll erneut nach dem Start durch Greifarme des Turms zurückgeholt werden, während die Starship-Raumfähre vor der australischen Westküste ins Meer stürzen soll.
Langfristig will SpaceX Starship als vollständig wiederverwendbare Rakete entwickeln, um die Kosten der Raumfahrt drastisch zu senken. Die NASA plant bereits den Einsatz des Systems für künftige bemannte Mondmissionen. Doch Musks Einfluss auf staatliche Regulierungsbehörden sorgt für Kritik: Seitdem er Donald Trump berät, wächst die Sorge, dass er unzulässigen Druck auf Institutionen wie die FAA ausübt.
OZD / AFP
Starship hebt wieder ab – doch steht hinter der Startgenehmigung mehr als nur Wissenschaft?
a) Sicherheitsbedenken bleiben: Die Explosion der oberen Raketenstufe beim letzten Testflug war kein kleiner Zwischenfall. Dass die FAA den Flug nun genehmigt, obwohl sie ihre Untersuchung noch nicht abgeschlossen hat, wirft Fragen auf. Ist SpaceX wirklich bereit für einen weiteren Test?
b) Musk und politische Einflussnahme: Seit Musk als Berater für Trump tätig ist, wächst die Sorge, dass er seinen Einfluss auf Regulierungsbehörden nutzt – auch zu seinem eigenen Vorteil. Hat SpaceX die Startgenehmigung erhalten, weil die Bedenken ausgeräumt wurden, oder weil politischer Druck im Spiel war?
c) Weg zum Mars oder Risiko für die Umwelt? Starship soll die Menschheit zum Mars bringen, doch die Tests hinterlassen Spuren. Trümmerteile in der Karibik sind nur ein Beispiel. Ist das Programm auf einem nachhaltigen Kurs, oder ignoriert SpaceX die langfristigen Konsequenzen?
Die Faszination für Starship ist ungebrochen, doch SpaceX steht vor einer Gratwanderung: Zwischen technologischem Fortschritt und der Notwendigkeit, Vertrauen in Sicherheitsstandards zu wahren.
SpaceX (Space Exploration Technologies Corp.) ist ein US-amerikanisches Raumfahrtunternehmen, das 2002 von Elon Musk gegründet wurde. Ziel des Unternehmens ist es, die Raumfahrt durch wiederverwendbare Raketen günstiger und effizienter zu machen.
Zu den größten Erfolgen von SpaceX zählen:
Die Entwicklung der Falcon-9-Rakete, die mehrfach wiederverwendet werden kann.Der Bau des Dragon-Raumschiffs, das Fracht und Astronauten zur ISS bringt.Die erste private Raumfahrtmission zur ISS im Jahr 2020.Das Starship-Programm, mit dem SpaceX Langzeitmissionen zum Mars ermöglichen will.SpaceX ist auch Partner der NASA und soll mit Starship Astronauten zum Mond bringen. Die enge Verbindung zwischen SpaceX und der US-Regierung sorgt jedoch für Diskussionen über Musks politischen Einfluss.
Was ist Starship?Starship ist das größte und leistungsstärkste Raketen- und Raumschiffsystem, das jemals gebaut wurde. Es besteht aus zwei Hauptkomponenten:
Super Heavy – die erste Stufe, eine 70 Meter lange, wiederverwendbare Antriebsrakete.Starship – die obere Stufe, ein 50 Meter langes Raumschiff, das Fracht und Menschen transportieren soll.Ziel von SpaceX ist es, Starship vollständig wiederverwendbar zu machen, um Kosten zu senken. Langfristig soll das System für interplanetare Reisen genutzt werden – vor allem für eine bemannte Marsmission.
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Alle Angaben ohne Gewähr. Titelbild AFP