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Peinlich: Die US-Regierung verschickte versehentlich den geheimem Einsatzplan an Journalisten

Die US-Regierung hat versehentlich einen geheimen Einsatzplan für Angriffe auf die Huthi-Miliz im Jemen an einen Journalisten übermittelt. Es handelt sich um eine der schwerwiegendsten Sicherheitspannen der jüngeren US-Militärgeschichte.

Washington – Eine schwere Sicherheitslücke in der US-Regierung hat dazu geführt, dass ein streng geheimer Plan für Angriffe auf die Huthi-Miliz im Jemen versehentlich an einen Journalisten verschickt wurde. Dies bestätigte am Montag der Sprecher des Nationalen Sicherheitsrats der USA, Brian Hughes. Laut Hughes werde derzeit untersucht, wie es dazu kam, dass „eine ungewollte Nummer“ in eine Chat-Gruppe aufgenommen wurde, in der der Einsatzplan verschickt wurde.

Der Chefredakteur des US-Magazins „The Atlantic“, Jeffrey Goldberg, berichtete zuvor, dass er zwei Stunden vor Beginn der US-Luftangriffe auf Huthi-Stellungen am 15. März von Verteidigungsminister Pete Hegseth die Einsatzplanung zugesandt bekommen habe. Goldberg sagte, er habe zunächst nicht geglaubt, dass die Nachricht „echt sein könnte“. Doch als er die Nachricht erhielt, „fingen die Bomben an zu fallen“.

Goldberg erklärte, dass der geheime Plan an eine Chat-Gruppe hochrangiger US-Regierungsmitarbeiter im sicheren Onlinedienst Signal verschickt wurde, in die er irrtümlich aufgenommen wurde. Der Plan habe „präzise Informationen“ über die Waffen, Ziele und Uhrzeiten der Angriffe enthalten, was ihn zu einem besonders brisanten Sicherheitsleck mache.

Es dürfte sich um eine der gravierendsten Sicherheitspannen in der jüngeren US-Militärgeschichte handeln. Goldberg sagte dazu: „Ich habe nie eine Lücke wie diese gesehen.“ Obwohl es nicht ungewöhnlich sei, dass Mitarbeiter der US-Sicherheitsbehörden über Signal kommunizieren, sei die App normalerweise für logistische Angelegenheiten wie die Planung von Treffen und nicht für hochvertrauliche Diskussionen über bevorstehende Militäraktionen genutzt worden. Goldberg fügte hinzu, dass er keinen Fall kenne, in dem ein Journalist „zu einer solchen Diskussion eingeladen worden ist“.

OZD / AFP



OZD-Kommentar:
Diese Sicherheitslücke in der US-Regierung stellt einen erschreckenden Vorfall in der Geschichte der militärischen Geheimhaltung dar. Dass ein geheimes militärisches Einsatzdokument an einen Journalisten verschickt wurde, ist nicht nur eine gravierende Fehlfunktion, sondern könnte auch weitreichende Konsequenzen für die US-Militärstrategie und das Vertrauen in die interne Sicherheit haben. 

Der Vorfall zeigt, wie empfindlich die Handhabung von Informationen in sicherheitsrelevanten Bereichen ist und wie leicht selbst kleinste Pannen fatale Folgen nach sich ziehen können. Die Regierung muss dringend sicherstellen, dass solche Lücken in Zukunft ausgeschlossen werden.


OZD-Analyse:
1. Der Vorfall: Geheimer Plan verschickt

Der geheime Plan für Luftangriffe auf Huthi-Stellungen im Jemen wurde versehentlich an einen Journalisten übermittelt.

Der Plan enthielt detaillierte Informationen zu Waffen, Zielen und Uhrzeiten der Angriffe.

Der Vorfall stellt eine schwerwiegende Sicherheitslücke in der US-Regierung dar.


2. Die Bedeutung der App Signal und der Vorfall

Signal, normalerweise für die Kommunikation über logistische Angelegenheiten genutzt, wurde in diesem Fall für vertrauliche militärische Planungen verwendet.

Die Aufnahme des Journalisten in die Chat-Gruppe stellt eine außergewöhnliche Sicherheitslücke dar, die Fragen zur internen Sicherheitsprotokolle aufwirft.


3. Folgen und Konsequenzen für die Sicherheit

Dieser Vorfall könnte langfristige Auswirkungen auf die Handhabung und Verschlüsselung sensibler Informationen in der US-Regierung haben.

Das Vertrauen in die interne Sicherheit und Geheimhaltung wird durch solche Fehler ernsthaft beschädigt.



Was ist der US-Sicherheitsrat?
Der Nationale Sicherheitsrat (NSC) der Vereinigten Staaten ist ein politisches Gremium, das den Präsidenten und die Regierung bei der Formulierung und Durchführung der nationalen Sicherheitsstrategie berät. 

Gegründet im Jahr 1947, hat der NSC die Aufgabe, die Außen-, Verteidigungs- und Geheimdienstpolitik des Landes zu koordinieren und Entscheidungen zu treffen, die die nationale Sicherheit betreffen. Der Vorsitzende des NSC ist der Präsident der Vereinigten Staaten, unterstützt von hochrangigen Beamten aus den Bereichen Verteidigung, Außenpolitik und Geheimdienste.

Alle Angaben ohne Gewähr. Titelbild AFP.