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Die Naivität und Schwerfälligkeit der politischen Elite - Europa ohnmächtig?

Die europäische Politik ist geprägt von reaktivem Verhalten, lähmender Bürokratie und einer fatalen Unfähigkeit zur Antizipation geopolitischer Entwicklungen.

Während sich die Weltordnung mit rasanter Geschwindigkeit wandelt, scheinen europäische Entscheidungsträger gefangen in einem System der Selbstbeschränkung, getrieben von Wunschdenken und institutioneller Trägheit.


1. Fehlende strategische Voraussicht

Die Schwäche europäischer Politik manifestiert sich insbesondere in ihrer mangelnden Antizipationsfähigkeit. Statt geopolitische Entwicklungen proaktiv zu analysieren und Handlungsszenarien zu entwickeln, dominiert eine Haltung des Abwartens – bis zur nächsten Krise. 

Die russische Invasion der Ukraine ist das herausragende Beispiel:

Warnungen ignoriert: Osteuropäische Staaten warnten seit Jahren vor Putins Expansionismus – in Brüssel wurde dies als „hysterisch“ abgetan.

Abhängigkeit von russischem Gas: Trotz Krim-Annexion und wachsender Aggression Moskaus hielt Deutschland an Nord Stream 2 fest – ein Paradebeispiel für strategische Blindheit.

Langsame Reaktion: Erst Monate nach Kriegsbeginn folgten ernsthafte Sanktionen und Waffenlieferungen, während die Ukraine zu Beginn auf sich allein gestellt war.

Gleiches gilt für den chinesischen Einfluss in Europa: Trotz offensichtlicher wirtschaftlicher Abhängigkeiten, aggressiver Cyber-Spionage und geopolitischer Ambitionen Pekings herrscht in der EU ein nahezu fahrlässiger Umgang mit chinesischen Investitionen in kritische Infrastrukturen, etwa in Häfen, Telekommunikation und Energienetze.



2. Bürokratische Lähmung und Entscheidungsdefizite

Europäische Politik ist durch eine langsame, ineffiziente und oft widersprüchliche Entscheidungsfindung geprägt. Während autoritäre Regime innerhalb von Tagen strategische Entscheidungen umsetzen, benötigt die EU Monate oder Jahre für Grundsatzentscheidungen.

Beispiel Verteidigungspolitik: Trotz offensichtlicher Bedrohungen dauert es Jahre, um gemeinsame Projekte zu realisieren. Die EU-„Verteidigungsunion“ bleibt eine Vision ohne Substanz.Energiekrise: Statt langfristiger Strategien folgt hektisches Krisenmanagement. 

Die verzögerte Abkopplung von russischem Gas und die späte Förderung alternativer Energiequellen sind sinnbildlich für Europas Schwerfälligkeit. 

Von der  Wind-zu-Wasserstoff-Produktion und Solar-zu-Wasserstoff-Produktion ganz zu schweigen.

Technologische Rückständigkeit: Während die USA und China die Digitalisierung, KI und Raumfahrt dominieren, diskutiert Europa über Regulierungen, statt eigene Innovationskraft zu entfalten.



3. Naivität in geopolitischen Machtfragen

Europäische Politiker halten an einem überholten Weltbild fest, das Diplomatie als universelles Instrument sieht, selbst gegenüber Regimen, die Machtpolitik und Konfrontation bevorzugen.

China-Politik: Während Peking gezielt europäische Unternehmen übernimmt und strategische Investitionen tätigt, vertraut die EU auf „Dialog und Zusammenarbeit“.

NATO-Abhängigkeit: Europa verlässt sich sicherheitspolitisch fast vollständig auf die USA – eine strategische Schwäche, die spätestens mit einem möglichen Rückzug Washingtons zur Katastrophe führen könnte.

Migration und innere Sicherheit: Die unkontrollierte Migrationspolitik der letzten Jahre zeigt, dass Brüssel nicht in der Lage ist, Herausforderungen realistisch zu bewerten und pragmatisch zu handeln.


Fazit: Europa verliert den Anschluss

Europa befindet sich in einem strategischen Vakuum. Die Kombination aus Bürokratismus, Naivität und fehlender Antizipation macht den Kontinent zu einem Spielball externer Mächte, sei es Washington, Moskau oder Peking. Ohne einen fundamentalen Kurswechsel – hin zu einer eigenständigen, entschlossenen und geopolitisch durchdachten Politik – wird Europa weiter an Einfluss verlieren. Die Welt wartet nicht auf Brüssel.



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Alle Angaben ohne Gewähr. Titelbild AFP