Der neue kanadische Premierminister Mark Carney hat den USA mit Gegenmaßnahmen gedroht, falls die für den 2. April geplanten neuen US-Zölle in Kraft treten. Nach seinem ersten Telefonat mit US-Präsident Donald Trump seit seiner Vereidigung bezeichnete Carney das Gespräch als „sehr konstruktiv“ und kündigte umfassende Verhandlungen über eine neue Wirtschafts- und Sicherheitsbeziehung nach der Parlamentswahl in Kanada an.
Trump selbst sprach auf seinem Netzwerk Truth Social von einem „äußerst produktiven“ Gespräch mit Carney und betonte, dass es in vielen Punkten Übereinstimmung gebe. Carney hingegen stellte klar, dass die US-Zollpolitik eine Wende in den bilateralen Beziehungen markiere und die USA kein verlässlicher Partner mehr seien.
Seit seinem Amtsantritt im Januar hat Trump eine Reihe von Zöllen angekündigt oder bereits umgesetzt. Besonders brisant sind die für den 2. April geplanten sogenannten reziproken Zölle, die sowohl Gegner als auch Verbündete der USA treffen sollen. Das Konzept sieht vor, dass importierte Produkte aus einem bestimmten Land mit ebenso hohen Abgaben belegt werden, wie es für US-Produkte in diesem Land der Fall ist. Dabei sollen nicht nur Zölle, sondern auch nichttarifäre Handelshemmnisse wie Subventionen oder Regularien berücksichtigt werden.
Kommentar:
Sollten die US-Zölle wie geplant in Kraft treten, will Kanada mit Gegenmaßnahmen reagieren. Die zukünftigen Wirtschaftsbeziehungen zwischen beiden Ländern bleiben daher ungewiss und werden maßgeblich von den Verhandlungen nach der kanadischen Parlamentswahl am 28. April abhängen.
OZD/AFP
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