"Ich denke ja", antwortete Trump am Dienstag in Washington auf die Frage, ob er noch in dieser Woche mit Putin telefonieren werde. In Moskau sagte die Sprecherin des Außenministeriums, Maria Sacharowa, dass Kontakte mit Vertretern der USA "in den nächsten Tagen" nicht ausgeschlossen seien.
Zuvor hatten sich die USA und die Ukraine in Saudi-Arabien auf eine neue Strategie geeinigt: Washington wird die zuvor gestoppte Militärhilfe für Kiew wieder aufnehmen, während die Ukraine einen US-Vorschlag für eine 30-tägige Waffenruhe mit Russland unterstützt. Die Einigung kam zustande, obwohl die USA in den vergangenen Wochen ihre Position gegenüber der Ukraine abgeschwächt und sich dem Kreml angenähert hatten.
US-Außenminister Marco Rubio erklärte nach den Verhandlungen in Dschidda, dass der "Ball nun im Feld der Russen" liege. Nun müssten Moskau und Kiew entscheiden, ob der Waffenstillstand umgesetzt werden könne. Der ukrainische Präsident Wolodymyr Selenskyj betonte, dass Washington die russische Seite überzeugen müsse. "Wir betrachten den Vorschlag als positiv und sind bereit, diesen Schritt zu gehen", erklärte Selenskyj.
OZD / AFP
OZD-Kommentar
Die Annäherung zwischen den USA und Russland verändert das diplomatische Kräfteverhältnis in der Ukraine-Frage. Trumps plötzlicher Schwenk könnte Kiew in eine schwächere Position bringen und Russland Vorteile verschaffen. Zwar könnte eine 30-tägige Waffenruhe eine Atempause für die Ukraine bedeuten, doch die Gefahr eines einseitigen Diktatfriedens bleibt. Falls Trump und Putin tätsächlich direkt verhandeln, dürfte die Ukraine nur wenig Einfluss auf das Ergebnis haben. Es bleibt abzuwarten, ob Moskau den Vorschlag annimmt oder weitere Bedingungen stellt.
OZD-Analyse
1. Auswirkungen der US-Russland-Verhandlungen:
a) Eine direkte Einigung zwischen Trump und Putin könnte die Ukraine weiter unter Druck setzen.
b) Falls Russland einer 30-tägigen Waffenruhe zustimmt, könnte das langfristige Friedensverhandlungen begünstigen.
c) Sollte Moskau ablehnen, würde dies die Position der USA und Kiew schwächen.
2. Politische Dynamiken in den USA:
a) Trump verfolgt eine Strategie der Deeskalation, die seine Anhänger als Friedenspolitik verkaufen könnten.
b) Demokraten und Kritiker könnten Trumps Kurs als Verrat an der Ukraine interpretieren.
c) Die Wiederaufnahme der Militärhilfe zeigt, dass Washington weiterhin Einfluss in der Region behalten will.
3. Mögliche Reaktionen Russlands:
a) Putin könnte den Waffenstillstand als taktischen Vorteil nutzen, um Truppen umzugruppieren.
b) Russland könnte zusätzliche Forderungen stellen, um langfristige Zugeständnisse von der Ukraine zu erzwingen.
c) Falls Putin Trumps Vorschlag ablehnt, wäre dies ein schwerer diplomatischer Rückschlag für Washington.
OZD-Erklärungen
Was bedeutet eine 30-tägige Waffenruhe?
Eine befristete Waffenruhe bedeutet nicht automatisch das Ende des Krieges. Sie kann als taktisches Manöver genutzt werden oder als erster Schritt in Richtung langfristiger Verhandlungen. In der Ukraine könnte sie dazu dienen, Truppen zu konsolidieren oder humanitäre Hilfe zu organisieren.
Wie könnte eine diplomatische Lösung aussehen?
Ein dauerhafter Frieden würde einen Kompromiss zwischen Kiew und Moskau erfordern. Strittige Punkte sind Gebietsverluste, Sicherheitsgarantien und wirtschaftliche Sanktionen. Russland fordert weitgehende Zugeständnisse, während die Ukraine auf ihre territoriale Integrität besteht.
Welche Rolle spielen die USA?
Die Vereinigten Staaten haben als wichtigste Militär- und Wirtschaftsmacht der Ukraine erheblichen Einfluss auf den Kriegsverlauf. Ihre Annäherung an Russland könnte einen diplomatischen Kurswechsel bedeuten, der die Ukraine zu Zugeständnissen zwingt.
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Alle Angaben ohne Gewähr. Titelbild AFP