Ein illegales Autorennen hat in Ludwigsburg am Donnerstagabend ein tragisches Ende genommen. Zwei junge Frauen, die keinerlei Verbindung zu dem verbotenen Straßenrennen hatten, wurden Opfer eines verheerenden Unfalls. Wie Polizei und Staatsanwaltschaft mitteilten, rasten zwei Fahrzeuge auf einer Straße in Richtung einer Autobahnauffahrt, als eines der Autos mit dem Wagen der beiden Frauen kollidierte. Diese wollten gerade von einer Tankstelle auf die Straße einbiegen.
Der Zusammenstoß hatte tödliche Folgen: Das Fahrzeug der Frauen wurde von der Straße geschleudert, zwischen zwei Bäume gedrückt und derart stark deformiert, dass beide Insassinnen noch an der Unfallstelle ihren Verletzungen erlagen. Für die Rettungskräfte bot sich ein Bild des Grauens.
Einer der mutmaßlichen Raser konnte noch vor Ort festgenommen werden. Sein Führerschein wurde beschlagnahmt, er befindet sich in Polizeigewahrsam. Der zweite Fahrer setzte seine Fahrt fort und ist bislang flüchtig. Die Behörden haben ein technisches Unfallgutachten in Auftrag gegeben, um die genaue Abfolge des Geschehens zu rekonstruieren.
Die Staatsanwaltschaft ermittelt wegen des Verdachts auf fahrlässige Tötung und Teilnahme an einem verbotenen Kraftfahrzeugrennen. Die Polizei bittet zudem um Hinweise aus der Bevölkerung, die zur Ergreifung des flüchtigen Fahrers führen könnten.
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OZD-Kommentar
Diese unfassbare Tragödie zeigt erneut, dass illegale Autorennen keine
Kavaliersdelikte, sondern lebensgefährliche Verbrechen sind. Zwei
unschuldige junge Frauen wurden aus dem Leben gerissen – einzig und
allein, weil zwei Männer ihren Adrenalindurst über das Leben anderer
stellten. Es ist ein Wahnsinn mit Ansage. Wer sich auf öffentlichen
Straßen Rennen liefert, nimmt in Kauf, dass Unbeteiligte zu Schaden
kommen – oder wie hier sogar sterben. Das Strafmaß für derartige Taten
muss verschärft werden. Es braucht härtere gesetzliche Konsequenzen,
damit Rasen als Statussymbol endgültig ausgedient hat. Die Prognose ist
bitter: Wenn sich gesellschaftlich nichts ändert, werden solche
Todesfahrten keine Ausnahme bleiben.
OZD-Analyse
Unfallhergang
– Zwei Fahrzeuge lieferten sich laut Polizei ein verbotenes Rennen.
– Einer der Wagen kollidierte beim Einbiegen mit dem Auto der zwei Frauen.
– Das Auto der Frauen wurde zwischen zwei Bäumen eingeklemmt.
Ermittlungen und rechtliche Folgen
– Ein Fahrer wurde festgenommen, der andere ist flüchtig.
– Die Staatsanwaltschaft ermittelt wegen fahrlässiger Tötung und illegalem Straßenrennen.
– Ein Gutachten soll die exakte Unfallursache klären.
Reaktionen und Ausblick
– Die Polizei appelliert an die Bevölkerung, Hinweise zum flüchtigen Fahrer zu geben.
– Der Vorfall dürfte neue Diskussionen über härtere Strafen entfachen.
– Das Risiko solcher Rennen wird durch soziale Medien zusätzlich befeuert.
Wer ist die Staatsanwaltschaft Stuttgart?
Die Staatsanwaltschaft Stuttgart ist die zentrale Anklagebehörde für die
Region Stuttgart und zuständig für die strafrechtliche Verfolgung von
Vergehen und Verbrechen. Sie arbeitet eng mit der Polizei zusammen,
insbesondere bei schweren Verkehrsdelikten und Kapitalverbrechen. In
Fällen wie tödlichen Unfällen mit Verdacht auf illegale Autorennen
übernimmt sie nicht nur die Ermittlungsleitung, sondern entscheidet auch
über mögliche Anklagen und Haftbefehle.
Alle Angaben ohne Gewähr. Titelbild AFP.