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Wirtschaftsflaute trifft industriellen Mittelstand

IHK-Auswertung: Regionale Unterschiede bei Umsätzen

Münsterland/Emscher-Lippe-Region. – Die Wirtschaftskrise hat auch den industriellen Mittelstand der Region voll im Griff. Das zeigen laut IHK Nord Westfalen die aktuell verfügbaren Umsatzzahlen für 2024, die die Industrie- und Handelskammer auf Basis der Landesstatistik von IT.NRW berechnet hat. „Vor allem die von kleinen und mittelständischen Industriebetrieben geprägten Münsterlandkreise hat es hart getroffen“, betont IHK-Hauptgeschäftsführer Dr. Fritz Jaeckel. So liegen die Umsätze beispielsweise im Kreis Borken um über sieben Prozent niedriger als 2023. 

Insgesamt sind die Industrieumsätze im IHK-Bezirk Nord Westfalen im vergangenen Jahr um 3,6 Prozent auf knapp 46 Milliarden Euro zurückgegangen. Der Rückgang lag damit unter dem nordrhein-westfälischen Landesdurchschnitt von minus 4,2 Prozent. Dabei gibt es deutliche Unterschiede in der Umsatzentwicklung zwischen den einzelnen Kreisen und kreisfreien Städten wie auch den beiden Teilregionen des IHK-Bezirks.

Im Münsterland gingen die Umsätze um 5,3 Prozent auf 32,8 Milliarden Euro zurück. Am stärksten war der Rückgang im Kreis Borken mit minus 7,2 Prozent, gefolgt vom Kreis Steinfurt mit einem Minus von 5,6 Prozent sowie vom Kreis Warendorf, der mit minus 5,3 Prozent genau im Durchschnitt des Münsterlandes liegt. Im Kreis Coesfeld ist der Rückgang mit minus 3,5 Prozent deutlich moderater ausgefallen. Am geringsten war der Rückgang des Industrieumsatzes in der Stadt Münster mit minus 0,7 Prozent.

Die Emscher-Lippe-Region hingegen erzielte sogar ein kleines Plus von 0,7 Prozent. Hier stieg der Industrieumsatz auf 13,1 Milliarden Euro. Das stärkste Wachstum erzielte die Industrie hier in der Stadt Bottrop mit 7,7 Prozent, gefolgt vom Kreis Recklinghausen mit 2,9 Prozent. Mit minus 6,2 Prozent ging der Umsatz der Industrie in Gelsenkirchen wiederum ähnlich stark zurück wie in den Münsterlandkreisen. 

„Die schwache Nachfrage und die Kostensteigerungen wirken sich nicht nur auf das Geschäftsergebnis aus“, unterstreicht Jaeckel. Die negative Entwicklung erschwere zudem die notwendigen Investitionen beispielsweise für die Transformation zu einer klimaneutralen Industrie. Alarmiert zeigt sich Jaeckel auch deshalb, weil Inlands- und Auslandsumsätze gleichermaßen sinken. Das zeige, wie schwierig die Wettbewerbssituation für die Unternehmen inzwischen sei. „Die neue Bundesregierung muss schnellstmöglich wieder konkurrenzfähige Standortbedingungen schaffen“, betont der IHK-Hauptgeschäftsführer. Von zentraler Bedeutung ist für ihn dabei eine sichere und bezahlbare Energieversorgung.

Industrie‑ und Handelskammer Nord Westfalen

Foto: Dr. Fritz Jaeckel, Hauptgeschäftsführer der IHK Nord Westfalen / Mensing/IHK Nord Westfalen

Alle Angaben ohne Gewähr.