Google setzt zu einem neuen Rekord-Deal an: Der Tech-Konzern plant die Übernahme des Cyber-Sicherheitsunternehmens Wiz für 32 Milliarden Dollar (rund 29,3 Milliarden Euro). Wie beide Unternehmen am Dienstag mitteilten, soll die Transaktion bis Ende 2026 abgeschlossen werden. Sollte das Geschäft gelingen, wäre es die größte Einzelinvestition in der Geschichte von Google und seiner Muttergesellschaft Alphabet.
Bereits im vergangenen Jahr hatte Alphabet versucht, Wiz zu übernehmen, scheiterte jedoch mit einem Angebot von rund 23 Milliarden Dollar. Damals hatte Wiz-Mitgründer Assaf Rappaport noch signalisiert, das Unternehmen lieber an die Börse bringen zu wollen. Nun legt Google nach und bietet das Doppelte der Bewertung, die Wiz Ende 2024 bei einer Kapitalerhöhung erhalten hatte.
Die zunehmende Nutzung von Cloud-Diensten hat das Risiko von Cyberangriffen deutlich erhöht. Unternehmen setzen immer stärker auf vernetzte Infrastrukturen, die über verschiedene Standorte verteilt sind. Gleichzeitig steigt der Bedarf an leistungsstarken Rechenzentren durch den Boom der Künstlichen Intelligenz (KI). Wiz ist spezialisiert auf den Schutz von Cloud-Systemen und zählt zu den am schnellsten wachsenden Unternehmen in diesem Bereich.
Die geplante Übernahme könnte jedoch auf regulatorische Hürden stoßen. Die Regierung von US-Präsident Donald Trump steht Fusionen dieser Größenordnung kritisch gegenüber. Bereits unter seinem Vorgänger Joe Biden hatte es Widerstand gegen den ersten Übernahmeversuch gegeben. Wettbewerbsbedenken dürften auch diesmal eine zentrale Rolle spielen. OZD/AFP
OZD-Kommentar
Google setzt auf Sicherheit – und will mit dem Kauf von Wiz eine strategische Lücke schließen. In Zeiten wachsender Cyberbedrohungen sind Cloud-Sicherheit und Datenschutz entscheidende Geschäftsbereiche, und Wiz hat sich hier einen starken Namen gemacht. Doch die Übernahme birgt auch Risiken. Regulierungsbehörden könnten den Deal kritisch prüfen, insbesondere weil Google im Cloud-Bereich ohnehin schon eine marktbeherrschende Stellung anstrebt. Zudem bleibt die Frage, ob Wiz nach der Eingliederung in den Alphabet-Konzern seine Innovationskraft beibehalten kann. Für Google ist es ein milliardenschwerer Wetteinsatz – die kommenden Monate werden zeigen, ob er sich auszahlt.
OZD-Analyse
Google setzt mit der geplanten Übernahme von Wiz auf eine langfristige Strategie, um seine Marktstellung im Bereich Cyber-Sicherheit massiv zu stärken. Der Deal in Höhe von 32 Milliarden Dollar wäre die größte Einzelinvestition in der Geschichte des Unternehmens und verdeutlicht, wie wichtig sichere Cloud-Infrastrukturen in Zeiten zunehmender Cyberbedrohungen geworden sind. Wiz hat sich als führender Anbieter für Cloud-Sicherheit etabliert und bietet Lösungen, die nicht nur Unternehmen, sondern auch Regierungen und kritische Infrastrukturen vor Hackerangriffen schützen. Google erhofft sich durch die Integration von Wiz eine erhebliche Erweiterung seiner Cloud-Dienste und eine bessere Absicherung der eigenen KI-gestützten Plattformen.
Die Marktbedingungen für Cyber-Sicherheitslösungen sind äußerst vielversprechend. Durch die zunehmende Digitalisierung und den wachsenden Einsatz von Künstlicher Intelligenz steigen die Anforderungen an sichere Rechenzentren und geschützte Netzwerke rasant an. Gleichzeitig haben jüngste Hackerangriffe auf große Unternehmen und Regierungen gezeigt, dass klassische Sicherheitsarchitekturen oft nicht ausreichen. Google will mit Wiz eine führende Rolle in diesem Bereich einnehmen, stößt dabei jedoch auf Herausforderungen: Kartellbehörden könnten Bedenken äußern, da Google ohnehin schon eine marktbeherrschende Stellung im Bereich Cloud-Dienste anstrebt. Bereits der erste Übernahmeversuch im vergangenen Jahr scheiterte an regulatorischen Hürden. Diesmal hat Google sein Angebot deutlich erhöht, doch ob dies ausreicht, um das Vertrauen der Wettbewerbshüter zu gewinnen, bleibt abzuwarten.
Die wahrscheinlichen Szenarien sind vielschichtig. Sollte die Übernahme durchgewinkt werden, könnte Google seine Cyber-Sicherheitslösungen erheblich verbessern und sich einen strategischen Vorteil gegenüber Konkurrenten wie Microsoft oder Amazon sichern. Allerdings könnte es auch zu einer Teilgenehmigung kommen, bei der Google bestimmte Geschäftsbereiche von Wiz ausgliedern oder Auflagen erfüllen muss. Sollte der Deal scheitern, wird Google vermutlich alternative Strategien entwickeln – entweder durch den Ausbau eigener Sicherheitslösungen oder durch Kooperationen mit anderen Anbietern. Letztlich zeigt die geplante Übernahme jedoch eines ganz klar: Cyber-Sicherheit ist ein milliardenschweres Wachstumsfeld, das für Tech-Giganten eine zentrale Rolle in ihrer Zukunftsstrategie spielt.
OZD-Erklärungen
Warum ist Wiz so begehrt?
Das Unternehmen hat sich in kürzester Zeit als führender Anbieter im
Bereich Cloud-Sicherheit etabliert. Es bietet Lösungen, die Unternehmen
vor Hackerangriffen schützen und gleichzeitig den Datenschutz in
Cloud-Infrastrukturen sicherstellen.
Welche Rolle spielt Künstliche Intelligenz?
Mit der wachsenden Bedeutung von KI steigt auch der Bedarf an sicherer
Datenverarbeitung. Unternehmen setzen verstärkt auf Cloud-Lösungen, die
riesige Datenmengen verwalten – und damit auch potenzielle Angriffsziele
bieten. Wiz könnte für Google eine entscheidende Sicherheitslücke
schließen.
Warum könnte der Deal scheitern?
Regulierungsbehörden haben bereits in der Vergangenheit ähnliche
Zusammenschlüsse blockiert. Google steht im Verdacht, sich durch Zukäufe
eine marktbeherrschende Stellung zu sichern. Sollte die US-Regierung
Einspruch erheben, könnte der Deal verhindert oder stark eingeschränkt
werden.
Alle Angaben ohne Gewähr. Titelbild AFP.
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Alle Angaben ohne Gewähr. Titelbild AFP