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Trump immer mehr unter Druck: China will Handelskrieg mit den USA "bis zum Ende" ausfechten

China will den USA handelspolitisch die Stirn bieten. „Wenn die USA diesen falschen Weg weitergehen, dann werden wir bis zum Ende kämpfen“, sagte der chinesische Handelsminister Wang Wentao am Donnerstag in Peking.

Bei der Jahrestagung des Nationalen Volkskongresses stellten sich die Volksvertreter jedoch auch auf schwierige Zeiten ein und kündigten höhere Staatsausgaben und niedrigere Zinsen an.

US-Präsident Donald Trump hatte in dieser Woche die vor einem Monat eingeführten Strafzölle auf Importe aus China auf 20 Prozentpunkte verdoppelt. Als Reaktion kündigte die chinesische Regierung ihrerseits Strafzölle auf landwirtschaftliche Produkte aus den USA an. Handelsminister Wang warnte, die US-Zölle drohten, „die Stabilität der globalen industriellen Lieferkette zu stören und die Entwicklung der Weltwirtschaft zu behindern“. Washington warf er „Unilateralismus und Schikane“ vor.

Der Volkskongress hatte am Mittwoch ein ehrgeiziges Wachstumsziel von fünf Prozent im laufenden Jahr ausgewiesen. Die Binnennachfrage soll demnach die treibende Kraft für den Aufschwung sein. Die chinesische Wirtschaft werde allerdings mit der „zunehmenden Unsicherheit des externen Umfelds“ zu kämpfen haben, schränkte Zheng Shanjie, Vorsitzender der Nationalen Entwicklungs- und Reformkommission, am Donnerstag ein.

Derzeit sei der inländische Konsum noch schwach und in einigen Sektoren gebe es „Produktions- und Betriebsschwierigkeiten“, sagte er. Dennoch sei die Führung des Landes „gänzlich zuversichtlich“, dass die Ziele erreicht werden können. „Wir sind der Meinung, dass diese Schwierigkeiten und Herausforderungen alle überwunden und gelöst werden können.“

Experten halten die formulierten Ziele angesichts der wirtschaftlichen Herausforderungen dennoch für reichlich ambitioniert – es bräuchte wohl weitere staatliche Unterstützung. Einen ersten Schritt kündigte am Donnerstag Zentralbankchef Pan Gongsheng an: Die Leitzinsen werden demnach ein weiteres Mal sinken. Pekings Zentralbank hat bereits im Oktober zwei Leitzinssätze auf historische Tiefststände gesenkt.

Finanzminister Lan Fo'an versprach zudem, die Haushaltsausgaben im Jahr 2025 „weiter zu erhöhen“. Dies werde die „nachhaltige und gesunde Entwicklung der Wirtschaft und der Gesellschaft“ fördern.

China, die zweitgrößte Volkswirtschaft der Welt, hat seit Beginn der Corona-Pandemie mit wirtschaftlichen Turbulenzen zu kämpfen. Negativ wirkt sich etwa eine anhaltende Schuldenkrise im riesigen Immobiliensektor des Landes aus. Zudem gibt es unter den jungen Chinesen eine hohe Arbeitslosigkeit.

OZD / AFP



OZD-Kommentar
Der Handelskrieg zwischen den USA und China erreicht eine neue Eskalationsstufe. Während Trump mit massiven Strafzöllen den Druck auf Peking erhöht, zeigt sich China entschlossen, wirtschaftlich zurückzuschlagen. Die globalen Lieferketten könnten schwer getroffen werden, falls beide Seiten an ihrer harten Linie festhalten. Besonders betroffen sind dabei Unternehmen, die auf Exporte oder günstige Importe angewiesen sind.

Doch Peking steht vor einer doppelten Herausforderung: Einerseits muss es auf die US-Strafzölle reagieren, andererseits kämpft die chinesische Wirtschaft mit internen Problemen. Die angekündigten wirtschaftlichen Maßnahmen – Zinssenkungen und höhere Staatsausgaben – zeigen, dass die chinesische Führung die Stabilität des Landes sichern will. Ob das ausreicht, um langfristig im Handelskrieg mit den USA zu bestehen, bleibt jedoch fraglich.



OZD-Analyse

1. Ursachen des Handelskonflikts:

a) Trump will US-Unternehmen vor chinesischer Konkurrenz schützen.

b) China setzt weiterhin auf exportorientiertes Wachstum, das durch US-Zölle gebremst wird.

c) Der Kampf um wirtschaftliche und technologische Dominanz zwischen den beiden Supermächten eskaliert.

2. Auswirkungen des Konflikts:

a) Steigende Kosten für Unternehmen und Verbraucher durch höhere Zölle.

b) Verunsicherung der globalen Märkte und sinkendes Wirtschaftswachstum.

c) Verstärkte Bemühungen Chinas, wirtschaftlich unabhängiger von den USA zu werden.

3. Mögliche Szenarien für die kommenden Monate:

a) China reagiert mit weiteren Gegenzöllen, wodurch der Handelskrieg weiter eskaliert.

b) Diplomatische Gespräche führen zu einer vorübergehenden Deeskalation.

c) Unternehmen weichen auf neue Lieferketten aus, um Handelshemmnisse zu umgehen.



OZD-Erklärungen

Was sind Strafzölle?
Strafzölle sind Einfuhrzölle, die gezielt auf bestimmte Waren erhoben werden, um ein anderes Land wirtschaftlich unter Druck zu setzen. Sie sollen in der Regel die eigene Wirtschaft schützen oder politische Ziele durchsetzen. In diesem Fall nutzt die US-Regierung Strafzölle gegen China, um unfaire Handelspraktiken zu bestrafen und amerikanische Unternehmen zu stärken.

Warum ist Chinas Wirtschaft unter Druck?
Chinas Wirtschaft steht vor mehreren Herausforderungen: Eine schwächelnde Binnennachfrage, die Krise im Immobiliensektor und hohe Jugendarbeitslosigkeit sorgen für Unsicherheit. Die chinesische Regierung versucht gegenzusteuern, indem sie Staatsausgaben erhöht und die Leitzinsen senkt, um Investitionen zu fördern. Gleichzeitig belastet der Handelskrieg mit den USA das Wachstum.

Welche Folgen könnte der Handelskrieg für Deutschland haben?
Deutschland ist stark exportorientiert und von globalen Handelsströmen abhängig. Steigende Zölle zwischen den USA und China könnten Lieferketten beeinträchtigen und deutsche Unternehmen belasten, die auf günstige Rohstoffe und Komponenten angewiesen sind. Zudem könnte ein schwächeres chinesisches Wachstum die Nachfrage nach deutschen Exportgütern dämpfen.


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Alle Angaben ohne Gewähr. Titelbild AFP