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Japan und Taiwan sicher durch "glaubwürdige Abschreckung"

Damit setzt die US-Regierung ein klares Zeichen gegen die zunehmenden militärischen Ambitionen Pekings im Indopazifik.

US-Verteidigungsminister Pete Hegseth hat bei einem offiziellen Besuch in Japan die "glaubwürdige Abschreckung" der Vereinigten Staaten gegenüber China bekräftigt und die Sicherheitszusagen für Taiwan erneuert. Damit setzt die US-Regierung ein klares Zeichen gegen die zunehmenden militärischen Ambitionen Pekings im Indopazifik. Gleichzeitig betonte Hegseth die Notwendigkeit verstärkter Zusammenarbeit zwischen den USA und Japan, insbesondere vor dem Hintergrund der strategischen Unsicherheiten in der Region.

US-Position und Strategie

Hegseth unterstrich die Entschlossenheit der Vereinigten Staaten, an einer "robusten und glaubwürdigen Abschreckung im Indopazifik, einschließlich der Taiwan-Straße", festzuhalten. Er betonte, dass Japan und die USA als enge Verbündete in der Region eine strategische Partnerschaft pflegen, die angesichts der sicherheitspolitischen Herausforderungen weiter gestärkt werden müsse.

Chinas Rolle und Bedrohung

China hat in den vergangenen Jahren seine militärischen Aktivitäten im Indopazifik verstärkt und erhebt zunehmend territoriale Ansprüche, insbesondere auf Taiwan. Peking betrachtet Taiwan als abtrünnige Provinz, die notfalls mit Gewalt wieder in das chinesische Staatsgebiet eingegliedert werden soll. Diese aggressive Haltung sorgt für wachsende Spannungen in der Region.

Sicherheitszusagen der USA

Obwohl Hegseth Japan nicht explizit zur Erhöhung seiner Verteidigungsausgaben aufrief, betonte er die Notwendigkeit, dass "jeder mehr tun muss". Er lobte Japan als "vorbildlichen Verbündeten" und stellte klar, dass die USA ihre Sicherheitszusagen nicht aufgeben würden. Dennoch deutete er an, dass Washington von seinen Partnern erwartet, stärker in ihre Verteidigungsfähigkeit zu investieren.

Kritik an der Vorgängerregierung

Hegseth kritisierte die Politik von Trumps Vorgänger Joe Biden und warf dessen Regierung vor, ein sicherheitspolitisches "Vakuum" hinterlassen zu haben. Er argumentierte, dass die USA nun entschlossen seien, "die Abschreckung wiederherzustellen" und die Doktrin "Frieden durch Stärke" neu zu beleben.

Reaktionen aus Japan

Der japanische Regierungschef Shigeru Ishiba bekräftigte Japans Entschlossenheit, die Allianz mit den USA weiter auszubauen. Bei einer Gedenkveranstaltung zum 80. Jahrestag der Schlacht von Iwo Jima hob er hervor, dass Japan seine Verteidigungsstrategie an die neuen sicherheitspolitischen Gegebenheiten anpassen werde. Die japanische Regierung hat ihre Verteidigungsausgaben bereits auf das NATO-Ziel von zwei Prozent des BIP erhöht und die Stationierung von US-Truppen auf japanischem Boden weiterhin unterstützt.

Analyse und Bewertung

Die erneute sicherheitspolitische Zusicherung der USA gegenüber Japan und Taiwan verdeutlicht die geopolitischen Spannungen im Indopazifik. Die USA setzen auf eine Doppelstrategie: Sie stärken bestehende Allianzen, während sie gleichzeitig von ihren Partnern eine aktivere Rolle bei der regionalen Sicherheitsarchitektur fordern. Japans verstärkte Aufrüstung und sicherheitspolitische Neuausrichtung spiegeln den wachsenden Druck wider, den Chinas expansive Politik auf die Nachbarstaaten ausübt.

Die Kritik an der Biden-Regierung zeigt zudem, dass die aktuelle US-Administration unter Trump eine stärkere und konfrontativere Haltung gegenüber China einnimmt. Dies könnte zu einer weiteren Militarisierung der Region führen und birgt das Risiko, dass China sich in seiner sicherheitspolitischen Strategie bestätigt fühlt.

OZD/AFP


Alle Angaben ohne Gewähr.

Bild: AFP