Der 1. FC Heidenheim hat im Abstiegskampf ein Ausrufezeichen gesetzt. Nach neun Spielen ohne Sieg gelang dem Team von Trainer Frank Schmidt ein umjubelter 3:1 (1:0)-Erfolg gegen Holstein Kiel. Damit rückt der FCH bis auf einen Punkt an den Relegationsplatz heran. Winterneuzugang Budu Siwsiwadse war mit einem Tor und einer Vorlage der entscheidende Mann.
"Abstiegskampf ist irgendwie auch was Geiles!", sagte Marnon Busch nach dem wichtigen Dreier und gab zu, dass der Druck auch im privaten Umfeld spürbar war. "Meine Frau hat es gemerkt, ich hatte eine sehr kurze Zündschnur." Doch nach dem Abpfiff war Erleichterung greifbar. Patrick Mainka sprach von einer "befreiten Stimmung", auch wenn seine Mannschaft laut eigener Einschätzung "vielleicht noch an der Mimik arbeiten" müsse.
Heidenheim erwischte den besseren Start und nutzte seine erste große Chance zur Führung: Siwsiwadse traf in der 23. Minute zum 1:0. Nach der Pause baute der eingewechselte Jan-Niklas Beste die Führung per Freistoß aus (61.), ehe Kiel durch Philipp Sander (75.) noch einmal herankam. Doch Heidenheim ließ sich nicht beirren – Siwsiwadse legte in der 81. Minute für Sirlord Conteh auf, der mit seinem Treffer den Deckel auf die Partie machte.
Trainer Frank Schmidt lobte den Einsatz seiner Mannschaft und hob Siwsiwadse hervor: "Seit seine Frau hier ist, trifft er auch." Der Stürmer hatte sich nach seinem Wechsel schwergetan, doch nun ist er ein Hoffnungsträger im Kampf um den Klassenerhalt.
Für Heidenheim bleibt der Weg zum Ligaverbleib dennoch steinig. Die kommenden Gegner sind allesamt aus den oberen Tabellenregionen: Wolfsburg, Leverkusen, Frankfurt, Bayern und Stuttgart warten. "Wir glauben an die Relegation", betonte Schmidt dennoch.
Holstein Kiel steckt ebenfalls tief im Schlamassel. Der Vorsprung auf Heidenheim ist auf zwei Punkte geschrumpft, die Stimmung ist angespannt. "Es ist hart, aber ich kenne die Truppe: Wir raffen uns wieder auf", versicherte Nicolai Remberg kämpferisch.
OZD-Kommentar:
Heidenheim hat sich mit einem wuchtigen Sieg zurückgemeldet. Der
Kampfgeist ist spürbar, die Mannschaft lebt – doch der Spielplan der
nächsten Wochen wird zur echten Belastungsprobe. Wolfsburg, Leverkusen
und die Bayern sind harte Brocken, die kaum Punkte liegen lassen. Der
FCH braucht eine weitere Überraschung, um die Hoffnung auf den
Klassenerhalt am Leben zu halten.
Kiel hingegen muss aufpassen: Die Abwärtsspirale dreht sich weiter, der Absturz auf einen direkten Abstiegsplatz ist keine Utopie mehr. Wer in entscheidenden Spielen wie gegen Heidenheim keine Lösungen findet, wird im Saisonfinale unter enormen Druck geraten.
OZD-Analyse:
Heidenheim beendet Negativserie – aber reicht das?
Erster Sieg nach neun sieglosen Spielen
Starker Auftritt von Siwsiwadse mit Tor und Assist
Defensive stabiler als zuletzt, aber kommende Gegner extrem stark
Kiel in der Krise – Abstiegsangst wächst
Nur zwei Punkte Vorsprung auf Heidenheim
Schwaches Zweikampfverhalten und fehlende Lösungen im Spielaufbau
Restprogramm machbar, aber mentale Probleme drohen
Prognose für den Abstiegskampf
a) Heidenheim erreicht die Relegation (50%)
Kampfgeist und taktische Disziplin sprechen für den FCH
Schwieriges Restprogramm könnte jedoch zum Stolperstein werden
b) Kiel stürzt noch tiefer (30%)
Mannschaft hat mit mentalen Problemen zu kämpfen
Fehlende Durchschlagskraft in wichtigen Spielen
c) Beide Teams retten sich knapp (20%)
Andere Mannschaften wie Bochum oder Mainz brechen noch ein
Enge Tabellenkonstellation sorgt für Chaos bis zum letzten Spieltag
OZD-Erklärungen:
Was ist der 1. FC Heidenheim?
Der 1. FC Heidenheim ist ein deutscher Fußballverein, der sich in den
letzten Jahren von einem Drittligisten zu einem festen Bestandteil der
Bundesliga entwickelt hat. Trainer Frank Schmidt ist seit über 15 Jahren
im Amt und steht für Kontinuität.
Warum war dieses Spiel so entscheidend?
Heidenheim stand vor der Partie auf dem letzten Tabellenplatz und
brauchte dringend einen Sieg. Kiel hingegen hätte sich mit einem Erfolg
etwas Luft im Abstiegskampf verschaffen können. Nun stehen beide Teams
weiter unter Druck.
Welche Rolle spielt Budu Siwsiwadse?
Der Winterneuzugang aus Georgien fand zunächst schwer in die Mannschaft,
hat sich aber nun als wichtige Stütze erwiesen. Mit zwei Toren in zwei
Spielen ist er plötzlich die größte Offensivhoffnung des FCH.
Alle Angaben ohne Gewähr. Titelbild AFP.