Die deutschen Exporte haben im Januar einen Rückschlag erlitten. Nach Angaben des Statistischen Bundesamtes in Wiesbaden beliefen sich die saison- und kalenderbereinigten Ausfuhren auf 129,2 Milliarden Euro – ein Minus von 2,5 Prozent im Vergleich zum Dezember. Während die Importe um 1,2 Prozent auf 113,1 Milliarden Euro stiegen, sank der Exportüberschuss auf 16,0 Milliarden Euro.
Innerhalb der EU lieferten deutsche Unternehmen Waren im Wert von 69,8 Milliarden Euro – ein Rückgang von 4,2 Prozent. Die Ausfuhren in Drittstaaten außerhalb der EU erreichten 59,4 Milliarden Euro, was einem leichten Rückgang um 0,4 Prozent entspricht.
Die USA blieben der wichtigste Exportmarkt, allerdings gingen die Exporte dorthin um 4,2 Prozent auf 13,0 Milliarden Euro zurück. Auch die Ausfuhren nach China sanken, wenn auch schwächer um 0,9 Prozent auf 6,7 Milliarden Euro. Gleichzeitig blieben die Importe aus China mit 12,9 Milliarden Euro 2,8 Prozent unter dem Vormonat.
"Die schwachen Exportzahlen des vergangenen Jahres setzen sich fort", erklärte Lola Machleid, Außenwirtschaftsexpertin der Deutschen Industrie- und Handelskammer (DIHK). Es fehlten Impulse aus dem Ausland, die "eine Aufhellung bringen könnten". Zudem seien die Auswirkungen der Handelspolitik der USA noch nicht in den aktuellen Daten enthalten. Es sei zu befürchten, "dass die USA künftig als wichtigster Exportmarkt ausfallen". Machleid fordert bessere Standortbedingungen für die deutsche Außenwirtschaft.
OZD/AFP
OZD-Kommentar:
a) Die anhaltende Exportflaute ist ein ernstes Warnsignal für die deutsche Wirtschaft. Wichtige Handelspartner schwächeln oder setzen auf protektionistische Maßnahmen. Die Bundesregierung bleibt in ihrer Wirtschaftspolitik reaktiv, statt langfristige Lösungen zu schaffen.
b) Die USA als größter Exportmarkt könnten mittelfristig ausfallen. Neue Handelshürden und geopolitische Spannungen lassen befürchten, dass sich deutsche Unternehmen umorientieren müssen. Alternativen gibt es, aber die Anpassung wird Zeit und Investitionen kosten.
c) Ohne bessere Standortbedingungen für die Außenwirtschaft droht ein nachhaltiger Wettbewerbsverlust. Höhere Produktionskosten, Bürokratie und Fachkräftemangel setzen den Exporteuren zu. Die Politik muss dringend handeln, sonst drohen langfristige Schäden.
OZD-Analyse:
Rückgang der Exporte:
a) Der Exportrückgang um 2,5 Prozent zeigt, dass die Konjunkturprobleme anhalten.
b) Besonders innerhalb der EU brachen die Ausfuhren stark ein.
c) Drittländer wie China zeigen eine stabilere, aber ebenfalls rückläufige Entwicklung.
Handel mit den USA und China:
a) Die Exporte in die USA sanken überdurchschnittlich stark.
b) Chinas Nachfrage ist stabiler, aber ebenfalls rückläufig.
c) Importe aus China bleiben weiterhin hoch, trotz eines leichten Rückgangs.
Politische und wirtschaftliche Folgen:
a) Die Handelspolitik der USA könnte sich weiter verschärfen und deutsche Exporte treffen.
b) Die DIHK fordert bessere Rahmenbedingungen, um den Wirtschaftsstandort Deutschland zu stärken.
c) Ohne politische Maßnahmen könnte der Exportüberschuss weiter sinken, was negative Folgen für Wachstum und Beschäftigung hätte.
Alle Angaben ohne Gewähr. Titelbild: AFP