Die Hamburger Schriftstellerin Kristine Bilkau wurde mit dem Belletristik-Preis der Leipziger Buchmesse ausgezeichnet. Ihr Roman „Halbinsel“, der eine Mutter-Tochter-Geschichte erzählt, erhielt die begehrte Auszeichnung. Der Preis, der in drei Kategorien verliehen wird, ist mit insgesamt 60.000 Euro dotiert. Bilkau konnte die Jury mit ihrem Werk überzeugen, das tiefgründige und gesellschaftlich relevante Fragen stellt.
Wer ist Kristine Bilkau?
Kristine Bilkau ist eine deutsche Schriftstellerin aus Hamburg, die für ihre literarischen Werke bekannt ist, die oft gesellschaftliche und zwischenmenschliche Themen behandeln. Ihre Bücher zeichnen sich durch präzise Erzählweise und komplexe Charaktere aus. Der Roman „Halbinsel“ widmet sich einer Mutter-Tochter-Beziehung und beleuchtet Konflikte sowie die Herausforderungen der modernen Gesellschaft.
Warum wurde Bilkau ausgezeichnet?
Die Jury erklärte, dass Bilkaus Roman mit „lauten und leisen Fragen an unsere Gesellschaft“ beunruhige. In ihrer Dankesrede betonte Bilkau, dass sie beim Schreiben des Buches oft daran gedacht habe, dass die älteren Generationen den Jüngeren eine bessere Zukunft schulden. Sie plädierte für eine „Sprache der Menschlichkeit“ und eine „Sprache der Aufrichtigkeit“, die es ermöglichen sollte, wichtige gesellschaftliche Themen zu thematisieren und Veränderungen anzustoßen.
Weitere Preisträger der Leipziger Buchmesse
Neben Bilkau wurden auch in den anderen Kategorien herausragende Werke ausgezeichnet. In der Kategorie Sachbuch/Essayistik wurde die russische Autorin Irina Rastorgueva mit ihrem Buch „Pop-up-Propaganda. Epikrise der russischen Selbstvergiftung“ ausgezeichnet. Ihr Werk setzt sich mit der russischen Propaganda auseinander und analysiert das politische Klima in Russland. Rastorgueva beschrieb, wie russische und kremlkritische Autoren das „Wirken der russischen Selbstvergiftung“ untersuchen. Die Autorin betonte in ihrer Dankesrede, wie wichtig es sei, an die politischen Gefangenen in Russland zu denken und die Ukraine zu unterstützen.
In der Kategorie Übersetzung gewann Thomas Weiler für seine Übersetzung des belarussischen Buches „Feuerdörfer. Wehrmachtsverbrechen in Belarus – Zeitzeugen berichten“ ins Deutsche. Dieses Buch befasst sich mit den Verbrechen der Wehrmacht während des Zweiten Weltkriegs in Belarus. Weiler erklärte, dass die Übersetzung des Textes ins Deutsche nicht einfach war, aber dass es sich um ein bedeutendes Werk handelt, um die historische Erinnerung und das Geschehen in Belarus zu bewahren und auch die heutige Situation in diesem Land zu verstehen.
Was ist die Leipziger Buchmesse?
Die Leipziger Buchmesse ist ein bedeutendes Ereignis der Buch- und Medienbranche in Deutschland und zieht jährlich rund 300.000 Besucher an. Sie ist die wichtigste Frühjahrsmesse für Autoren, Verlage und Leser. Hier werden neue Bücher vorgestellt, und es finden zahlreiche Lesungen sowie Diskussionen statt. In diesem Jahr ist Norwegen das Gastland der Messe, was zahlreiche Veranstaltungen zu norwegischer Literatur und Kultur mit sich bringt. Parallel zur Buchmesse läuft auch die Manga-Comic-Con, eine Veranstaltung für Fans von Manga und Comics. Ein weiteres Highlight ist das Lesefest „Leipzig liest“, das zahlreiche Lesungen und kulturelle Events bietet.
Leipziger Buchpreis zur Europäischen Verständigung
Zusätzlich zu den Buchpreisen wurde im Rahmen eines Festakts der Leipziger Buchpreis zur Europäischen Verständigung verliehen. In diesem Jahr ging der Preis an den belarussischen Schriftsteller Alhierd Bacharevic für seinen Roman „Europas Hunde“. Die Jury würdigte das Werk als eine „wilde Mischung aus Politthriller, Epos, Abenteuergeschichte, Satire und Märchen“. Der Preis, der mit 20.000 Euro dotiert ist, wird seit 1994 verliehen und würdigt Werke, die zur Verständigung in Europa beitragen.
Fazit
Die Leipziger Buchmesse 2025 war ein bedeutendes Ereignis für die Literaturwelt, bei dem die Vielfalt der Literatur gefeiert und wichtige gesellschaftliche Themen durch die preisgekrönten Werke hervorgehoben wurden. Die Auszeichnungen gingen an herausragende Schriftsteller, die mit ihren Arbeiten sowohl gesellschaftliche Probleme ansprechen als auch die kulturelle Vielfalt Europas widerspiegeln.
OZD/AFP
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