München – Bayern Münchens Sportdirektor Christoph Freund hat vor der immer größer werdenden Belastung der Spieler gewarnt und ein Umdenken im internationalen Fußballkalender gefordert. „Ich finde das Thema grundsätzlich grenzwertig. Wir wissen, wie viele Spiele die Top-Jungs haben. Es geht ja nicht nur um Bayern München. Da muss man sich grundsätzlich etwas überlegen. Da geht es um die Gesundheit der Spieler. Das ist nicht optimal“, sagte Freund vor dem Bundesligaspiel des Rekordmeisters gegen den FC St. Pauli am Samstag (15:30 Uhr/Sky).
Die Diskussion um den engen und belastenden Fußballkalender hat in den letzten Wochen durch die Verletzungen von Bayern-Stars Alphonso Davies und Dayot Upamecano an Fahrt gewonnen. Freund kritisierte, dass es bei der Anzahl der Spiele „kaum überraschend“ sei, dass immer wieder Verletzungen auftreten. „Man kann die Uhr danach stellen, dass etwas passiert“, meinte der Sportdirektor. „Das muss man groß diskutieren, sonst verlieren wir international die besten Spieler. Es soll ja das Ziel sein, dass die Fans im Stadion die besten Spieler sehen und nicht, dass die immer wieder verletzt ausfallen.“
Vor allem der kommende Sommer wird für viele Nationalspieler eine enorme Belastung mit sich bringen. Neben den Liga- und Pokalwettbewerben sowie der Champions League stehen auch das Finalturnier der Nations League und die Klub-WM an. Freund betonte, dass man diese Herausforderung nicht nur für Bayern, sondern für den gesamten Fußball angehen müsse. „Es sind wichtige Spiele für Deutschland und die Nationalteams generell. Wir wollen auch die Nationalteams unterstützen“, sagte Freund. Doch man müsse überlegen, „wie man es grundsätzlich besser handhaben kann. Das ist nicht nur für uns ein Thema.“
Bayern-Trainer Vincent Kompany stimmte seinem Sportdirektor zu und betonte, dass es mit den Nationaltrainern „keine Probleme“ gebe. Es gehe vielmehr „um den gesunden Menschenverstand. Ich war Teil der Spielergewerkschaft. Die Belastung war auch damals schon ein Thema und ist es immer noch. Dann haben wir eine Verletzung und müssen erklären, wie es passiert ist. Vielleicht sollte man die Länderspiele zusammenfassen, damit die Spieler nicht so viel reisen müssen“, sagte Kompany.
OZD / AFP
OZD-Kommentar:
Christoph Freund und Vincent Kompany haben zu Recht auf die Problematik
der extremen Belastung der Spieler hingewiesen. Angesichts der Vielzahl
von Wettbewerben, in denen die Top-Spieler aktiv sind, ist es notwendig,
die Struktur des internationalen Spielkalenders zu überdenken. Wenn die
Gesundheit der Spieler langfristig gefährdet wird, könnte dies nicht
nur den Vereinen, sondern auch den Nationalteams schaden.
OZD-Analyse:
1. Die Problematik der Spielbelastung für Top-Spieler
Vor allem die Verletzungsgefahr aufgrund der extremen Belastung stellt ein großes Risiko dar, sowohl für die Spieler als auch für die Vereine und Nationalteams.
2. Die gesundheitlichen Risiken und die Notwendigkeit einer Reform
Freund und Kompany sprechen ein wichtiges Thema an, das nicht nur Bayern München betrifft, sondern den gesamten internationalen Fußball. Die immer wiederkehrenden Verletzungen können langfristig die Karrieren der besten Spieler beeinträchtigen.Es besteht die Notwendigkeit, die Anzahl der Länderspiele und die Art und Weise, wie diese in den Kalender integriert werden, zu überprüfen. Eine größere Flexibilität und ein besserer Umgang mit den Spielern ist vonnöten, um deren Gesundheit zu schützen.
3. Die Lösung: Länderspiele bündeln und reisen minimieren
Kompany schlägt vor, die Länderspiele besser zu bündeln, um den Reisestress der Spieler zu verringern. Dies könnte nicht nur die Belastung der Spieler verringern, sondern auch deren Leistungsfähigkeit in den Vereinswettbewerben steigern.Eine bessere Abstimmung zwischen den Vereinen und den Nationaltrainern könnte langfristig zu einer besseren Handhabung der Spielerressourcen führen.
Was sind die wichtigsten Belastungen für Profifußballer?
Profifußballer stehen unter extrem hoher Belastung durch die Vielzahl an
Wettbewerben, in denen sie spielen müssen. Neben den nationalen Liga-
und Pokalwettbewerben kommen internationale Turniere wie die Champions
League und die Länderspiele hinzu, was zu einer Überbelastung führen
kann, die das Risiko von Verletzungen erhöht.
Alle Angaben ohne Gewähr. Titelbild AFP.