Die USA und der Iran steuern auf eine neue Eskalation im Nahen Osten zu. US-Präsident Donald Trump drohte Teheran am Montag mit „entsetzlichen“ Konsequenzen, sollte die vom Iran unterstützte Huthi-Miliz ihre Angriffe fortsetzen. „Jeder von den Huthis abgefeuerte Schuss wird von nun an als Schuss betrachtet, der von den Waffen und der Führung des Iran abgefeuert wurde“, schrieb Trump in seinem Onlinedienst Truth Social.
Die Huthis hatten zuvor erneut Raketen und Drohnen auf den US-Flugzeugträger „USS Harry Truman“ sowie mehrere Begleitschiffe im Roten Meer abgefeuert. Dies sei ein Akt der Vergeltung für die Luftangriffe der USA auf Huthi-Stellungen im Jemen, erklärte die Miliz. Bei den US-Angriffen seien nach Huthi-Angaben mindestens 53 Menschen getötet und 98 verletzt worden.
Trump machte Teheran direkt für die Angriffe verantwortlich. „Die Iraner diktieren jeden Schritt der Huthis, geben ihnen Waffen, versorgen sie mit Geld und Geheimdienstinformationen“, erklärte er. Die USA würden den Iran deshalb für die Huthi-Angriffe „verantwortlich machen“ und „die Konsequenzen werden entsetzlich sein“.
Die Huthi-Miliz ist Teil der vom
Iran unterstützten „Achse des Widerstands“, zu der auch die
radikalislamische Hamas und die libanesische Hisbollah gehören. Seit
Beginn des Gaza-Kriegs im Oktober 2023 hat die Miliz wiederholt Schiffe
im Roten Meer und im Golf von Aden sowie israelische Ziele mit Raketen
und Drohnen attackiert. Die Angriffe der Huthis gefährden
eine der wichtigsten Handelsrouten der Welt. Mehrere große Reedereien
haben bereits angekündigt, ihre Schiffe nicht mehr durch das Rote Meer
zu schicken. OZD/AFP
OZD-Kommentar: Mit Recht
Die Lage im Nahen Osten droht erneut zu eskalieren – und Donald Trump
gießt mit seinen Drohungen gegen Teheran weiter Öl ins Feuer. Seine
Worte sind unmissverständlich: Die USA sehen den Iran als
Hauptverantwortlichen für die Angriffe der Huthis und sind offenbar
bereit, entsprechend zu reagieren. Doch die Frage ist, ob eine härtere
Gangart die Situation entschärfen oder weiter eskalieren lassen wird.
Die geopolitischen Spannungen nehmen zu, und mit jedem Angriff steigt das Risiko eines offenen Konflikts zwischen den USA und dem Iran. Gleichzeitig drohen massive Auswirkungen auf den globalen Handel, sollte sich die Lage im Roten Meer weiter verschärfen. Die nächsten Tage könnten entscheidend sein – bleibt Trump bei Worten oder folgen Taten?
Sollte der Iran nicht seine Aktionen einstellen, so wird wohl letztlich Amerika eingreifen müssen und das Mullah-Regime zu beseitigen. Dies aus drei Gründen:
Erstens die Gefahr des atomaren Konflikts mit Israel. Die Menschenrechte insbesondere, die der Frauen einzufordern und nicht zuletzt die Aufrüstung und Unterstützung des Nahen-Ostens zu bekämpfen.
OZD-Analyse:
Hintergründe der Eskalation
Huthi-Miliz attackiert erneut US-Schiffe im Roten Meer
USA reagieren mit Luftangriffen auf Stellungen der Miliz im Jemen
Trump macht Iran für die Huthi-Angriffe direkt verantwortlich
Mögliche Konsequenzen
Gefahr eines offenen US-Iran-Konflikts steigt
Handelsrouten durch das Rote Meer könnten dauerhaft beeinträchtigt werden
Weitere Sanktionen oder Militäraktionen gegen Teheran denkbar
Prognosen für die kommenden Wochen
a) USA verstärken Militärpräsenz in der Region (50%)
Weitere Angriffe auf Huthi-Stellungen wahrscheinlich
Erhöhte Spannungen mit dem Iran, aber keine direkte Konfrontation
b) Iran reagiert mit Gegenmaßnahmen (30%)
Teheran könnte eigene Vergeltungsschläge gegen US-Ziele ankündigen
Verstärkte Unterstützung der Huthis oder anderer Verbündeter in der Region
c) Deeskalation durch Verhandlungen (20%)
Diplomatische Kanäle könnten genutzt werden, um eine Eskalation zu verhindern
Internationale Vermittlungsversuche durch die UN oder europäische Staaten
OZD-Erklärungen:
Was sind die Huthis?
Die Huthi-Miliz ist eine schiitische Rebellengruppe, die große Teile des
Jemen kontrolliert. Sie erhält militärische und finanzielle
Unterstützung aus dem Iran und steht in direkter Konfrontation mit
Saudi-Arabien und den USA.
Warum ist das Rote Meer so wichtig?
Das Rote Meer ist eine der zentralen Handelsrouten der Welt. Ein
Großteil des Welthandels zwischen Europa, Asien und dem Nahen Osten
verläuft über diese Wasserstraße. Angriffe auf Schiffe gefährden den
globalen Warenverkehr.
Welche Optionen haben die USA?
Die USA könnten entweder ihre militärische Präsenz in der Region
verstärken oder weitere Luftschläge gegen die Huthis fliegen. Eine
Eskalation mit dem Iran könnte jedoch schwerwiegende Folgen für die
gesamte Region haben.
Alle Angaben ohne Gewähr. Titelbild AFP.