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Selenskyj warnt vor Zugeständnissen – Russland setzt Angriffe trotz Versprechen fort

US-Präsident Donald Trump sieht Fortschritte bei den Gesprächen über eine Waffenruhe im Ukraine-Krieg. Nach seinem Telefonat mit Wladimir Putin sprach er nun mit Wolodymyr Selenskyj. Während Trump von einer Lösung spricht, warnt die Ukraine vor zu großen Zugeständnissen an Russland.

Nach seinen Gesprächen mit Kremlchef Wladimir Putin und dem ukrainischen Präsidenten Wolodymyr Selenskyj zeigt sich US-Präsident Donald Trump optimistisch über eine mögliche Waffenruhe im Ukraine-Krieg. "Wir sind sehr auf Kurs", erklärte Trump am Mittwoch auf Truth Social nach einem Telefonat mit Selenskyj.

Der ukrainische Staatschef hingegen warnte vor zu großen Zugeständnissen an Moskau. Wenige Stunden nach Trumps Gespräch mit Putin griff Russland die Ukraine erneut mit Raketen und Drohnen an, obwohl der Kreml eine 30-tägige Aussetzung der Angriffe auf Energie-Infrastruktur zugesagt hatte.

Laut Trump war sein Gespräch mit Selenskyj "sehr gut". Man habe darüber gesprochen, wie die "Forderungen und Bedürfnisse" beider Länder "aufeinander abgestimmt" werden könnten. Doch Selenskyj stellte klar, dass die Ukraine keinen Verzicht auf westliche Militärhilfe akzeptieren werde.

Am Dienstag hatte Putin in einem anderthalbstündigen Telefonat mit Trump eine vorübergehende Einstellung der Angriffe auf die ukrainische Energie-Infrastruktur zugesichert, eine umfassende Waffenruhe jedoch abgelehnt. Stattdessen forderte er, dass die westlichen Waffenlieferungen an die Ukraine gestoppt werden.

Nur wenige Stunden nach dem Telefonat erfolgte ein massiver Angriff auf die Ukraine: Laut Kiew feuerte Russland sechs Raketen und 145 Drohnen ab. In der Region Sumy wurde ein Wohnhaus getroffen, mindestens eine Person kam ums Leben, mehrere wurden verletzt. Auch in der Region Dnipropetrowsk wurde eine Energieanlage zerstört. Die ukrainische Bahngesellschaft kommentierte die Angriffe mit den Worten: "So viel zu einer Energiewaffenruhe!"

Selenskyj zeigte sich enttäuscht von den Verhandlungen. "Putin hat den Vorschlag für eine vollständige Waffenruhe heute effektiv abgelehnt", sagte er in Finnland. Er warnte davor, Moskau in Verhandlungen zu weit entgegenzukommen und forderte die westlichen Partner auf, die Ukraine weiter zu unterstützen.

Während Russland der Ukraine vorwarf, die Gespräche zu torpedieren, meldete Moskau einen ukrainischen Drohnenangriff auf ein Öllager in Krasnodar. Kreml-Sprecher Dmitri Peskow erklärte, die Ukraine untergrabe damit die diplomatischen Bemühungen.

Die Verhandlungen über eine Waffenruhe sollen am Montag in Saudi-Arabien fortgesetzt werden. Der US-Sondergesandte Steve Witkoff erklärte, das Treffen werde erneut in Dschidda stattfinden. Neben US-Außenminister Marco Rubio und dem Nationalen Sicherheitsberater Mike Waltz ist unklar, wer noch teilnehmen wird.

Witkoff zeigte sich dennoch zuversichtlich: Eine Waffenruhe könne "innerhalb weniger Wochen" möglich sein. Zudem sei ein direktes Treffen zwischen Trump und Putin "wahrscheinlich".

Während westliche Verbündete skeptisch bleiben, begrüßte China die Verhandlungen. Außenministeriumssprecherin Mao Ning sagte, man unterstütze "alle Bemühungen um einen Waffenstillstand".

Unterdessen tauschten die Ukraine und Russland am Mittwoch 372 Kriegsgefangene aus.


OZD-Kommentar:

Donald Trump gibt sich als Friedensvermittler – doch seine Strategie wirft Fragen auf. Die Idee, durch direkte Verhandlungen mit Putin eine Waffenruhe zu erreichen, mag populär sein, doch die Realität sieht anders aus. Während Trump von Fortschritten spricht, setzt Russland seine Angriffe unvermindert fort. Das zeigt einmal mehr, dass Moskau Zusagen macht, die es nicht einhält.

