US-Präsident
Donald Trump hat die Aussetzung der Militärhilfe für die Ukraine
angeordnet. Während Kiew die Zusammenarbeit mit Washington weiterführen
will, zeigen sich europäische Staaten bestürzt – der Kreml hingegen
begrüßt die Entscheidung.
Die Ukraine muss künftig ohne die bisher größte Stütze im Krieg gegen Russland auskommen: Die USA haben ihre Militärhilfe für Kiew ausgesetzt. Wie ein hochrangiger US-Beamter der Nachrichtenagentur AFP bestätigte, wurde die Entscheidung von Präsident Donald Trump am Montag getroffen und trat sofort in Kraft. Betroffen sind Waffenlieferungen im Wert von mehreren hundert Millionen Dollar, darunter Artilleriemunition und Luftabwehrsysteme.
Trotz der angespannten Lage betont die ukrainische Regierung weiterhin die Bedeutung der Zusammenarbeit mit den USA. „Die USA sind ein wichtiger Partner, und wir müssen das bewahren“, sagte der ukrainische Ministerpräsident Denys Schmyhal am Dienstag. Auch Präsidentenberater Michailo Podoljak erklärte, dass nun Gespräche mit europäischen Partnern intensiviert werden.
Aus der ukrainischen Bevölkerung kamen jedoch wütende Reaktionen: „Das ist ein Stich in den Rücken“, sagte eine Kiewer Finanzassistentin. Freiwillige der ukrainischen Armee befürchten einen massiven Nachteil im Kampf gegen Russland. „Trump will die Kapitulation der Ukraine“, schrieb ein Soldat auf Telegram.
Eskalation nach Eklat im Weißen Haus
Die Entscheidung aus Washington erfolgte nur drei Tage nach einem diplomatischen Eklat im Weißen Haus, bei dem Trump und sein Vizepräsident JD Vance den ukrainischen Präsidenten Wolodymyr Selenskyj öffentlich scharf angriffen. Trump warf Selenskyj „mangelnde Dankbarkeit“ für die US-Hilfe vor und drohte bereits während des Gesprächs mit einem Ende der US-Unterstützung, falls Kiew nicht einem Deal mit Russland zustimme.
Kreml begrüßt Trumps Entscheidung – Europa alarmiert
Während die westlichen Verbündeten schockiert auf die Entwicklung reagieren, begrüßt der Kreml den US-Lieferstopp. „Wenn das stimmt, ist das der beste Beitrag zu einem Frieden in der Ukraine“, sagte Kremlsprecher Dmitri Peskow. Er betonte, dass nun geprüft werden müsse, wie sich die Lage vor Ort entwickle.
Europäische Staaten hingegen äußerten große Besorgnis. „Dies ist eine sehr bedeutende Entscheidung und die Lage ist ernst“, erklärte Polens Außenministerium. Premierminister Donald Tusk verwies auf erste Auswirkungen, da über das polnische Drehkreuz bereits weniger Militärhilfe für die Ukraine ankommt.
Auch Frankreich und Großbritannien kritisierten Trumps Kurs. Frankreichs Europaminister Benjamin Haddad warnte, dass der Schritt „Russland stärke und die Chancen auf Frieden verringere“. Großbritanniens Vizepremier Angela Rayner betonte, dass London sich nicht beirren lasse und weiterhin hinter der Ukraine stehe.
Nach dem Eklat in Washington hatte sich der britische Premier Keir Starmer am Sonntag mit anderen europäischen Verbündeten in London getroffen. Dort sicherten sie Selenskyj demonstrative Rückendeckung zu und sprachen über mögliche Alternativen zur bisherigen US-Hilfe.
OZD / AFP
OZD-Kommentar
Trumps Entscheidung, die US-Militärhilfe für die Ukraine auszusetzen, könnte den Verlauf des Krieges dramatisch verändern. Bislang waren die USA der größte Unterstützer Kiews – doch nun droht der Ukraine eine erhebliche Schwächung. Während sich Europa geschlossen zeigt, wird deutlich, dass die europäischen Staaten nicht ohne weiteres in die Lücke springen können, die die USA hinterlassen. Der Kreml nutzt die Situation aus und hofft auf eine Kapitulation Kiews. Gleichzeitig wächst die Unsicherheit in der Ukraine: Ohne Nachschub aus Washington könnten militärische Rückschläge drohen. Die Frage ist nun, ob Trump diesen Kurs beibehält oder ob der Druck aus dem eigenen Land – und aus Europa – zu einer Kehrtwende führt. Sicher ist: Die geopolitischen Karten im Ukraine-Krieg werden gerade neu gemischt.
OZD-Analyse
Warum setzt Trump die Militärhilfe aus?
a) Trump fordert von Kiew mehr „Dankbarkeit“ und eine Verhandlungsbereitschaft mit Moskau.
b) Der Schritt könnte Teil einer neuen Russland-Strategie der USA sein.
Folgen für die Ukraine
a) Kiew verliert seinen wichtigsten militärischen Unterstützer.
b) Europäische Staaten müssen entscheiden, ob sie die Lücke füllen können.
Reaktionen aus Europa und Russland
a) Der Kreml sieht die Entscheidung als strategischen Vorteil für Russland.
b) Europa kritisiert die USA scharf und sucht nach Alternativen zur bisherigen Unterstützung.
Die nächsten Wochen könnten entscheidend für den Kriegsverlauf sein – und darüber bestimmen, ob die Ukraine ohne die US-Hilfe militärisch bestehen kann.
Alle Angaben ohne Gewähr. Titelbild AFP.
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Alle Angaben ohne Gewähr. Titelbild AFP