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Was für ein Spektakel in Flandern!

Tadej Pogacar hat es wieder getan – und wie!

In einem Radsportkrimi, der alles hatte, was das Fanherz höherschlagen lässt, triumphierte der slowenische Superstar bei der 109. Flandern-Rundfahrt über keinen Geringeren als Mathieu van der Poel – ein Duell der Extraklasse, das seine Ankündigung als Gigantenschlacht mehr als erfüllte.

Schon 18 Kilometer vor dem Ziel ließ Pogacar keinen Zweifel mehr aufkommen. Am Oude Kwaremont, diesem legendären Pflaster-Monster, setzte er zur alles entscheidenden Attacke an – und riss die Zuschauer entlang der Strecke mit in seinen Rausch. Van der Poel konnte diesmal nur hinterherblicken. Der vierte Titel bei der Ronde? Vorerst auf Eis gelegt.

Stattdessen: Jubel in Oudenaarde, wo Pogacar nach 269 brutalen Kilometern mit ausgestreckten Armen über die Ziellinie rollte. Es war nicht nur ein Sieg – es war ein Statement. Eine Machtdemonstration auf belgischem Boden und eine Ansage Richtung Paris-Roubaix, wo der Slowene in Kürze zum ersten Mal an den Start geht.

Hinter Pogacar kämpften die Verfolger vergeblich. Mads Pedersen bewies erneut, warum man ihn nie abschreiben darf, und schnappte sich mit einem cleveren Finish Platz zwei. Van der Poel musste sich mit Rang drei begnügen – und mit der Erkenntnis, dass selbst er nicht immer die Beine des Jahrhunderts hat.

Aus deutscher Sicht? Ernüchterung. Nils Politt zeigte sich wie gewohnt als wertvoller Teamplayer im Dienste Pogacars – unauffällig, aber unverzichtbar. Bitter dagegen der Sturz von John Degenkolb, der das Rennen frühzeitig verlassen musste. Sein Start bei Paris-Roubaix? Ungewiss.

Und doch: Die wahre Hauptrolle spielte einmal mehr das Publikum. Zehntausende säumten die Strecke, feierten, schrien, sangen – machten aus der Flandern-Rundfahrt wieder dieses unvergleichliche Volksfest, das irgendwo zwischen Wahnsinn und Gänsehaut lebt.

„Einzigartig“, nannte es Pogacar. Recht hat er.

OZD/SID


Alle Angaben ohne Gewähr.

Bild: SID