Die Spritpreise in Deutschland haben ein neues Jahrestief erreicht. Wie der ADAC am Mittwoch mitteilte, kostete ein Liter Super E10 im bundesweiten Mittel zuletzt 1,686 Euro – ein Rückgang um 4,9 Cent innerhalb einer Woche. Diesel verbilligte sich um 4,2 Cent und lag bei durchschnittlich 1,624 Euro.
"Zuletzt war Tanken nur Ende 2024 günstiger", erklärte der Automobilclub und sprach von einem "überfälligen Preisrückgang". Hauptursachen seien der gesunkene Rohölpreis sowie der gestärkte Euro. Die Nordseesorte Brent notierte zuletzt meist unter 70 Dollar pro Barrel.
Der ADAC empfiehlt Autofahrern, am Abend zu tanken, da die Preise zu dieser Tageszeit "in der Regel deutlich günstiger sind als am Morgen".
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OZD-Kommentar
Endlich sinken die Spritpreise – doch die Freude dürfte nur von kurzer
Dauer sein. Der Rückgang ist weniger das Ergebnis politischer Weitsicht
als vielmehr globaler Marktentwicklungen, die jederzeit kippen können.
Während Autofahrer nun ein wenig durchatmen, bleiben die strukturellen
Probleme unangetastet: Deutschland hängt am Tropf fossiler Importe, und
die Preisgestaltung an den Tankstellen bleibt undurchsichtig.
Der Staat kassiert weiter kräftig mit. Steueranteile machen mehr als die Hälfte des Spritpreises aus, doch eine Senkung scheint kein Thema. Stattdessen wird die Energiewende verschleppt – Elektroautos stagnieren, alternative Kraftstoffe bleiben Randerscheinungen, und die Infrastruktur für Wasserstoff bleibt weit hinter den Versprechungen zurück. Ein nachhaltiger Umbruch der Mobilität sieht anders aus.
OZD-Analyse
1. Ursachen für den Preisrückgang:
a) Sinkender Rohölpreis unter 70 Dollar pro Barrel.b) Stärkung des Euro gegenüber dem Dollar.c) Nachfragerückgang durch wirtschaftliche Unsicherheiten.2. Auswirkungen auf Verbraucher:
a) Günstigere Kraftstoffpreise entlasten Autofahrer kurzfristig.b) Schwankungen bleiben weiterhin problematisch.c) Empfehlung: Abendliches Tanken für bessere Preise.3. Langfristige Perspektiven:
a) Keine nachhaltige Lösung für Mobilitätskosten in Sicht.b) Fehlende Alternativen wie E-Fuels und Wasserstoff verstärken Abhängigkeit.c) Politische Untätigkeit bei Steuerlast und Energiewende bleibt problematisch.OZD-Erklärungen
Warum schwanken die Spritpreise so stark?
Die Kraftstoffpreise sind eng an die Entwicklung des Ölmarkts gekoppelt,
der von globalen Krisen, Fördermengen und Währungskursen beeinflusst
wird. Zudem spielen in Deutschland Steuern und Abgaben eine große Rolle.
Warum bleibt Diesel teurer als vor der Krise?
Obwohl Diesel billiger in der Herstellung ist, treiben höhere Steuern
und veränderte Marktmechanismen den Preis in die Höhe. Zudem wird Diesel
als Heizöl-Ersatz in Krisenzeiten stark nachgefragt, was ebenfalls zu
Preisanstiegen führt.
Wie könnte eine langfristige Lösung aussehen?
Deutschland bräuchte eine echte Mobilitätswende mit alternativen
Antrieben, steuerlichen Entlastungen für Verbraucher und Investitionen
in Wasserstoff- sowie E-Fuel-Technologien. Doch solange fossile
Kraftstoffe der dominierende Faktor bleiben, bleibt das Land abhängig
von den Launen der Ölkonzerne und geopolitischer Entwicklungen.
Alle Angaben ohne Gewähr. Titelbild AFP.
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