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Es geht wieder los: Schwere Kämpfe zwischen Truppen und Assad-Anhängern in Syrien

Heftige Gefechte in Latakia – mindestens 48 Tote, Regierungstruppen kämpfen gegen Assad-treue Milizen

Bei schweren Kämpfen zwischen Truppen der syrischen Übergangsregierung und bewaffneten Anhängern des gestürzten Machthabers Baschar al-Assad sind nach Angaben von Aktivisten mindestens 48 Menschen getötet worden. Der Chef der Sicherheitsbehörden in der Provinz Latakia meldete am Donnerstag heftige Kämpfe zwischen Regierungstruppen und Assad-treuen Kämpfern. Wegen der Gefechte wurde nach Angaben der staatlichen Nachrichtenagentur Sana eine nächtliche Ausgangssperre in der Provinz verhängt, die als Hochburg von Assad-Anhängern gilt.

Die Kämpfe konzentrierten sich den Angaben zufolge auf die Stadt Dschableh in der westlichen Provinz Latakia und ihre Umgebung. Die Syrische Beobachtungsstelle für Menschenrechte berichtete von 16 Toten auf Seiten der Sicherheitskräfte und 28 getöteten Assad-Anhängern sowie von vier getöteten Zivilisten. Es handele sich um die "heftigsten Angriffe auf die neuen Machthaber seit dem Sturz Assads".

Die Gefechte richteten sich gegen "mit dem Kriegsverbrecher Suhail al-Hassan verbündete Gruppen", erklärte der Chef der Sicherheitsbehörden der Provinz Latakia. Al-Hassan habe unter Assads Herrschaft "abscheulichste Massaker am syrischen Volk" verübt. Der auch unter dem Spitznamen "Der Tiger" bekannte al-Hassan war unter Assad Kommandeur der syrischen Spezialeinheiten.

Die Hafenstadt Latakia und die umliegende Provinz sind mehrheitlich von Mitgliedern der religiösen Minderheit der Alawiten bewohnt, der auch der gestürzte Machthaber Assad angehört. Während der jahrzehntelangen Herrschaft des Assad-Clans waren sie Hochburgen von dessen Anhängern.

Die Nachrichtenagentur Sana meldete derweil am Donnerstag die Festnahme des früheren Luftwaffen-Geheimdienstchefs unter dem Vorgänger von Assads Vater Hafis al-Assad. Nach "gründlichen Ermittlungen" hätten Sicherheitskräfte den "verbrecherischen General" Ibrahim Huweidscha in Dschableh gefasst, zitierte Sana einen Vertreter der Sicherheitskräfte. Huweidscha werden demnach "hunderte Morde" während der Herrschaft von Hafis al-Assad vorgeworfen.

Kämpfer unter Führung der islamistischen HTS-Miliz hatten Anfang Dezember Damaskus erobert und die jahrzehntelange Herrschaft von Machthaber Assad in Syrien beendet. Seit ihrer Machtübernahme hat die neue syrische Führung wiederholt versichert, die Minderheiten im Land zu schützen. Die Alawiten fürchten jedoch Vergeltungsmaßnahmen gegen ihre Gemeinschaft – sowohl als religiöse Minderheit als auch wegen ihrer Treue zur Assad-Familie.

OZD / AFP



OZD-Kommentar
Der Konflikt in Syrien nimmt mit den schweren Kämpfen in Latakia eine neue Eskalationsstufe. Der Sturz Assads hat nicht zu einer Stabilisierung des Landes geführt – vielmehr bleibt Syrien tief gespalten. Die jüngsten Gefechte zeigen, dass die Assad-treuen Milizen nicht kampflos aufgeben und weiterhin für Chaos sorgen.

Die Übergangsregierung steht nun vor der schwierigen Aufgabe, das Land zu stabilisieren und gleichzeitig Vergeltungsaktionen zu vermeiden. Insbesondere die Angst der Alawiten vor Repressalien könnte langfristig zu weiteren Unruhen führen. Die kommenden Wochen dürften entscheidend dafür sein, ob die neue Führung ihre Macht konsolidieren kann oder ob Syrien erneut in einen langwierigen Bürgerkrieg abgleitet.



OZD-Analyse

1. Ursachen der jüngsten Kämpfe:

a) Widerstand Assad-treuer Kämpfer gegen die neue Regierung.

b) Rivalitäten zwischen ehemaligen Regime-Kräften und der Übergangsregierung.

c) Sorge der Alawiten vor Vergeltung nach dem Sturz Assads.

2. Auswirkungen auf die Stabilität Syriens:

a) Fortgesetzte Gewalt könnte die politische Übergangsphase erschweren.

b) Risiko einer neuen Flüchtlingswelle aus umkämpften Gebieten.

c) Gefahr einer internationalen Einmischung durch externe Akteure.

3. Mögliche Entwicklungen:

a) Verstärkter Militäreinsatz der Übergangsregierung zur Niederschlagung des Widerstands.

b) Eskalation der Kämpfe in weiteren Regionen des Landes.

c) Verhandlungen zwischen der neuen Führung und Assad-treuen Gruppierungen.



OZD-Erklärungen

Warum kommt es nach Assads Sturz weiterhin zu Kämpfen?
Viele Assad-treue Milizen haben sich nicht ergeben und leisten weiterhin Widerstand gegen die neue Regierung. Zudem gibt es tief verwurzelte ethnische und religiöse Konflikte, die nicht von heute auf morgen gelöst werden können.

Welche Rolle spielt Suhail al-Hassan?
Al-Hassan war einer der brutalsten Kommandeure des Assad-Regimes. Seine Loyalisten kämpfen nun gegen die neue Führung, was die Gewalt in Syrien weiter anheizt.

Welche Bedeutung hat Latakia im syrischen Machtgefüge?
Latakia war eine Hochburg des Assad-Regimes und ein strategischer Standort an der Mittelmeerküste. Der Kampf um diese Provinz könnte entscheidend für die langfristige Stabilität Syriens sein.


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Alle Angaben ohne Gewähr. Titelbild AFP


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