Kurz vor Beginn der christlichen Fastenzeit am 5. März hat die Krankenkasse DAK eine Umfrage veröffentlicht, die zeigt: Das Interesse am Fasten ist auf einem Rekordhoch. Laut der Forsa-Erhebung halten 72 Prozent der Befragten den bewussten Verzicht für sinnvoll – ein Anstieg um fünf Prozent im Vergleich zum Vorjahr. 2013, als die DAK die Studie erstmals in Auftrag gab, lag die Zustimmung noch bei rund 50 Prozent.
Besonders ausgeprägt ist die Zustimmung bei den 18- bis 29-Jährigen: 84 Prozent dieser Altersgruppe sehen Fasten als sinnvoll an, 70 Prozent haben es bereits selbst ausprobiert. Am häufigsten wird dabei auf Süßigkeiten (76 Prozent) verzichtet.
Über alle Altersgruppen hinweg gab mehr als die Hälfte der Befragten an, bereits mehrfach über einen längeren Zeitraum auf bestimmte Genussmittel oder Konsumgüter verzichtet zu haben. 15 Prozent haben mindestens einmal gefastet, während zehn Prozent sich vorstellen können, es künftig zu tun. Für 18 Prozent kommt Fasten hingegen nicht infrage.
Die Umfrage basiert auf einer repräsentativen Stichprobe von 1005 Befragten, die zwischen dem 17. und 20. Februar befragt wurden. Die DAK veröffentlicht die Studie jedes Jahr zum Aschermittwoch, der den Beginn der traditionellen 40-tägigen Fastenzeit markiert.
OZD / AFP
OZD-Kommentar
Fasten liegt im Trend, doch was steckt hinter dem wachsenden Interesse? Während der Verzicht früher vor allem religiös motiviert war, scheint heute vor allem das persönliche Wohlbefinden im Vordergrund zu stehen. Besonders junge Menschen setzen zunehmend auf bewusstes Verzichten, sei es aus gesundheitlichen, ökologischen oder gesellschaftlichen Gründen. Der Verzicht auf Zucker, Alkohol oder soziale Medien ist längst kein Nischenphänomen mehr, sondern Ausdruck eines neuen Lebensstils. Doch bleibt die Frage, ob dieser Trend nachhaltig ist oder ob es sich nur um eine kurzzeitige Bewegung handelt, die mit der Fastenzeit wieder abklingt.
Was ist Fasten und warum wird es praktiziert?
Hintergrund und Geschichte
Traditionell Teil der christlichen Religion
Fastenzeit beginnt am Aschermittwoch und dauert bis Ostern
Historisch als Zeit der Besinnung und Entsagung gedacht
Moderne Fastenarten
Klassisches Fasten: Verzicht auf feste Nahrung für einen bestimmten Zeitraum
Intervallfasten: Ernährungsmethode mit festgelegten Essenspausen
Konsumverzicht: Kein Alkohol, kein Zucker, keine sozialen Medien
Mögliche Vorteile des Fastens
Verbesserung der Gesundheit durch bewusstere Ernährung
Psychologische Effekte wie mehr Achtsamkeit und Selbstkontrolle
Gesellschaftlicher Trend zur Reduktion von Überkonsum
Ob der Fasten-Boom ein langfristiges Phänomen bleibt oder nur eine Momentaufnahme ist, wird sich zeigen – doch der Trend zu mehr Selbstdisziplin und bewussterem Leben ist unübersehbar.
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Alle Angaben ohne Gewähr. Titelbild AFP