Israel hat nach eigenen Angaben Raketenangriffe aus dem benachbarten Libanon verzeichnet und mit einer entschlossenen Reaktion gedroht. Der israelische Armeechef Ejal Samir erklärte am Samstagmorgen, dass die Streitkräfte mit "harter" Vergeltung auf die Angriffe reagieren werden. Die Verantwortung für die Einhaltung des Waffenruhe-Abkommens liege beim Libanon. Laut israelischen Quellen wurden drei Raketen aus dem Libanon auf den Norden Israels abgefeuert, konnten jedoch erfolgreich abgefangen werden. Bislang hat sich keine Gruppe zu dem Angriff bekannt.
In der nordisraelischen Stadt Metula, die an der Grenze zum Libanon liegt, war in den frühen Morgenstunden Luftalarm zu hören. Verteidigungsminister Israel Katz betonte, dass Angriffe aus dem Libanon auf den Norden Israels nicht toleriert werden könnten. "Ich habe der Armee befohlen, entsprechend zu antworten", erklärte Katz und machte die libanesische Regierung für den Angriff verantwortlich. Zudem hob er hervor, dass Israel seinen Bürgern im Norden des Landes Sicherheitsgarantien gegeben habe. OZD/AFP
Analyse
Die erneute Eskalation zwischen Israel und dem Libanon verdeutlicht die angespannte Sicherheitslage in der Region. Besonders die Rolle der Hisbollah-Miliz, die enge Verbindungen zum Iran unterhält, spielt eine zentrale Rolle. Die libanesische Regierung befindet sich in einem schwierigen Dilemma: Einerseits muss sie ihre nationale Souveränität behaupten, andererseits kann sie kaum direkte Kontrolle über die Hisbollah ausüben. Israels Reaktion wird zeigen, inwiefern die Waffenruhe Bestand haben kann oder ob eine erneute militärische Eskalation droht.
Kommentar
Die Gefahr eines neuen bewaffneten Konflikts zwischen Israel und der Hisbollah bleibt bestehen. Eine Eskalation würde nicht nur den Libanon destabilisieren, sondern auch die gesamte Region weiter in Unruhe versetzen. Internationale Vermittlungsversuche sind dringend erforderlich, um eine weitere Verschlechterung der Lage zu verhindern.
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