Mit einer entschlossenen Vorstellung hat die deutsche Handball-Nationalmannschaft das Ticket für die Europameisterschaft 2026 gesichert. Zwei Tage nach dem durchwachsenen 26:26 in Wien überzeugte das Team von Bundestrainer Alfred Gislason am Samstag beim 31:26-Heimsieg gegen Österreich auf ganzer Linie.
„Das war ein sehr guter Auftritt von uns. Es war vieles sehr, sehr gut“, zeigte sich Gislason zufrieden. Besonders beeindruckte der Bundestrainer die Art und Weise des Erfolgs, denn mit Juri Knorr und Renars Uscins fehlten erneut zwei Schlüsselspieler. Stattdessen übernahmen Marko Grgic (7 Tore) und Julian Köster (6) viel Verantwortung.
Kapitän Johannes Golla sprach von einem „Schritt in die richtige Richtung“ und zog einen Vergleich zur Weltmeisterschaft im Januar, wo das Team noch deutlich größere Probleme hatte. Mit dem Sieg baute Deutschland seine Tabellenführung in Qualifikationsgruppe 7 weiter aus (7:1 Punkte) und ließ Österreich (4:4) sowie die Schweiz (3:3) hinter sich.
Dank der vorzeitigen Qualifikation für die Endrunde in Dänemark, Schweden und Norwegen (15. Januar bis 1. Februar 2026) kann die Mannschaft die verbleibenden Spiele gegen die Schweiz und die Türkei entspannter angehen. Gislason kündigte an, im Mai „ein paar Experimente“ zu wagen, um neue Spieler zu testen: „Wir werden nicht alles auf den Kopf stellen, aber jetzt kann ich auf einigen Positionen Leute ausprobieren, die noch nicht dabei waren.“
OZD-Kommentar:
Die deutsche Handball-Nationalmannschaft hat genau die richtige Antwort auf das Unentschieden in Wien gegeben. Gegen Österreich zeigte das DHB-Team, dass es sich auch in schwierigen Phasen weiterentwickeln kann – und dass es trotz Verletzungssorgen auf einem guten Weg ist.
Der souveräne Auftritt sollte Mut für die Zukunft machen. Dennoch bleibt viel Arbeit: Bei der Heim-WM 2027 wird Deutschland nur mit Top-Leistungen eine Chance auf den Titel haben. Gislason steht vor der Herausforderung, eine stabile Mannschaft zu formen, die konstant auf höchstem Niveau spielt.
Die kommenden Testspiele bieten die Gelegenheit, neue Talente zu sichten. Das ist wichtig, denn die EM 2026 ist nur ein Zwischenschritt auf dem Weg zum großen Ziel: dem WM-Titel im eigenen Land.
OZD-Analyse:
Deutschland dominiert trotz Ausfällen
Fehlen von Schlüsselspielern wurde gut kompensiert
Grgic und Köster mit starken individuellen Leistungen
Mannschaft wirkte stabiler als noch im Januar bei der WM
Souveräne Qualifikation – aber noch Luft nach oben
Vorzeitige EM-Qualifikation sichert Planungssicherheit
Defensive weiterhin nicht immer sattelfest, Steigerung nötig
Chancenverwertung muss gegen Top-Teams noch verbessert werden
Wahrscheinliche Zukunftsprognose:
a) DHB-Team stabilisiert sich weiter und gehört 2026 zu den Medaillenkandidaten (50%)
Eingespielte Mannschaft mit breitem Kader und starken Individualisten
Weitere Integration neuer Talente stärkt die Kadertiefe
b) Inkonstanz bleibt ein Problem, Deutschland scheitert frühzeitig (30%)
Schwankende Leistungen führen zu einem schwachen Turnierverlauf
Fehlende defensive Stabilität könnte zum Verhängnis werden
c) Gislason experimentiert erfolgreich, aber es fehlen noch letzte Puzzlestücke (20%)
Neue Spieler bringen frischen Wind, müssen sich aber erst einfinden
EM 2026 als Generalprobe für die Heim-WM 2027
OZD-Erklärungen:
Was ist die Handball-EM 2026?
Die Handball-Europameisterschaft 2026 der Männer findet vom 15. Januar
bis 1. Februar in Dänemark, Schweden und Norwegen statt. Sie ist das
wichtigste Turnier vor der Weltmeisterschaft 2027, die in Deutschland
ausgetragen wird.
Warum war der Sieg gegen Österreich so wichtig?
Deutschland sicherte sich damit frühzeitig die Qualifikation und kann
die verbleibenden Spiele nutzen, um neue Spieler zu testen. Zudem zeigte
das Team eine Leistungssteigerung im Vergleich zu vorherigen Partien.
Welche Rolle spielt Alfred Gislason?
Der isländische Trainer ist seit 2020 Bundestrainer der deutschen
Handball-Nationalmannschaft. Er soll das Team bis zur Heim-WM 2027
weiterentwickeln und in die Weltspitze führen.
