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Leipziger Buchmesse 2024: Demokratie, Debatte und literarische Vielfalt

Die Leipziger Buchmesse setzt dieses Jahr auf Demokratie, Meinungsfreiheit und Künstliche Intelligenz. Mit über 2000 Ausstellern, Preisverleihungen und Norwegen als Gastland erwartet Besucher ein spannendes Programm.

Die Leipziger Buchmesse, die am Donnerstag ihre Pforten für Besucher öffnet, legt in diesem Jahr einen besonderen Fokus auf Demokratie, Erinnerungskultur und gesellschaftliche Widerstandsfähigkeit. Wie die Veranstalter am Mittwoch vor dem offiziellen Eröffnungsfestakt bekannt gaben, werden im "Forum Offene Gesellschaft" zahlreiche Podiumsdiskussionen zu Themen wie Demokratie, der zunehmende Einfluss rechter Strömungen, aktuelle Krisen und Kriege sowie Meinungsfreiheit stattfinden. Mehrere Bündnisse sind an der Gestaltung dieses Programms beteiligt.

"Die Buchmesse ist ein Ort, der durch die Kraft der Worte und der Literatur Menschen mit unterschiedlichsten Hintergründen verbindet und in den Dialog bringt", betonte Astrid Böhmisch, die Direktorin der Leipziger Buchmesse. Die Messe stehe für Austausch und Begegnung.

Ein weiteres Forum widmet sich der Künstlichen Intelligenz. Zudem wird eine neue Audiowelt präsentiert, die dem wachsenden Interesse an Hörbüchern und Podcasts Rechnung trägt.

In diesem Jahr werden 2040 Aussteller aus insgesamt 45 Ländern erwartet. Die Ausstellungsfläche wurde erweitert. "Die große Resonanz auf die Leipziger Buchmesse verdeutlicht ihre immense Bedeutung für die Verlagsbranche", erklärte Martin Buhl-Wagner, der Geschäftsführer der Leipziger Messe.

Der Börsenverein des Deutschen Buchhandels nutzte den Auftakt der Messe, um einen Appell an die Politik zu richten. "Die Förderung von Kultur ist keine Subvention, sondern eine Investition in die Zukunft", betonte Peter Kraus vom Cleff, Hauptgeschäftsführer des Börsenvereins. Er sprach sich zudem für klare rechtliche Rahmenbedingungen für den Einsatz von Künstlicher Intelligenz aus.

Die sächsische Kulturministerin Barbara Klepsch (CDU) unterstrich die Relevanz der Veranstaltung: "Die Leipziger Buchmesse ist ein herausragendes kulturelles und touristisches Ereignis für Leipzig und ganz Sachsen. Sie schafft Räume, in denen Dialog, Debatte und Diskussionskultur aktiv gelebt werden."

Am Abend sollte die Messe mit einem feierlichen Festakt im Leipziger Gewandhaus offiziell eröffnet werden. In diesem Rahmen sollte auch der Leipziger Buchpreis zur Europäischen Verständigung verliehen werden. In diesem Jahr geht die Auszeichnung an den belarussischen Schriftsteller Alhierd Bacharevic für seinen Roman "Europas Hunde". Die Jury lobte das Werk als eine "wilde Mischung aus Politthriller, Epos, Abenteuergeschichte, Satire und Märchen". Der mit 20.000 Euro dotierte Preis wird seit 1994 vergeben.

Für das Publikum und Fachbesucher öffnet die Buchmesse am Donnerstag ihre Tore. Mit rund 300.000 erwarteten Besuchern gilt sie als wichtigster Frühjahrstreff der Buch- und Medienbranche. An diesem Tag werden ebenfalls die Preise der Leipziger Buchmesse in den Kategorien Belletristik, Sachbuch und Übersetzung verliehen. Das diesjährige Motto der Messe lautet "Worte bewegen Welten".

Weitere Auszeichnungen werden am Freitag vergeben, darunter der deutsch-französische Franz-Hessel-Preis für zeitgenössische Literatur sowie der Seraph für den besten deutschsprachigen Roman im Fantastik-Genre. Bis Sonntag bieten die Leipziger Buchmesse, die parallel stattfindende Manga-Comic-Con und das traditionsreiche Lesefest "Leipzig liest" tausende Veranstaltungen für ein breites Publikum.

Gastland der diesjährigen Messe ist Norwegen. Der norwegische Auftritt steht unter dem Motto "Traum im Frühling". Fast 50 norwegische Autorinnen und Autoren werden in Leipzig erwartet, darunter bekannte Namen wie Karl Ove Knausgård und Maja Lunde. Die norwegische Kronprinzessin Mette-Marit musste ihren geplanten Besuch jedoch aufgrund einer chronischen Lungenerkrankung absagen.

OZD/AFP



Alle Angaben ohne Gewähr.

Bild: AFP