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Kuba im Dunkeln: Erneut landesweiter Stromausfall

Millionen Menschen sitzen im Dunkeln. Die Wirtschaftskrise spitzt sich zu, und die Geduld der Bevölkerung schwindet. Ein Ende der Energiekrise? Nicht in Sicht.

Kuba versinkt erneut im Dunkeln: Am Freitagabend brach das nationale Stromnetz komplett zusammen. Eine technische Störung führte laut dem Ministerium für Energie und Bergbau zu einem „erheblichen Verlust an Stromerzeugung im Westen Kubas“.

Für viele Kubaner ist das kein neuer Albtraum, sondern längst Alltag. Angélica Caridad Martínez aus Camagüey schildert ihre Frustration: „Ich wollte mich gerade hinsetzen, als der Strom ausfiel. Diese Situation ist unhaltbar, niemand kann so leben.“

Tatsächlich ist es bereits der vierte landesweite Stromausfall innerhalb weniger Monate. Das marode Energienetz des Inselstaates ist den Herausforderungen der Zeit nicht mehr gewachsen. Schon im letzten Quartal 2024 kam es zu drei Blackouts, zwei davon dauerten mehrere Tage.

Doch der Stromausfall ist nur ein Symptom einer viel tiefergehenden Krise. Kuba steckt in der schwersten Wirtschaftskrise seit dem Zusammenbruch der Sowjetunion Anfang der 90er Jahre. Lebensmittel- und Medikamentenknappheit, eine galoppierende Inflation und die wachsende Unzufriedenheit der Bevölkerung belasten das Land schwer.

Besonders dramatisch ist die Lage in der Hauptstadt Havanna, wo die Menschen fast täglich mit vier- bis fünfstündigen Stromausfällen leben müssen. In ländlichen Regionen ist die Situation noch schlimmer: Dort bleibt das Licht regelmäßig über 20 Stunden lang aus.

Wie lange kann dieses System noch halten? Experten warnen: Ohne eine grundlegende Erneuerung des Energienetzes droht Kuba ein Dauer-Blackout.

OZD / ©AFP


OZD-Kommentar

Kuba vor dem Kollaps – wann bricht das System?

Kubas Stromnetz ist nur ein Spiegelbild des gesamten Landes: veraltet, marode und kurz vor dem endgültigen Zusammenbruch. Vier landesweite Stromausfälle in wenigen Monaten sind kein technisches Problem mehr – sie sind ein Zeichen für das völlige Versagen der Regierung.

Doch Strom ist nur ein Teil der Krise: Die Wirtschaft liegt am Boden, die Versorgungslage ist katastrophal, die Menschen haben die Hoffnung längst verloren. Wie lange hält das System noch durch?

Die kubanische Führung steht vor einer historischen Entscheidung: Entweder sie wagt echte Reformen – oder das Land versinkt endgültig im Chaos.


OZD-Kurzprognose:
Wenn Kuba die Energiekrise nicht in den Griff bekommt, drohen Unruhen und ein möglicher Zusammenbruch der Regierung.


OZD-Analyse

Warum Kuba immer wieder im Dunkeln sitzt – und was das bedeutet

Die Ursachen der Stromkrise

Kubas Energienetz stammt größtenteils aus der Zeit der Sowjetunion und ist extrem veraltet.Fehlende Investitionen und Ersatzteile führen zu ständigen technischen Ausfällen.Die wirtschaftliche Krise verschärft das Problem: Es fehlt schlicht das Geld für Reparaturen.

Wie leidet die Bevölkerung?

In Havanna sind tägliche Stromausfälle von 4–5 Stunden normal.In ländlichen Regionen bleibt der Strom oft 20 Stunden oder länger weg.Die Situation verschärft sich, da viele auf stromabhängige Geräte für die Lebensmittelversorgung angewiesen sind.

Welche Szenarien sind möglich?

Best Case: Kuba bekommt finanzielle Hilfe von China oder Russland, um das Stromnetz zu modernisieren.

Worst Case: Das Energienetz bricht völlig zusammen, es kommt zu Massenprotesten oder Aufständen.

Wahrscheinlichstes Szenario: Weitere sporadische Blackouts und eine langsame Verschlechterung der Situation.


OZD-Kurzprognose:
Kuba bewegt sich unaufhaltsam auf eine humanitäre Krise zu – ohne externe Hilfe könnte das Land bald nicht mehr funktionsfähig sein.


OZD-Faktensammlung

Stromausfall am: 15. März 2025

Betroffene Gebiete: Ganz Kuba

Anzahl der Blackouts seit Oktober 2024: Vier

Dauer der letzten zwei großen Stromausfälle: Mehrere Tage

Wirtschaftliche Situation: Höchste Inflation seit Jahrzehnten, extreme Versorgungsengpässe

Alltag in Havanna: Tägliche Stromausfälle von 4–5 Stunden

Alltag in ländlichen Regionen: Stromausfälle bis zu 20 Stunden

Regierungskommentar: „Technische Störung“


Alle Angaben ohne Gewähr.

Bild: AFP