Zu den Neuzugängen zählen unter anderem die Analogfotografie, die Brettspielkultur und der Bau der Waldzither. Insgesamt wurden 18 weitere Praktiken aufgenommen, die von lokaler bis überregionaler Bedeutung sind. Die Entscheidung darüber trafen die Kulturminister von Bund und Ländern am Mittwoch, nachdem Experten der deutschen Unesco-Kommission die Vorschläge geprüft hatten.
Wie die Kulturministerkonferenz in Berlin mitteilte, umfasst das Verzeichnis nun 168 Einträge. Dazu gehören auch das traditionelle Kunsthandwerk aus dem Erzgebirge, das Töpfern, das Silber- und Goldschmiedehandwerk, das Gebrauchshundewesen sowie der Glockenguss. Auch das Nikolauspostamt in St. Nikolaus im Warndt (Saarland) wurde aufgenommen.
Die nationalen Verzeichnisse des immateriellen Kulturerbes dienen dazu, kulturelle Traditionen und kreative Ausdrucksformen zu bewahren und zu würdigen. Grundlage dafür ist ein Übereinkommen der UN-Bildungs- und Kulturorganisation Unesco aus dem Jahr 2003, dem Deutschland 2013 beigetreten ist. Auf dieser Basis können nationale Einträge auch für die internationalen Listen des immateriellen Kulturerbes vorgeschlagen werden.
Die bundesweite Liste wird regelmäßig erweitert. Der Auswahlprozess erfolgt in mehreren Stufen, an denen unter anderem ein Fachkomitee der deutschen Unesco-Kommission beteiligt ist. Zusätzlich führen die einzelnen Bundesländer eigene Kulturerbelisten.
Bislang sind zehn deutsche Beiträge in die weltweiten Unesco-Listen des immateriellen Kulturerbes aufgenommen worden, darunter das Hebammenwesen, die Genossenschaftsidee, die Falknerei, der moderne Tanz sowie Orgelbau und Orgelmusik.
OZD/AFP
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