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Athena soll auf dem Mond landen

Zweite private Mondlandung in einem Jahr – Suche nach Wasser und Mobilfunknetztest

Ein Jahr nach seiner Sonde "Odysseus" könnte dem US-Raumfahrtunternehmen Intuitive Machines am Donnerstag eine zweite Landung auf dem Mond gelingen. Sein knapp fünf Meter großer Lander "Athena", der Ende Februar an Bord einer Falcon-9-Rakete des US-Unternehmens SpaceX ins All gestartet war, soll ab 18.32 Uhr MEZ in der Nähe des Südpols aufsetzen. Mit an Bord ist auch eine in Deutschland entwickelte Drohne, die hüpfend die Mondoberfläche erkunden soll.

"Athena" soll mit einem Bohrer und einem Massenspektrometer der US-Raumfahrtbehörde Nasa nach Wassereis suchen. Eines der Ziele der in Deutschland entwickelten 70 Zentimeter großen Drohne "Grace Hopper" wiederum ist ein dauerhaft schattiger Krater, der noch nie Sonnenlicht gesehen hat. Sollte die nach der Informatik-Pionierin Grace Hopper benannte Drohne den Sprung dort hinein schaffen, wäre das eine Premiere für die Menschheit. Ein weiteres Gerät an Bord von "Athena" soll die Einrichtung eines 4G-Mobilfunknetzes testen.

"Es fühle sich an, als wäre die Mission direkt aus einem unserer Lieblings-Science-Fiction-Filme entsprungen", sagte Nasa-Vertreterin Nicky Fox beim Start der Sonde vor einer Woche. Laut Intuitive Machines wollen die Wissenschaftsteams ihre Experimente etwa zehn Tage lang vornehmen. Dann werde sich die sogenannte Mondnacht über den Südpol legen und "Athena" sei nicht mehr nutzbar.

Bevor jedoch mit den Experimenten begonnen werden kann, muss dem Unternehmen erst einmal die Landung gelingen – eine große und komplexe Herausforderung angesichts der fehlenden Atmosphäre des Mondes. Fallschirme sind deshalb ausgeschlossen, die Raumfahrzeuge sind einzig auf präzise Schubkraft und Navigation angewiesen. Dazu kommt, dass der 160 Kilometer vom Südpol entfernte anvisierte Landeplatz in einem bergigen Gebiet liegt.

Bis zur ersten Mission des privaten Unternehmens im vergangenen Jahr war dieses Kunststück nur der US-Raumfahrtbehörde Nasa gelungen – wobei deren letzte Mondlandung auf die Apollo-17-Mission im Jahr 1972 zurückgeht.

Intuitive Machines hatte 2024 als erste Privatfirma ein Landegerät auf den Mond gebracht. Der Lander "Odysseus" war allerdings umgekippt, was die Mission vorzeitig beendete. Die Mission IM-2 mit dem Landemodul "Athena" ist nun die Nachfolgemission.

Am Sonntag war zudem der Lander "Blue Ghost" des US-Unternehmens Firefly Aerospace auf dem Mond gelandet, um unter anderem Untersuchungen zur Magnetosphäre des Erdtrabanten und zum Mondstaub vorzunehmen.

OZD / AFP



OZD-Kommentar
Die Mondlandung privater Unternehmen entwickelt sich zunehmend zu einem Wettlauf. Nach dem Erfolg von "Odysseus" versucht Intuitive Machines mit "Athena" erneut, ein funktionierendes System zu etablieren – und diesmal mit einem deutlich anspruchsvolleren wissenschaftlichen Ziel. Die Suche nach Wassereis ist essenziell für die langfristige Erforschung des Mondes und zukünftige bemannte Missionen.

Der Erfolg dieser Mission könnte eine neue Ära für die private Raumfahrt einleiten. Sollte "Athena" sicher landen und die Experimente erfolgreich durchführen, wäre das ein bedeutender Meilenstein für kommerzielle Raumfahrtunternehmen. Doch die Herausforderungen bleiben enorm: Die extremen Bedingungen des Mondes haben bereits zahlreiche Missionen scheitern lassen.




OZD-Analyse

1. Bedeutung der Mission "Athena" für die Raumfahrt:

a) Suche nach Wassereis als Grundlage für zukünftige Mondbasen.

b) Erste Tests für ein 4G-Mobilfunknetz auf dem Mond.

c) Demonstration der Fähigkeiten privater Raumfahrtunternehmen.

2. Herausforderungen der Mission:

a) Präzise Landung in einem schwierigen Gelände.

b) Begrenzte Missionsdauer aufgrund der Mondnacht.

c) Funktionalität der innovativen hüpfenden Drohne "Grace Hopper".

3. Mögliche Szenarien für den Missionsverlauf:

a) Erfolgreiche Landung und Durchführung der Experimente.

b) Technische Probleme oder ein ähnliches Umkippen wie bei "Odysseus".

c) Teilerfolg mit Datenübertragung, aber eingeschränkter Funktionsfähigkeit.




OZD-Erklärungen

Warum ist die Suche nach Wassereis auf dem Mond wichtig?
Wassereis auf dem Mond könnte als Ressource für künftige Raumfahrtmissionen dienen. Es könnte in Sauerstoff und Wasserstoff gespalten werden, um Astronauten mit Trinkwasser zu versorgen oder Raketentreibstoff zu gewinnen. Besonders am Südpol des Mondes werden größere Vorkommen vermutet.

Wie funktioniert eine Mondlandung ohne Atmosphäre?
Da der Mond keine nennenswerte Atmosphäre hat, können Fallschirme nicht eingesetzt werden. Stattdessen muss die Sonde ihren Abstieg durch präzise gesteuerte Triebwerke abbremsen. Eine fehlerhafte Steuerung kann zur Bruchlandung oder zum Umkippen führen.

Welche Bedeutung hat die Mondmission für die private Raumfahrt?
Private Unternehmen wie Intuitive Machines, SpaceX und Firefly Aerospace konkurrieren zunehmend mit staatlichen Raumfahrtorganisationen. Erfolgreiche Missionen könnten den Weg für kommerzielle Mondbasen oder sogar private Marsmissionen ebnen. Sie zeigen, dass Raumfahrt nicht mehr ausschließlich von staatlichen Behörden dominiert wird.



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Alle Angaben ohne Gewähr. Titelbild AFP



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