Rund zwei Monate nach Inkrafttreten einer Waffenruhe hat Israel erneut militärische Angriffe auf den Gazastreifen gestartet. Laut der israelischen Regierung richtet sich die Offensive gezielt gegen Stellungen der islamistischen Hamas. Die israelische Armee erklärte am Dienstag auf Telegram, sie führe „umfangreiche Angriffe auf Terrorziele der Hamas-Terrororganisation im Gazastreifen“ durch.
Regierung verweist auf Geiselverhandlungen
Die israelische Regierung begründete die Angriffe mit der Weigerung der Hamas, Geiseln freizulassen. Premierminister Benjamin Netanjahu und Verteidigungsminister Israel Katz erklärten, die Hamas habe alle Vorschläge der Vermittler – darunter der US-Sondergesandte Steve Witkoff sowie Katar und Ägypten – abgelehnt.
USA waren über Angriffe informiert
Laut einer Sprecherin des Weißen Hauses hatte Israel die US-Regierung vor den Angriffen in Kenntnis gesetzt. Die USA hatten der Hamas zuvor Verzögerungstaktik bei den Verhandlungen vorgeworfen.
Hamas spricht von Waffenbruch – hohe Opferzahlen gemeldet
Die Hamas warf Israel einen Bruch der Waffenruhe vor und machte Netanjahu für das Schicksal der Geiseln verantwortlich. Nach Angaben des von der Hamas kontrollierten Gesundheitsministeriums wurden bei den Angriffen mindestens 330 Menschen getötet. Unabhängige Bestätigungen dieser Zahlen liegen nicht vor.
Hintergrund: Der Konflikt seit Oktober
Der Krieg im Gazastreifen begann nach dem Terrorangriff der Hamas auf Israel am 7. Oktober 2023, bei dem über 1200 Menschen getötet und 251 Personen als Geiseln verschleppt wurden. Israel reagierte mit massiven militärischen Operationen. Vermittlungsversuche für eine anhaltende Waffenruhe blieben bislang erfolglos.
Analyse: Eskalation mit ungewissem Ausgang
Die jüngste Eskalation könnte weitreichende Folgen für die Region haben. Experten sehen die Gefahr einer anhaltenden Gewaltspirale. Israel will die Hamas militärisch schwächen, doch eine politische Lösung bleibt in weiter Ferne.
Sollte sich der Konflikt weiter zuspitzen, droht eine Destabilisierung der gesamten Region. Auch das Verhältnis zwischen Israel und den USA könnte auf die Probe gestellt werden.
Prognose: Wie geht es weiter?
Israel kündigte an, die Offensive so lange fortzusetzen, bis die Hamas entscheidend geschwächt sei. Ob eine neue Waffenruhe zustande kommt, hängt von weiteren Verhandlungen ab. Die Vermittler USA, Ägypten und Katar dürften in den kommenden Tagen versuchen, eine diplomatische Lösung zu finden.
Sollte die Hamas weiter Geiseln zurückhalten, könnte Israel seine Angriffe noch intensivieren. Eine baldige Beruhigung der Lage erscheint derzeit unwahrscheinlich.
OZD/AFP
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