Technische Mitarbeiter von Elon Musk untersuchen eine sicherheitsrelevante Panne, bei der ein Journalist irrtümlich in einen Chat über Luftangriffe gegen die Huthi-Miliz eingeladen wurde. Wie Karoline Leavitt, Sprecherin von US-Präsident Donald Trump, am Mittwoch im Weißen Haus erklärte, habe Musk angeboten, sein Expertenteam mit der Analyse zu beauftragen, wie es zu der fehlerhaften Hinzufügung der Telefonnummer gekommen sei.
Musk, der neben seiner Tätigkeit als Tesla-Chef und Eigentümer der Onlineplattform X als Berater Trumps für Bürokratieabbau fungiert, treibt derzeit mit rigorosen Maßnahmen die Schließung oder Verkleinerung zahlreicher Ministerien und Behörden sowie die Entlassung tausender Regierungsangestellter voran.
Die Einladung des Chefredakteurs des Magazins The Atlantic, Jeffrey Goldberg, in eine Signal-Chatgruppe, in der sich hochrangige US-Regierungsvertreter über bevorstehende Luftangriffe gegen die Huthi-Miliz im Jemen austauschten, sorgte für erhebliche Unruhe. Die versehentliche Einladung erfolgte durch Trumps Nationalen Sicherheitsberater Mike Waltz, der Goldberg in die Gruppe aufnahm. Unter den Mitgliedern der Chatgruppe befanden sich unter anderem US-Verteidigungsminister Pete Hegseth, Außenminister Marco Rubio sowie Vizepräsident JD Vance.
Der Vorfall löste in Washington erhebliche Besorgnis aus. Waltz übernahm am Dienstag in einem Interview die „volle Verantwortung“ für das Versehen und erklärte, er habe die Chatgruppe selbst erstellt. Zudem deutete er an, dass Goldbergs Telefonnummer möglicherweise fälschlicherweise in seinem Telefon gespeichert war, weil er sie mit der einer anderen Person verwechselt habe. Eine persönliche Bekanntschaft mit Goldberg bestritt Waltz.
Trotz der Panne stellte Trumps Sprecherin Leavitt am Mittwoch klar, dass der Präsident weiterhin Vertrauen in sein nationales Sicherheitsteam habe.
OZD/AFP
Kommentar:
Die versehentliche Einladung eines Journalisten in eine geheime Chatgruppe wirft ernsthafte Fragen zur Sicherheit und Kommunikation innerhalb der US-Regierung auf. Dass eine hochrangige Diskussionsrunde über militärische Operationen auf einer Messenger-App wie Signal stattfindet, mag für viele überraschend sein. Besonders brisant ist, dass Elon Musk, der als Berater für Bürokratieabbau tätig ist, nun mit der technischen Analyse beauftragt wurde. Dies unterstreicht seinen wachsenden Einfluss auf politische Entscheidungsprozesse. Die Reaktion der Regierung zeigt zudem, dass trotz des Vorfalls öffentliches Vertrauen in das nationale Sicherheitsteam demonstriert werden soll.
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