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Rosenmontagszüge rollen mit viel Spott und Häme - Hitler-Stalin-Pakt 2 Punkt 0

Mit scharfer Satire haben die Rosenmontagszüge in Köln, Düsseldorf und Mainz aktuelle politische Themen auf die Schippe genommen. Besonders Donald Trump, Wladimir Putin und die AfD standen im Fokus der Persiflage-Wagen.

Der Rosenmontag brachte wieder hunderttausende feiernde Jecken auf die Straßen der rheinischen Karnevalshochburgen. Die Motivwagen zielten in diesem Jahr auf eine breite Palette politischer und gesellschaftlicher Themen. In Köln, Düsseldorf und Mainz zogen Festwagen mit teils beißendem Spott durch die Straßen – von Donald Trump als Zirkusdirektor der „Freak Show“, über Putins und Trumps Druck auf Selenskyj, bis hin zu einer Darstellung von Alice Weidel als Hexe.

Besonders die Düsseldorfer Persiflagen erregten Aufmerksamkeit. Nach dem Eklat in Washington wurde ein Wagen mit Trump und Putin noch einmal überarbeitet und mit der Aufschrift „Hitler-Stalin-Pakt 2.0“ versehen. Wagenbauer Jacques Tilly erklärte: „Da haben wir nochmal extra einen draufgelegt, um die Situation zu verdeutlichen.“

Auch innenpolitisch wurde scharf ausgeteilt: Ein Wagen in Mainz stellte CDU-Chef Friedrich Merz dar, der die Kröte einer möglichen Koalition mit der SPD schlucken muss. Ein anderer thematisierte den Missbrauchsskandal in der katholischen Kirche, indem er einen Priester zeigte, der mit den Worten „Jesus liebt dich“ einen Messdiener anlockt.

Trotz strenger Sicherheitsvorkehrungen verliefen die Feiern weitgehend störungsfrei. Die Polizei meldete in Köln, Düsseldorf und Mainz zunächst keine größeren Vorfälle. In Mainz kam es jedoch durch einen Unfall mit einem Fastnachtswagen zu Verzögerungen.

Mit dem Aschermittwoch endet die Karnevalssession – doch die politische Debatte um die scharf gezeichneten Karikaturen dürfte weitergehen.

OZD / AFP


OZD-Kommentar

Karneval bleibt bissig – doch wo endet Satire und wo beginnt politische Agenda?

a) Von Humor zur politischen Botschaft? Satire gehört zum Karneval, doch immer wieder stellt sich die Frage: Wo liegt die Grenze zwischen Kritik und gezielter politischer Agitation? Dass Trump, Putin und Weidel zu den Hauptzielen gehören, ist kaum überraschend – aber fehlt hier eine ausgewogene Perspektive?

b) Katholische Kirche unter Beschuss – zurecht? Die Darstellung eines Priesters als Täter im Missbrauchsskandal wird von vielen als längst überfällige Aufarbeitung gesehen. Doch ist der Karneval der richtige Ort für diese Debatte? Oder schürt er nur weitere gesellschaftliche Gräben?

c) Sicherheit und Provokation: Die strengen Sicherheitsmaßnahmen zeigen, dass Karneval in der heutigen Zeit nicht mehr nur ein harmloses Volksfest ist. Die Debatte um radikale Motivwagen könnte weitergehen – wie weit darf der Spott gehen, bevor er nicht mehr als Kunst gilt?

Der Karneval hält der Gesellschaft den Spiegel vor – doch was er zeigt, gefällt nicht jedem.


Was ist der Rosenmontagszug?

Der Rosenmontagszug ist der Höhepunkt des deutschen Straßenkarnevals und findet traditionell am Montag vor Aschermittwoch statt. Die größten und bekanntesten Züge gibt es in:

Köln (der größte Rosenmontagszug Deutschlands)

Düsseldorf (besonders bekannt für seine politischen Motivwagen)

Mainz (hochpolitische Satire und beißender Spott)

Die Wagenbauer und Karnevalsgesellschaften nutzen den Zug, um das vergangene Jahr humoristisch und satirisch aufzuarbeiten – oft mit scharfer Kritik an Politik und Gesellschaft.



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Alle Angaben ohne Gewähr. Titelbild AFP