Am Montag kommt es an deutschen Flughäfen zu massiven Einschränkungen. Wegen des Verdi-Warnstreiks wird der gesamte Betrieb am Flughafen Berlin/Brandenburg eingestellt. Auch in München, Frankfurt und Hamburg drohen zahlreiche Flugausfälle.
Der Flughafen Berlin/Brandenburg stellt seinen Betrieb am Montag vollständig ein. Grund ist der von der Dienstleistungsgewerkschaft Verdi angekündigte Warnstreik im Tarifkonflikt des öffentlichen Diensts von Bund und Kommunen. „Sämtliche geplanten Abflüge und Ankünfte können wegen der Arbeitsniederlegungen nicht stattfinden“, teilte der Flughafen am Freitag in Schönefeld mit. Fluggäste sollen sich bei ihrer Airline oder ihrem Reiseveranstalter über Umbuchungen und alternative Reisemöglichkeiten informieren.
Auch die Flughäfen München, Frankfurt am Main und Hamburg rechnen mit erheblichen Auswirkungen auf den Flugbetrieb. Passagiere müssen sich auf einen stark reduzierten Flugplan und Verspätungen einstellen, erklärte der Münchner Flughafen. Von den rund 820 geplanten Flugbewegungen am Montag werde der größte Teil gestrichen. Die Airlines erarbeiten derzeit Sonderflugpläne.
In Frankfurt sind etwa 1170 An- und Abflüge mit mehr als 150.000 Passagieren geplant. Der Flughafenbetreiber Fraport teilte mit, man wolle sich „bestmöglich“ auf den angekündigten Streik vorbereiten und Passagiere frühzeitig informieren. Auch der Hamburger Flughafen erwartet Flugstreichungen. Dort sind für Montag 284 Flüge mit über 40.000 Passagieren angesetzt.
Verdi ruft Beschäftigte an insgesamt elf deutschen Flughäfen zum ganztägigen Warnstreik auf. Neben Berlin, München, Frankfurt und Hamburg sind auch die Flughäfen Stuttgart, Köln/Bonn, Düsseldorf, Dortmund, Hannover, Bremen und Leipzig/Halle betroffen. Ziel der Arbeitsniederlegungen ist es, den Druck auf die Vereinigung der kommunalen Arbeitgeberverbände in den laufenden Tarifverhandlungen zu erhöhen.
OZD/AFP
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OZD-Kommentar
Die angekündigten Streiks werden am Montag für ein beispielloses Chaos an deutschen Flughäfen sorgen.
a) Passagiere, die auf ihre Flüge angewiesen sind, werden zum Spielball eines Tarifstreits, der längst aus dem Ruder gelaufen ist.
b) Die Airlines erarbeiten Sonderflugpläne, doch die Unsicherheit bleibt: Wer kann fliegen, wer nicht? Eine verlässliche Planung ist für Reisende unmöglich.
c) Die Gewerkschaft Verdi setzt auf maximalen Druck, doch ob die Strategie aufgeht, bleibt fraglich. Die Leidtragenden sind vor allem die Passagiere, die einmal mehr die Folgen eines festgefahrenen Tarifkonflikts ausbaden müssen.
OZD-Analyse
Hintergrund des Streiks
a) Die Gewerkschaft Verdi fordert bessere Löhne und Arbeitsbedingungen für Beschäftigte im öffentlichen Dienst. b) Die Vereinigung der kommunalen Arbeitgeberverbände hält die Forderungen für überzogen und verweist auf begrenzte Haushaltsmittel.
c) Seit Monaten stocken die Verhandlungen, weshalb Verdi nun zu drastischen Maßnahmen greift.
Auswirkungen auf den Flugbetrieb
a) In Berlin/Brandenburg wird der Flugbetrieb komplett eingestellt.
b) München, Frankfurt und Hamburg erwarten massive Störungen mit zahlreichen Flugausfällen.
c) Auch an weiteren sieben Flughäfen in Deutschland wird der Betrieb stark beeinträchtigt sein.
Reaktionen der Beteiligten
a) Flughäfen und Airlines arbeiten an Notfallplänen, doch eine verlässliche Alternative gibt es kaum.
b) Fluggäste reagieren mit Frust und Verzweiflung – insbesondere Geschäftsreisende und Familien, die auf ihren Flug angewiesen sind.
c) Die Politik hält sich bislang zurück, doch der Druck auf alle Seiten wächst, eine schnelle Lösung im Tarifkonflikt zu finden.
Alle Angaben ohne Gewähr. Titelbild AFP.