Wenn Elon Musk etwas nicht ist, dann diplomatisch. Der Unternehmer, der sich längst nicht mehr nur als Visionär in der Technologiebranche, sondern auch als politischer Akteur versteht, hat erneut zugeschlagen – diesmal verbal, auf der Plattform X. Sein Ziel: Peter Navarro, ehemaliger Handelsberater und Architekt von Donald Trumps harter Zollpolitik.
Navarro hatte Musk in einem Video spöttisch degradiert – von einem Autobauer zu einem bloßen "Zusammensetzer asiatischer Bauteile". Musk konterte mit einer Beleidigung, wie sie in einem Schulhof-Streit besser aufgehoben wäre: Navarro sei "dümmer als ein Sack Backsteine". Harte Worte – doch sie lenken nicht vom eigentlichen Kern ab: Die politischen Spannungen innerhalb des Trump-Lagers nehmen zu, insbesondere rund um das Thema Handelskonflikt.
Dass Musk überhaupt in eine beratende Rolle bei Trump hineingerutscht ist, zeigt, wie sehr der ehemalige Präsident auf unkonventionelle Stimmen setzt. Doch Musk steht für etwas anderes als Navarro. Er propagiert Freihandel und Effizienz, träumt gar von einer transatlantischen Freihandelszone. Navarro hingegen verkörpert wirtschaftlichen Protektionismus in Reinform. Der Zusammenprall war also nur eine Frage der Zeit.
Diese Episode offenbart aber nicht nur persönliche Eitelkeiten, sondern wirft auch ein Schlaglicht auf die Richtung, in die sich ein potenzielles zweites Trump-Kabinett entwickeln könnte: uneinheitlich, von internen Reibereien geprägt – und mit einem Elon Musk, der womöglich bald das Weite sucht. Laut Politico könnte er sich bald wieder vollständig seinen Unternehmen widmen.
Für Beobachter bleibt vor allem eines hängen: Während die Welt nach wirtschaftlicher Stabilität sucht, liefert das Trump-Team öffentlich Machtkämpfe. Und Musk? Der beweist einmal mehr, dass er nicht nur Raketen ins All schießen kann – sondern auch rhetorische Granaten mitten ins Herz der amerikanischen Politik.
Fazit: Die Causa Musk vs. Navarro zeigt exemplarisch, wie schwierig ein kohärenter wirtschaftspolitischer Kurs im Trump-Lager ist. Und dass Musk, trotz seiner oft als exzentrisch belächelten Art, in der Debatte um globale Handelsbeziehungen eine ernstzunehmende Stimme bleibt.
OZD/AFP
Alle Angaben ohne Gewähr.
Bild: AFP