Delegationen aus den USA und der Ukraine wollen sich kommende Woche in Saudi-Arabien treffen, um über eine mögliche Waffenruhe mit Russland zu sprechen. Dies bestätigte der US-Gesandte Steve Witkoff am Donnerstag in Washington. Ziel des Treffens sei es, Rahmenbedingungen für ein Friedensabkommen und eine erste Waffenruhe auszuloten.
Nach Angaben aus Kiew wird das Treffen am Dienstag stattfinden. Die ukrainische Delegation wird von Präsidialamtschef Andrij Jermak geleitet. Zudem soll Verteidigungsminister Rustem Umerow anwesend sein.
Präsident Wolodymyr Selenskyj plant am Montag ein Treffen mit dem saudi-arabischen Kronprinzen Mohammed bin Salman. Anschließend wird sein Team in Saudi-Arabien verbleiben, um an den Verhandlungen mit der US-Delegation teilzunehmen. Selenskyj betonte erneut das Engagement der Ukraine für einen schnellen und verlässlichen Frieden.
Der diplomatische Kontext des Treffens ist brisant. Vergangenen Freitag hatte ein Besuch Selenskyjs im Weißen Haus für Aufsehen gesorgt. US-Präsident Donald Trump und sein Stellvertreter JD Vance kritisierten den ukrainischen Präsidenten scharf und warfen ihm Undankbarkeit sowie mangelnden Friedenswillen vor. Das Treffen wurde vorzeitig beendet, die Unterzeichnung eines Rohstoffabkommens abgesagt.
Laut Witkoff habe sich Selenskyj inzwischen schriftlich entschuldigt und seine Bereitschaft signalisiert, die Verhandlungen über das Rohstoffabkommen wieder aufzunehmen. Trump sei mit dieser Reaktion zufrieden und sehe sie als positiven ersten Schritt. Ob die Ukraine das Abkommen in Saudi-Arabien unterzeichnen wird, bleibt unklar. Witkoff kommentierte: "Ich denke, Selenskyj hat angeboten, es zu unterzeichnen, und wir werden sehen, ob er es durchzieht."
OZD/AFP
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OZD-Kommentar:
a) Dieses Treffen könnte eine Kehrtwende markieren, doch die diplomatischen Fronten bleiben verhärtet. Der diplomatische Eklat in Washington zeigt, dass das Vertrauen zwischen den USA und der Ukraine Schaden genommen hat.
b) Trump wird kein Abkommen unterstützen, das nicht seinen Bedingungen entspricht. Die Ukraine steht vor der Herausforderung, zwischen ihrer Eigenständigkeit und den Forderungen der USA zu navigieren.
c) Sollte es zu einer Unterzeichnung kommen, dürfte diese unter starkem Druck erfolgen. Ein nachhaltiger Friedensprozess bleibt ungewiss.
OZD-Analyse:
Hintergrund des Treffens
a) Die Ukraine sucht nach Möglichkeiten, den Krieg diplomatisch zu beenden.
b) Die USA wollen ihre geopolitischen Interessen wahren.
c) Saudi-Arabien positioniert sich als Vermittler im Konflikt.
Auswirkungen des diplomatischen Eklats
a) Trumps harsche Kritik schwächte die Verhandlungsposition der Ukraine.
b) Die Absage des Rohstoffabkommens hat wirtschaftliche Folgen.
c) Die Entschuldigung Selenskyjs diente der Schadensbegrenzung.
Perspektiven für das Treffen
a) Ein Waffenstillstand könnte ein erster Schritt sein.
b) Die Positionen der USA und der Ukraine bleiben aber unsicher.
c) Die Gespräche könnten den diplomatischen Kurs der kommenden Monate prägen.
Titelbild AFP: Der US-Gesandte Steve Witkoff
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