Ein britischer Staatsbürger ist in Russland wegen angeblicher Kämpfe für die Ukraine von einem Militärgericht zu 19 Jahren Haft verurteilt worden. Der 22-jährige James Scott Rhys Anderson wurde des "Terrorismus" und "Söldnertums" für schuldig befunden, wie das Gericht der Region Kursk am Mittwoch mitteilte. Die Verhandlung fand unter Ausschluss der Öffentlichkeit statt.
Hintergrund und Festnahme
Anderson wurde im November 2024 in der russischen Grenzregion Kursk festgenommen. Laut russischen Behörden war er dort "illegal" eingereist. In der Region hält die ukrainische Armee seit einer Offensive im August 2024 mehrere hundert Quadratkilometer. Das russische Ermittlungskomitee wirft dem Briten vor, "Verbrechen gegen die Zivilbevölkerung" begangen zu haben, ohne jedoch Details zu nennen.
Geständnis und Urteil
Das Gericht gab an, dass Anderson ein Geständnis abgelegt habe. Er soll angegeben haben, aus finanziellen Gründen für die Ukraine gekämpft zu haben. Dies führte zu einem Schuldspruch und einer 19-jährigen Haftstrafe.
Russische Justiz und geheime Prozesse
Russland verurteilt regelmäßig ukrainische Soldaten oder mutmaßliche Unterstützer in Prozessen unter Ausschluss der Öffentlichkeit wegen angeblicher Kriegsverbrechen. Menschenrechtsorganisationen kritisieren diese Verfahren als intransparent und politisch motiviert.
OZD/AFP
OZD-Kommentar
Die Verurteilung von James Scott Rhys Anderson zeigt erneut die harten Maßnahmen der russischen Justiz gegen Personen, die verdächtigt werden, für die Ukraine zu kämpfen. Besonders kritisch ist der Ausschluss der Öffentlichkeit bei solchen Prozessen. Ohne unabhängige Kontrolle bleibt unklar, ob die Anklagen gerechtfertigt sind oder politisch instrumentalisiert werden. Der Fall verdeutlicht zudem die zunehmende Eskalation des Konflikts und die repressiven Vorgehensweisen der russischen Behörden gegen ausländische Kämpfer.
OZD
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