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Selenskyj nach Gespräch mit Trump: Kein Druck – Ukraine erhält weitere F-16

Der ukrainische Präsident Wolodymyr Selenskyj hat nach seinem Telefonat mit US-Präsident Donald Trump betont, dass er keine direkten Forderungen nach Zugeständnissen an Russland verspürt habe. "Heute habe ich keinen Druck verspürt", erklärte Selenskyj am Mittwoch in einer Online-Pressekonferenz. Gleichzeitig teilte er mit, dass die Ukraine weitere F-16-Kampfjets erhalten habe, ohne genauere Angaben zur Anzahl oder Herkunft zu machen.

In dem Gespräch mit Trump sei auch die mögliche Übernahme des von Russland besetzten Atomkraftwerks Saporischschja durch die USA thematisiert worden. Selenskyj betonte, dass die Anlage sowohl für die Ukraine als auch für Europa von zentraler Bedeutung sei. "Brauchen wir es? Für die Menschen, ja, und auch für Europa. Um an das europäische Stromnetz angeschlossen zu werden, auf jeden Fall", erklärte der ukrainische Präsident. Die Wiederinbetriebnahme des Kraftwerks könne nach seinen Angaben mehr als zwei Jahre dauern.

Hinsichtlich der laufenden Kämpfe in der russischen Grenzregion Kursk machte Selenskyj deutlich, dass der Kreml eine Waffenruhe offenbar von der vollständigen Rückeroberung dieser Gebiete abhängig mache. "Er will keine Waffenruhe, solange sich unsere Truppen auf dem Gebiet der Region Kursk befinden", sagte er. Die Ukraine hatte dort im vergangenen Sommer eine Offensive gestartet, jedoch große Teile des Territoriums mittlerweile wieder verloren.

Das Telefonat mit Trump war das erste direkte Gespräch der beiden Staatschefs seit ihrem Eklat im Weißen Haus vor gut zwei Wochen. Trump hatte das Gespräch als "sehr gut" bezeichnet und betont, er wolle die "Forderungen und Bedürfnisse" beider Seiten miteinander in Einklang bringen. Bereits am Dienstag hatte Trump mit dem russischen Präsidenten Wladimir Putin telefoniert. Dabei sicherte Putin eine 30-tägige Aussetzung der Angriffe auf die ukrainische Energieinfrastruktur zu, lehnte jedoch eine umfassende Waffenruhe ab.

Selenskyj vermied es, die jüngste militärische Unterstützung für die Ukraine im Detail zu kommentieren, bestätigte jedoch, dass weitere F-16-Kampfflugzeuge angekommen seien. "Mehrere F-16 sind in die Ukraine geflogen. Ich sage Ihnen nicht, wie viele", sagte er und ließ offen, welches Land die Jets geliefert hat. Erste F-16 hatte die Ukraine bereits 2024 erhalten, doch es bleibt unklar, ob die neu gelieferten Maschinen die Verteidigungsfähigkeit entscheidend verbessern können. ozd/afp


OZD-Analyse

Die diplomatische Strategie zwischen den USA, Russland und der Ukraine bleibt weiterhin in einer kritischen Phase. Trump versucht, sich als Vermittler zu präsentieren, doch Putin hält an seinen Maximalforderungen fest. Selenskyj zeigt sich öffentlich gelassen, dürfte aber genau wissen, dass der politische Druck auf ihn wächst.

Die militärische Lage bleibt angespannt. Während die Ukraine mit neuen F-16 ihre Luftwaffe stärkt, bleibt fraglich, ob dies einen spürbaren Unterschied in der aktuellen Kriegssituation machen kann. Russlands Forderungen zur Waffenruhe sind an Bedingungen geknüpft, die für Kiew kaum akzeptabel sind – insbesondere die Aufgabe der Region Kursk. Dies könnte dazu führen, dass die Kampfhandlungen in den nächsten Wochen unvermindert weitergehen.

Wahrscheinlich ist, dass Russland die 30-tägige Pause bei Angriffen auf die ukrainische Energieinfrastruktur taktisch nutzt, um sich an anderer Stelle militärisch Vorteile zu verschaffen. Auch die USA könnten mit den neuesten Waffenlieferungen an die Ukraine auf eine Eskalation vorbereitet sein. Sollte Trump weiter auf einen diplomatischen Durchbruch drängen, könnte dies zu weiteren Verhandlungen führen, doch eine schnelle Einigung bleibt unwahrscheinlich.

OZD / ©AFP

Alle Angaben ohne Gewähr. Titelbild AFP.



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