Putin hat eine vollständige Waffenruhe bewusst abgelehnt und knüpft sie an Bedingungen, die für Kiew unannehmbar sind. Besonders die Forderung, die westlichen Waffenlieferungen an die Ukraine zu stoppen, ist nichts anderes als eine politische Falle. Denn ohne militärische Unterstützung wäre die Ukraine der russischen Übermacht schutzlos ausgeliefert.

Die Ukraine reagiert zurecht mit Skepsis. Selenskyj hat mehrfach klargestellt, dass Verhandlungen nicht auf Kosten der territorialen Integrität seines Landes geführt werden dürfen. Der jüngste massive Angriff Russlands zeigt, dass Moskau weiter auf militärische Fakten setzt, während es am Verhandlungstisch Bedingungen diktiert.

Ob Trump wirklich glaubt, dass Putin an einer friedlichen Lösung interessiert ist, oder ob er den russischen Präsidenten nur diplomatisch testen will, bleibt offen. Klar ist jedoch, dass eine Waffenruhe nicht auf Basis einseitiger Zugeständnisse entstehen kann. Westliche Verbündete wie Deutschland und Frankreich haben das erkannt – und bleiben deshalb zurückhaltend.


OZD-Analyse:

Die Verhandlungen um eine mögliche Waffenruhe im Ukraine-Krieg stehen unter schwierigen Vorzeichen. Trump versucht, sich als neutraler Vermittler zu positionieren, doch die jüngsten Angriffe zeigen, dass Russland nicht bereit ist, seine militärische Strategie aufzugeben.


Trumps Strategie als Vermittler

Trump will sich als starker Verhandlungsführer präsentieren, der Konflikte mit direkten Gesprächen löst.

Seine enge persönliche Beziehung zu Putin könnte ihm dabei helfen, Zugeständnisse zu erreichen.

Doch der Druck auf ihn wächst: Sollte Putin seine Versprechen nicht einhalten, gerät Trump in eine schwache Position.


Russlands Taktik und reale Absichten

Putin sichert verbal eine Waffenruhe zu, setzt seine Angriffe aber gleichzeitig fort.

Seine Bedingungen – etwa das Ende der Waffenlieferungen an die Ukraine – zielen darauf ab, Kiew zu schwächen.

Der Kreml will den Krieg möglichst lange hinauszögern, um die westliche Unterstützung für die Ukraine zu untergraben.


Wahrscheinliche Zukunftsprognose:

a) Gespräche verlaufen im Sand, Waffenstillstand bleibt unwahrscheinlich (50%)

Russland wird seine Angriffe fortsetzen, während die Verhandlungen nur ein taktisches Manöver bleiben.

Die USA und die Ukraine werden keine umfassenden Zugeständnisse akzeptieren.

Die Kampfhandlungen gehen trotz diplomatischer Bemühungen weiter.


b) Trump setzt Putin unter Druck, Waffenruhe kommt zustande (30%)

Falls Trump klare Bedingungen stellt und Putin sich darauf einlässt, könnte es zu einer temporären Waffenruhe kommen.

Die Ukraine könnte Zugeständnisse machen, wenn sie im Gegenzug langfristige Sicherheitsgarantien erhält.

Der Waffenstillstand könnte dennoch instabil bleiben, da Russland seine langfristigen Ziele nicht aufgibt.


c) Trump und Putin einigen sich auf langfristige Friedensgespräche (20%)

Falls die Gespräche Fortschritte machen, könnte eine diplomatische Lösung angestrebt werden.

Russland müsste dafür bereit sein, auf militärische Erfolge zu verzichten.

Dies wäre jedoch nur denkbar, wenn Putin innenpolitisch unter Druck gerät.

Erklärungen:

Warum bleiben westliche Verbündete skeptisch?
Russland hat wiederholt Waffenruhen gebrochen und nutzt Verhandlungen oft als taktisches Mittel.

Welche Auswirkungen hätte ein Abbruch der Waffenlieferungen an die Ukraine?
Ohne westliche Unterstützung wäre Kiew militärisch kaum noch verteidigungsfähig.

Wie könnte eine realistische Friedenslösung aussehen?
Langfristig nur durch einen stabilen Waffenstillstand mit internationalen Sicherheitsgarantien.

Alle Angaben ohne Gewähr. Titelbild AFP.


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Alle Angaben ohne Gewähr. Titelbild AFP