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Der Gazawiederaufbau - Die Arabische Liga sucht eine gemeinsame Linie in Kairo

In Kairo hat ein Dringlichkeitstreffen der Arabischen Liga zum Wiederaufbau des Gazastreifens begonnen. Der Gipfel befasst sich mit den umstrittenen Plänen von US-Präsident Donald Trump, den Gazastreifen unter US-Kontrolle zu bringen.

Unter der Leitung von Ägyptens Präsident Abdel Fattah al-Sisi und Bahrains König Hamid haben am Dienstag arabische Staaten über eine gemeinsame Reaktion auf Trumps Gaza-Strategie beraten. Der US-Präsident hatte angekündigt, den Gazastreifen unter amerikanische Kontrolle zu stellen, wiederaufzubauen und Teile der palästinensischen Bevölkerung nach Ägypten und Jordanien umzusiedeln.

Diese Pläne stoßen in der Region auf massiven Widerstand. Viele arabische Staaten lehnen die Idee strikt ab, während Israels Premierminister Benjamin Netanjahu Trumps Vorschlag als „visionär und innovativ“ bezeichnete.

Parallel dazu forderte Israels Außenminister Gideon Saar am Dienstag die „vollständige Demilitarisierung“ des Gazastreifens. Die Hamas reagierte umgehend: Das hochrangige Mitglied Sami Abu Suhri erklärte, die Entwaffnung der Hamas sei eine rote Linie.

Der Gazastreifen ist durch den Krieg zwischen Israel und der Hamas, der am 7. Oktober 2023 durch den Angriff der islamistischen Palästinenserorganisation auf Israel begann, weitgehend zerstört worden.

Neben den führenden arabischen Staatschefs nehmen auch der syrische Übergangspräsident Ahmed al-Scharaa und Libanons Präsident Joseph Aoun an dem Gipfel teil.

OZD / AFP


OZD-Kommentar

Der Gipfel der Arabischen Liga in Kairo könnte zum Wendepunkt in der Debatte über den Wiederaufbau des Gazastreifens werden, doch es zeigt sich erneut die tiefe Kluft zwischen den arabischen Staaten und den geopolitischen Interessen der USA und Israels. Während Trump mit seiner Idee einer US-Kontrolle über den Gazastreifen auf eine radikale Neuordnung der Region setzt, stößt dieser Plan bei arabischen Staaten auf Ablehnung. 

Die Vorstellung, Palästinenser zwangsweise nach Ägypten und Jordanien umzusiedeln, ist historisch und politisch hochbrisant – und könnte die Spannungen in der gesamten Region verschärfen. Gleichzeitig bleibt die Frage, wie der Gazastreifen ohne eine grundlegende politische Lösung wiederaufgebaut werden soll. Die israelische Forderung nach einer vollständigen Entwaffnung der Hamas wird von der palästinensischen Seite als unzumutbar zurückgewiesen, was eine Lösung weiter erschwert. Die Kairoer Gespräche werden zeigen, ob es überhaupt eine einheitliche arabische Position gibt – oder ob der Wiederaufbau von Gaza zu einem neuen geopolitischen Streitpunkt wird.



OZD-Analyse

Trumps Gaza-Plan als Zündstoff für die Region
a) Vorschlag einer US-Kontrolle stößt auf breite Ablehnung in der arabischen Welt.
b) Zwangsumsiedlungen von Palästinensern nach Ägypten und Jordanien sind politisch hochbrisant.

Israels Forderung nach einer Demilitarisierung
a) Israels Außenminister Saar will den Gazastreifen vollständig entwaffnen.
b) Die Hamas lehnt dies kategorisch ab – neue Eskalationen sind wahrscheinlich.

Arabische Liga vor schwieriger Einigung
a) Unterschiedliche Interessen zwischen den arabischen Staaten erschweren eine einheitliche Position.
b) Wiederaufbaupläne sind ohne politischen Konsens schwer umsetzbar.

Die Ergebnisse des Gipfels in Kairo könnten maßgeblich bestimmen, in welche Richtung sich der Konflikt um den Wiederaufbau von Gaza entwickelt – doch eine schnelle Lösung ist nicht in Sicht.


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Alle Angaben ohne Gewähr. Titelbild AFP