Die deutsche Fußball-Nationalmannschaft der Frauen verliert eine ihrer erfahrensten Spielerinnen: Lina Magull hat ihren Rücktritt aus dem DFB-Team verkündet. Die 30-Jährige von Inter Mailand wird nicht mehr für die Auswahl auflaufen und beendet ihre internationale Karriere nach 77 Länderspielen und 22 Toren.
„Nach reiflicher Überlegung habe ich mich dazu entschlossen, meine Reise mit der Nationalmannschaft zu beenden. Diese Worte auszusprechen, fällt mir unglaublich schwer“, erklärte Magull. Sie verabschiede sich mit „tiefster Dankbarkeit“ von einer Zeit voller Höhen, Herausforderungen und magischer Momente.
Magull, die 2022 mit Deutschland Vize-Europameisterin wurde, hatte zuletzt nicht mehr zur Stammformation gehört. Bundestrainer Christian Wück hatte sie im Februar nur noch auf Abruf nominiert und wurde in einem persönlichen Gespräch über ihre Entscheidung informiert. „Sie war über Jahre hinweg wichtiger Bestandteil der Frauen-Nationalmannschaft und hat mit ihrer Erfahrung sowie ihrer taktisch versierten und kreativen Spielweise maßgeblich zu den Erfolgen beigetragen“, sagte Wück. Magulls Rücktritt könne er jedoch nachvollziehen.
Auch DFB-Sportdirektorin Nia Künzer würdigte die Mittelfeldspielerin. Besonders ihr Auftritt im EM-Finale 2022 im Londoner Wembley-Stadion bleibt in Erinnerung. Magull hatte dort mit ihrem Treffer zum 1:1 gegen England das Spiel in die Verlängerung gebracht – am Ende setzte sich jedoch die Gastgeberinnen durch.
Ihr Debüt in der Nationalmannschaft feierte Magull 2015, nachdem sie zuvor mit der U20-Auswahl Weltmeisterin geworden war. Sie nahm an zwei Weltmeisterschaften und zwei Europameisterschaften teil und gehörte 2016 zum Kader, der in Rio Olympia-Gold gewann – wenn auch als Ersatzspielerin ohne Einsatz.
Offiziell verabschiedet wird Magull am 8. April im Rahmen des Nations-League-Spiels der DFB-Frauen in Wolfsburg gegen Schottland. Die Dortmunderin blickt nun nach vorn: „Ein neues Kapitel in Italien beginnt – mit voller Leidenschaft für meinen Verein, einem wertvollen Umfeld und der Freude am Spiel, die mich immer begleitet hat.“
OZD-Kommentar:
Mit Lina Magull verliert die DFB-Auswahl eine Spielerin, die über Jahre hinweg Stabilität, Technik und Führungsstärke auf dem Platz verkörperte. Doch ihr Rücktritt kommt nicht völlig überraschend. Nachdem Bundestrainer Christian Wück sie zuletzt nicht mehr fest einplante, war absehbar, dass sich Magull mit ihrer Rolle nicht zufriedengeben würde. Ihr Fokus liegt nun auf ihrem Verein Inter Mailand – in der Nationalmannschaft bleibt eine Lücke, die sich nicht so leicht schließen lässt.
Ihr Rücktritt zeigt erneut, wie herausfordernd der Übergang zwischen Generationen in einer Nationalelf sein kann. Gerade erfahrene Führungsspielerinnen sind unersetzlich, wenn es darum geht, ein Team durch Turniere zu führen. Magull war eine dieser Persönlichkeiten, die mit ihrer Mentalität auch schwierige Spiele prägte. Besonders ihr Auftritt im EM-Finale 2022 bleibt unvergessen, als sie mit ihrem Tor gegen England das Spiel in die Verlängerung brachte.
Nun stellt sich die Frage, wer die Rolle der Führungsspielerin übernehmen kann. Junge Talente drängen nach, doch Erfahrung lässt sich nicht ersetzen. Magulls Rücktritt ist ein Signal, dass sich das deutsche Team auf die Zukunft einstellen muss – eine Zukunft ohne eine der besten Mittelfeldspielerinnen ihrer Generation.
OZD-Analyse:
Der Rücktritt von Lina Magull ist ein bedeutender Einschnitt für die DFB-Frauen, die sich mitten im Umbruch befinden.
Bedeutung für die Nationalmannschaft
Magull war über Jahre eine feste Größe im Mittelfeld der DFB-Elf.
Ihr Rücktritt hinterlässt eine Lücke, sowohl spielerisch als auch mental.
Mit 30 Jahren hätte sie noch eine weitere Turnierrunde spielen können, doch ihr Fokus liegt nun auf der Vereinskarriere.
Ursachen für den Rücktritt
Magull gehörte zuletzt nicht mehr zur Stammelf und wurde nur noch auf Abruf nominiert.
Der Wechsel nach Italien hat ihre Prioritäten verändert.
Die Nationalelf befindet sich im Umbruch, Wück setzt verstärkt auf jüngere Spielerinnen.
Wahrscheinliche Zukunftsprognose:
a) Deutschland muss neue Führungsspielerinnen etablieren (60%)
Die Mannschaft braucht eine neue kreative Mittelfeldchefin.
Spielerinnen wie Lena Oberdorf oder Klara Bühl könnten in Magulls Fußstapfen treten.
b) Magull konzentriert sich langfristig auf ihre Vereinskarriere (30%)
Bei Inter Mailand könnte sie noch mehrere Jahre auf Top-Niveau spielen.
Eine Rückkehr in die Bundesliga bleibt eine Möglichkeit.
c) Die DFB-Elf könnte kurzfristig an Stabilität verlieren (10%)
Der Rücktritt einer Führungsspielerin kann das Team in wichtigen Momenten schwächen.
Gerade vor der EM 2025 ist die Rolle der erfahrenen Spielerinnen entscheidend.
Erklärungen:
Warum tritt Magull jetzt zurück?
Sie sieht ihre Zukunft im Vereinsfußball und war zuletzt nicht mehr erste Wahl im Nationalteam.
Was bedeutet ihr Rücktritt für die Nationalelf?
Die Mannschaft verliert eine erfahrene Mittelfeldspielerin, die vor allem in Drucksituationen wertvoll war.
Wer könnte Magulls Rolle übernehmen?
Spielerinnen wie Lena Oberdorf oder Klara Bühl könnten sich in der Führungsrolle entwickeln.
Alle Angaben ohne Gewähr. Titelbild AFP.