Eine aktuelle Analyse von Standesamtsdaten zeigt, dass Leverkusen die höchste Scheidungsquote unter den größten deutschen Städten aufweist. 2023 wurden dort 516 Ehen geschlossen, während 467 Ehen geschieden wurden. Dies entspricht einer Scheidungsquote von 91 Scheidungen pro 100 Eheschließungen.
Leverkusen vor Ludwigshafen und Neumünster
Laut der Untersuchung der Online-Rechtsanwaltskanzlei Larfirm folgt Ludwigshafen am Rhein mit 71 Scheidungen pro 100 Ehen auf Platz zwei. Dort gab es 392 Eheschließungen und 280 Scheidungen.
Neumünster in Schleswig-Holstein belegt Platz drei mit einer Quote von 67 Scheidungen pro 100 Hochzeiten (296 Eheschließungen, 198 Scheidungen).
Im Durchschnitt der 100 untersuchten Städte kamen 39 Scheidungen auf 100 Eheschließungen.
Stadtstaaten mit höchsten Scheidungsquoten – Hamburg führt
Beim Vergleich der Bundesländer hatten die Stadtstaaten die höchsten Scheidungsraten. Hamburg wies mit 58 Scheidungen pro 100 Eheschließungen den höchsten Wert auf.
Die niedrigste Scheidungsquote wurde in Mecklenburg-Vorpommern verzeichnet: Hier gab es 29 Scheidungen pro 100 Hochzeiten.
Altersstruktur bei Eheschließungen:
Im Jahr 2023 lag das durchschnittliche Alter bei der ersten Eheschließung in Deutschland für Frauen bei 32,8 Jahren und für Männer bei 35,3 Jahren. Dies stellt einen Anstieg von etwa sechs Jahren gegenüber 1993 dar, als Frauen im Durchschnitt 29 Jahre und Männer 31,8 Jahre alt waren.
Diese Entwicklung zeigt, dass Menschen in Deutschland tendenziell später im Leben heiraten als in früheren Jahrzehnten.
Durchschnittliche Ehedauer bis zur Scheidung:
Die durchschnittliche Dauer einer Ehe bis zur Scheidung betrug im Jahr 2023 etwa 14,8 Jahre.
Statista In Nordrhein-Westfalen lag die durchschnittliche Ehedauer bei Scheidungen im Jahr 2022 bei 15,3 Jahren. IT.NRW
Diese Zahlen verdeutlichen, dass Ehen in Deutschland im Durchschnitt über 14 Jahre andauern, bevor sie geschieden werden.
Fazit:
Die Daten zeigen einen Trend zu späteren Eheschließungen und einer längeren durchschnittlichen Ehedauer bis zur Scheidung. Diese Entwicklungen könnten auf gesellschaftliche Veränderungen, wie veränderte Lebensentwürfe und Prioritäten, hindeuten.
OZD/AFP
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