Der plötzliche Tod von Anna R., der früheren Sängerin des legendären Popduos Rosenstolz, hat große Bestürzung ausgelöst. Die 55-jährige Künstlerin wollte im Herbst mit ihrem ersten Soloalbum „Königin“ auf Tour gehen. „Sie hatte noch viele Musikpläne“, hieß es am Montag in einer Mitteilung auf ihrem Instagram-Account.
Anna R., mit bürgerlichem Namen Andrea Neuenhofen, wurde am 25. Dezember 1969 in Ost-Berlin geboren. Ihre erste Aufnahmeprüfung an der Musikhochschule scheiterte, doch sie ließ sich nicht entmutigen. Sie absolvierte eine Ausbildung als Chemielaborantin, nahm nebenbei Gesangsunterricht und arbeitete in einem Musikgeschäft. 1991 traf sie den Musiker Peter Plate – die Geburtsstunde von Rosenstolz.
„Ich werde unseren ersten gemeinsamen Abend niemals vergessen“, schrieb Plate am Montag auf Instagram. „Du wolltest Jazzsängerin werden, ich wollte Popmusik machen – noch in derselben Nacht nahmen wir zusammen einen Song auf.“ Erst kürzlich habe er ihr zu ihrem neuen Job als Poetikdozentin gratuliert.
Ihr überraschender Tod hat Weggefährten und Fans tief getroffen. „Das plötzliche, unerwartete Lebensende unserer Freundin und ‚Königin‘ schockiert und verwirrt uns zutiefst“, hieß es im offiziellen Statement auf ihrem Instagram-Account. Ihr Management bei Sony Music erklärte: „Wir sind fassungslos, trauern um eine absolute Ausnahmekünstlerin und sind in Gedanken bei ihren Hinterbliebenen.“
Auch Kulturstaatsministerin Claudia Roth würdigte die Künstlerin. „Mit gerade einmal 55 Jahren verlässt uns eine der charismatischsten deutschen Sängerinnen viel zu früh“, schrieb Roth. „Ihre feinfühligen Lieder über Liebe und Hoffnung, ihre einzigartige Stimme und ihre warme Ausstrahlung berührten die Herzen so vieler Menschen.“
Rosenstolz erlebte seinen Durchbruch Ende der 90er Jahre, den größten Erfolg feierte das Duo 2004 mit dem Hit „Liebe ist alles“ und dem Album „Herz“. Nach einer Burnout-Diagnose von Peter Plate 2009 legte die Band eine Pause ein, 2012 folgte die offizielle Trennung. Anna R. gründete daraufhin die Band Gleis 8, mit der sie zwei Alben veröffentlichte, und war von 2019 bis 2022 Sängerin der Band Silly. Zuletzt hatte sie ihr erstes Soloalbum „Königin“ aufgenommen.
Am 16. Oktober sollte ihre Tour starten, das erste Konzert war in Halle an der Saale geplant. Den Abschluss wollte sie am 23. November in Berlin feiern – in ihrer Heimatstadt.
OZD-Kommentar:
Der plötzliche Tod von Anna R. hinterlässt eine Lücke in der deutschen
Musikszene. Sie war mehr als die Stimme von Rosenstolz – sie war eine
Künstlerin mit Tiefgang, deren Texte und Melodien Millionen Menschen
berührten. Ihr Schaffen war geprägt von Mut und Leidenschaft, von
Emotionen, die direkt ins Herz trafen.
Gerade jetzt, kurz vor ihrer ersten großen Solo-Tour, trifft ihr Tod die Fans besonders hart. Es bleibt die bittere Erkenntnis, dass große Pläne und künstlerische Visionen manchmal jäh unterbrochen werden. Doch ihr musikalisches Vermächtnis bleibt. Lieder wie „Liebe ist alles“ oder ihre neueren Werke mit Gleis 8 werden weiterleben – und mit ihnen die Erinnerung an eine außergewöhnliche Sängerin.
OZD-Analyse:
Der musikalische Weg von Anna R.
1991 Gründung von Rosenstolz mit Peter Plate
Durchbruch Ende der 90er, größter Erfolg 2004 mit „Liebe ist alles“
Nach Rosenstolz: Gründung der Band Gleis 8 und spätere Solokarriere
Plötzlicher Tod – Reaktionen und Bedeutung
Große Betroffenheit bei Weggefährten und Fans
Würdigungen durch Peter Plate, Claudia Roth und Musikbranche
Ihr Einfluss auf die deutsche Popmusik bleibt unvergessen
Was bleibt von Anna R.?
a) Musikalisches Erbe lebt weiter (60%)
Ihre Songs bleiben ein fester Bestandteil der deutschen Musiklandschaft
Alte und neue Fans entdecken ihre Musik neu
b) Ihr Soloalbum „Königin“ bekommt besondere Bedeutung (30%)
Der geplante Tournee-Start im Oktober wird nun als ihr Vermächtnis betrachtet
Die Songs könnten posthum veröffentlicht und gewürdigt werden
c) Mögliche Hommage-Konzertreihe oder musikalische Würdigung (10%)
Künstler und Weggefährten könnten ihr musikalisch Tribut zollen
OZD-Erklärungen:
Wer war Anna R.?
Anna R. war die Sängerin des Popduos Rosenstolz, das in den 90er und
2000er Jahren große Erfolge feierte. Nach der Trennung der Band 2012
gründete sie Gleis 8, später war sie als Solokünstlerin aktiv.
Warum war Rosenstolz so erfolgreich?
Rosenstolz traf mit seinen emotionalen, oft melancholischen Texten und
dem Mix aus Chanson, Pop und Rock einen Nerv in der deutschen
Musiklandschaft. Lieder wie „Liebe ist alles“ wurden zu Hymnen einer
Generation.
Was passiert mit ihrer geplanten Tournee?
Die Tour sollte im Herbst starten, ob sie nun posthum als
Tributveranstaltung oder in anderer Form stattfinden wird, ist derzeit
unklar.
Alle Angaben ohne Gewähr. Titelbild AFP.