Finn Dahmen, Torhüter des FC Augsburg, ist mit seinen 683 Minuten ohne Gegentor durchaus zufrieden. Nach dem 1:1-Unentschieden bei der TSG Hoffenheim, bei dem er erstmals wieder hinter sich greifen musste, äußerte der 27-Jährige seine Freude über diese außergewöhnliche Leistung. "Ich bin schon ein bisschen stolz darauf", sagte Dahmen im ZDF-Sportstudio. Diese Leistung wurde jedoch durch einen Elfmeter überschattet, der seiner Ansicht nach nicht hätte gegeben werden dürfen.
"Das ist eine klare Fehlentscheidung, das ist natürlich sehr bitter", erklärte Dahmen. Der Elfmeter entstand nach einer Situation, bei der sein Kapitän Jeffrey Gouweleeuw einen abgefälschten Ball aus kurzer Distanz an den Arm bekam. Der DFB räumte später ein, dass dies ein Fehler war, der nicht durch den Video-Assistenten korrigiert wurde. "Fehler passieren, aber es ist sehr schade, dass sich der VAR nicht bei Schiri Tobias Reichel gemeldet hat", so Dahmen weiter.
Trotz des unglücklichen Torraums war Dahmen mit seiner Leistung und den 683 Minuten ohne Gegentor stolz auf seine bisherige Saison. Der 27-Jährige rangiert mit dieser Zeit auf Platz sechs der Bundesliga-Bestenliste für Minuten ohne Gegentor und lässt dabei Legenden wie Timo Hildebrand, Oliver Kahn und Manuel Neuer hinter sich.
Dahmen selbst hat weiterhin das Ziel, sich für die Nationalmannschaft zu empfehlen. Als ehemaliger Juniorennationalspieler und nach ersten Kontakten mit dem DFB-Torwarttrainer Andreas Kronenberg, stand Dahmen bereits auf Abruf für die Nations-League-Spiele gegen Italien. Er selbst beschreibt den DFB als "Traum". Doch auch die englische Nationalmannschaft wäre für Dahmen eine Option, da er die englische Staatsbürgerschaft durch seine Mutter besitzt und sich beiden Nationen verbunden fühlt.
"Ich habe noch keine Gedanken darüber gemacht. Der Fokus liegt auf Augsburg", betonte Dahmen. "Mal sehen, was die Zukunft bringt." Der talentierte Torhüter bleibt jedoch optimistisch, dass sich seine Bemühungen auch weiterhin auszahlen werden, sowohl für den FC Augsburg als auch für seine potenzielle Nationalmannschaftskarriere.OZD/SID
OZD-Kommentar:
Dahmens beeindruckende Leistung im Tor des FC Augsburg hat ihm
Anerkennung eingebracht. Doch die Fehlentscheidung bezüglich des
Elfmeterurteils verdeutlicht die Probleme, die weiterhin bei der Nutzung
des Video-Assistenten bestehen. Während Dahmen seinen Weg weiterhin
konsequent verfolgt, könnte ein solches System an Transparenz und
Konsistenz gewinnen.
OZD-Analyse:
1. Dahmen und die torwarttechnische Leistung
Mit 683 Minuten ohne Gegentor hat Dahmen eindrucksvoll unter Beweis gestellt, dass er zu den besten Torhütern der Bundesliga gehört. Der längste ununterbrochene Zeitraum ohne Gegentor in der laufenden Saison spricht für seine exzellente Form und Konstanz.
2. Der umstrittene Elfmeter und seine Auswirkungen auf das Spiel
Die Fehlentscheidung zum Elfmeter, der für das einzige Gegentor sorgte, wirft ein weiteres Licht auf die Schwierigkeiten, die beim Einsatz des VAR auftreten können. Dies zeigt erneut, wie wichtig klare und faire Entscheidungen auf dem Spielfeld sind, besonders bei entscheidenden Situationen.
3. Dahmens Nationalmannschaftsaussichten
Dahmen bleibt trotz seiner beeindruckenden Saison bescheiden und fokussiert auf seine Rolle bei Augsburg. Doch sein Traum von einer möglichen Berufung in die Nationalmannschaft bleibt bestehen, und die anhaltende gute Form könnte ihn auf den Radar der Nationaltrainer bringen. Die Frage bleibt, ob sich diese Chancen langfristig realisieren werden.
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