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Es war der erwartete Härtetest – und am Ende leider auch eine bittere Erinnerung daran, wie schmal der Grat zwischen Sieg und Niederlage im internationalen Handball sein kann. Mit 31:33 unterlag das deutsche Nationalteam der Frauen am Mittwochabend dem Vize-Europameister Dänemark – ein Spiel, das Mut macht, aber auch schmerzt. Denn die Chance auf den ersten Sieg gegen die Skandinavierinnen seit 2019 war zum Greifen nah.
Die DHB-Auswahl zeigte vor 3525 Zuschauern in Hamburg eine kämpferisch beeindruckende Leistung, stellte die favorisierten Däninnen über weite Strecken vor echte Herausforderungen und hätte sich – objektiv betrachtet – mindestens ein Unentschieden verdient gehabt. Doch wie so oft in engen Spielen entscheiden Kleinigkeiten. Ein technischer Fehler hier, eine verpasste Chance dort – und plötzlich ist ein Erfolgserlebnis passé.
Dass Rückkehrerin Emily Bölk nach ihrer Ausbootung stark zurückkam und sich sofort mit vier Toren einfügte, spricht ebenso für die neue Tiefe im Kader wie der Auftritt von Viola Leuchter und Xenia Smits, die offensiv Akzente setzten. Und dann war da noch Katharina Filter, die das Tor vernagelte und allein im ersten Durchgang zwölf Paraden zeigte – eine absolute Weltklasse-Leistung.
Doch all das reichte am Ende nicht. Dänemark blieb cool, nutzte die kleinen deutschen Schwächen in der Crunchtime eiskalt aus und bestätigte seinen Ruf als eingespieltes Spitzenteam. Es ist genau diese Cleverness, die Deutschlands Handballerinnen sich in den kommenden Monaten erarbeiten müssen – wollen sie bei der Heim-WM Ende des Jahres mehr als nur Achtungserfolge feiern.
"Wir haben sie ans Limit gebracht", bilanzierte Bundestrainer Markus Gaugisch – und hatte damit nicht unrecht. Doch trotz allem Lob bleibt ein Rest an Frust: Dieses Spiel war gewinnbar.
Am Samstag folgt die Revanche in Aabenraa. Eine weitere Chance zu zeigen, dass man nicht nur nah dran ist – sondern bereit, über sich hinauszuwachsen.
OZD/SID
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Bild: SID