Ein Vertreter der Ukraine hat den Auftakt der Gespräche mit US-Vertretern in Saudi-Arabien als positiv bezeichnet. Der Beginn der Beratungen über eine Teil-Waffenruhe in der Ukraine sei "sehr konstruktiv" verlaufen, schrieb der ukrainische Präsidialamtschef Andrij Jermak am Dienstag im Onlinedienst Telegram. "Wir sind bereit alles zu tun, um einen Frieden zu erreichen." Jermak ist Teil des ukrainischen Verhandlungsteams bei dem Treffen in Dschidda.
Nach US-Angaben soll es bei den Gesprächen um "Rahmenbedingungen für ein Friedensabkommen und eine erste Waffenruhe" gehen. Kiew schlägt eine Waffenruhe in der Luft und zur See vor. Die US-Delegation wird von Außenminister Marco Rubio angeführt.
Das Treffen findet vor dem Hintergrund einer radikalen Kehrtwende der Ukraine-Politik der USA seit dem Amtsantritt von US-Präsident Donald Trump im Januar statt. Bei einem Gespräch zwischen Selenskyj und Trump im Weißen Haus war es Ende Februar zu einem Eklat gekommen. Anfang März setzte Trump zudem die US-Militärhilfen für die Ukraine aus. Der US-Präsident verlangt vom ukrainischen Präsidenten Wolodymyr Selenskyj Zugeständnisse, um den seit drei Jahren andauernden Krieg zu beenden.
Saudi-Arabien hat sich seit Trumps Amtsantritt zu einem wichtigen Ort der US-Diplomatie entwickelt. Im Februar fanden dort die ersten Gespräche zwischen Vertretern Russlands und der USA seit Beginn des Ukraine-Kriegs statt.
OZD / AFP
OZD-Kommentar
Die Gespräche zwischen den USA und der Ukraine in Saudi-Arabien könnten eine Wende im Krieg markieren. Nach der abrupten Kursänderung Washingtons steht Kiew unter massivem Druck, Zugeständnisse zu machen. Während die ukrainische Seite die Verhandlungen als "konstruktiv" bezeichnet, bleibt unklar, wie weit sie tatsächlich zu Kompromissen bereit ist.
Trump hat unmissverständlich klargemacht, dass er keinen langen Krieg finanzieren wird. Das setzt Selenskyj unter Zugzwang, denn ohne die Unterstützung der USA könnte die Ukraine in eine noch schwierigere Lage geraten. Ob die Gespräche in Dschidda zu einem echten Fortschritt führen oder nur eine Machtdemonstration der USA sind, bleibt abzuwarten.
OZD-Analyse
1. Gründe für die US-Ukraine-Verhandlungen:
a) Trump will ein schnelles Ende des Konflikts und fordert Zugeständnisse.
b) Die Ukraine braucht weiterhin Unterstützung, sieht sich aber neuen Bedingungen gegenüber.
c) Saudi-Arabien positioniert sich als zentraler Vermittler im Ukraine-Konflikt.
2. Herausforderungen für Selenskyj:
a) Er muss ein Gleichgewicht zwischen Kompromissen und nationalen Interessen finden.
b) Die innenpolitische Lage in der Ukraine erschwert großflächige Zugeständnisse.
c) Eine Teil-Waffenruhe könnte den Konflikt einfrieren, aber keinen dauerhaften Frieden bringen.
3. Mögliche Ergebnisse der Gespräche:
a) Eine begrenzte Waffenruhe in bestimmten Gebieten.
b) Ein Scheitern der Verhandlungen aufgrund unvereinbarer Positionen.
c) Ein erster Schritt zu einer größeren diplomatischen Lösung.
OZD-Erklärungen
Warum finden die Verhandlungen in Saudi-Arabien statt?
Saudi-Arabien hat sich als Vermittler zwischen den USA, Russland und der Ukraine positioniert. Das Land verfolgt eigene geopolitische Interessen und möchte als diplomatischer Akteur gestärkt werden.
Welche Rolle spielt Trump in diesen Gesprächen?
Trump will sich als Vermittler und „Deal-Maker“ präsentieren. Sein Ziel ist es, die US-Ausgaben für den Krieg zu minimieren, während er gleichzeitig eine Friedenslösung vorantreibt.
Was könnte eine Teil-Waffenruhe für die Ukraine bedeuten?
Eine Waffenruhe könnte kurzfristig für eine Entlastung sorgen, birgt aber das Risiko, dass Russland strategische Vorteile gewinnt, indem es sich neu formiert und langfristig Gebietsgewinne sichert.
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Alle Angaben ohne Gewähr. Titelbild AFP