Die Werte für die SPD haben sich im aktuellen ZDF-"Politbarometer" im Vergleich zur Bundestagswahl etwas verschlechtert. Für die Sozialdemokraten wurden in der am Freitag veröffentlichen Umfrage der Mannheimer Forschungsgruppe Wahlen nur noch 15 Prozent vorhergesagt (Wahlergebnis: 16,4 Prozent). Die Grünen konnten hingegen auf 13 Prozent (11,6 Prozent) zulegen, die Linkspartei verbesserte sich noch einmal auf zehn Prozent (8,8 Prozent).
Klar vorne blieb die CDU/CSU mit 28 Prozent (28,5 Prozent). Es folgte die AfD mit 21 Prozent (20,8 Prozent). FDP und BSW würden beide klar an der Fünf-Prozent-Hürde scheitern. Für die FDP wurden nun vier Prozent vorhergesagt (4,3 Prozent), das BSW verschlechterte sich auf drei Prozent (4,97 Prozent).
Mit dem Ausgang der Bundestagswahl äußerte sich eine deutliche Mehrheit von 64 Prozent der Befragten unzufrieden – wenn auch mutmaßlich aus unterschiedlichen Motiven. Zufrieden mit dem Wahlergebnis sind demnach nur 33 Prozent.
Eine Mehrheit von 59 Prozent der Befragten äußerte den Wunsch, dass es nun zu einer Regierung aus CDU/CSU und SPD kommt. 27 Prozent lehnten dies ab, zwölf Prozent nannten keine Präferenz.
90 Prozent der Befragten erwarten, dass Schwarz-Rot auch zustande kommt. Skeptisch äußerten sich lediglich sieben Prozent. Den von CDU-Chef Friedrich Merz genannten Zeitplan, bis Ostern eine Regierung zu bilden, halten 77 Prozent für realistisch. 20 Prozent rechnen nicht damit, dass dies gelingt.
Nur eine Minderheit von 44 Prozent fände es allerdings gut, wenn Merz Bundeskanzler wird. 50 Prozent fänden dies schlecht. Dennoch gehen 53 Prozent davon aus, dass Merz seine Sache als Regierungschef eher gut machen würde. Eine eher schlechte Amtsführung erwarten 37 Prozent. Die Positivwerte überwiegen dabei neben den Anhängerinnen und Anhängern der Union auch bei FDP und SPD, letzteres allerdings nur knapp (54 Prozent). Die Negativwerte überwiegen bei AfD und Linkspartei, bei Grünen und BSW halten sich die Einschätzungen etwa die Waage.
Unter den zehn wichtigsten Politikerinnen und Politikern liegt mit einem Zustimmungswert von 2,2 (zuvor 1,1) weiterhin Verteidigungsminister Boris Pistorius (SPD) vorn. Es folgt NRW-Ministerpräsident Hendrik Wüst (CDU) mit 1,1 (1,0). Merz rückt auf den dritten Platz vor mit 0,1 (minus 0,1), gleichauf mit Wirtschaftsminister Robert Habeck (Grüne – zuvor minus 0,2).
Im Negativbereich liegen CSU-Chef Markus Söder mit minus 0,1 (0,0) vor Außenministerin Annalena Baerbock mit minus 0,3 (minus 0,6). Bundeskanzler Olaf Scholz (SPD) erreicht nur noch minus 0,7 (minus 0,4). Am Ende der Tabelle stehen FDP-Chef Christian Lindner mit minus 1,5 (minus 1,2), BSW-Chefin Sahra Wagenknecht mit minus 1,9 (minus 1,3) und AfD-Chefin Alice Weidel mit minus 2,6 (minus 2,5).
Die Forschungsgruppe Wahlen befragte vom 4. bis 6. März repräsentativ 1249 zufällig ausgewählte Wahlberechtigte. Die statistische Fehlerquote wurde je nach Anteilswert mit plus/minus zwei bis drei Prozentpunkten angegeben.
OZD / AFP
OZD-Kommentar
Die neuesten Zahlen des "Politbarometers" zeigen eine politische Landschaft im Umbruch. Während die SPD weiter an Zustimmung verliert, profitieren Grüne und Linke von der Unzufriedenheit vieler Wähler. Die Union bleibt zwar klar vorne, doch Friedrich Merz bleibt als Kanzlerkandidat umstritten. Die AfD behauptet sich stabil, während FDP und BSW den Einzug in den Bundestag aktuell verpassen würden.
Die Zustimmung zur geplanten Koalition aus CDU/CSU und SPD zeigt, dass sich viele Bürger Stabilität wünschen – doch die Erwartungen an die neue Regierung sind hoch. Wenn es Merz und die SPD nicht schaffen, klare Lösungen für Migration, Wirtschaft und Sicherheit zu präsentieren, könnte sich die Wählergunst schnell weiter verschieben. Die kommenden Wochen werden entscheidend sein.
OZD-Analyse
1. Wichtige Trends der Umfrage:
a) SPD verliert weiter an Boden, Grüne und Linke legen zu.
b) CDU/CSU bleibt stärkste Kraft, AfD stabilisiert sich bei über 20 Prozent.
c) FDP und BSW drohen an der Fünf-Prozent-Hürde zu scheitern.
2. Herausforderungen für eine mögliche Schwarz-Rote Koalition:
a) Kritische Wählerschaft erwartet Ergebnisse, besonders in der Migrationspolitik.
b) Unzufriedenheit mit Friedrich Merz als Kanzler könnte sich auf die CDU auswirken.
c) Die SPD muss sich in der Regierung behaupten, um nicht weiter an Zustimmung zu verlieren.
3. Mögliche Szenarien für die kommenden Monate:
a) Schwarz-Rot gelingt es, Vertrauen aufzubauen, und die Umfragewerte stabilisieren sich.
b) Fortgesetzte Streitigkeiten schwächen die Koalition, und die AfD profitiert.
c) Ein anhaltender Rückhalt für Grüne und Linke könnte neue politische Bündnisse ermöglichen.
OZD-Erklärungen
Warum verliert die SPD weiter an Zustimmung?
Viele Wähler sind mit dem bisherigen Kurs unzufrieden, besonders in der Migrations- und Sozialpolitik. Gleichzeitig profitiert die Union als stabilere Alternative.
Warum ist Friedrich Merz als Kanzler umstritten?
Während er von Unions-Anhängern unterstützt wird, sehen viele Wähler ihn als zu polarisierend. Seine wirtschaftsfreundliche Politik und konservative Haltung spalten die Wählerschaft.
Welche Bedeutung hat die Fünf-Prozent-Hürde für FDP und BSW?
Sollten beide Parteien daran scheitern, würden ihre Stimmen unberücksichtigt bleiben und die Kräfteverhältnisse im Bundestag zugunsten größerer Parteien verschieben.
Alle Angaben ohne Gewähr. Titelbild OZD
OZD-Weiterempfehlen?
Hier ist der QR-Code der Online-Zeitung-Deutschland!
News und Nachrichten zum Nachschlagen! Vielen Dank für Deine Empfehlung!
OZD-Gewinnspiel - Mach doch mit! 5 x 500 € zu gewinnen!
Wie heißt das Lösungswort für März: Frag doch die KI !
Alle Angaben ohne Gewähr. Titelbild OZD