Dieser Premium-Artikel wird Dir gesponsert von:
Der DAX startete mit einem Sprung von fast acht Prozent in den Tag, auch in Paris, London, New York und Asien legten die Kurse deutlich zu. Selbst China, das weiterhin von massiven Strafzöllen betroffen ist, verzeichnete Kursgewinne.
Zuspitzung:
Was wie eine wirtschaftspolitische Beruhigung wirkt, könnte sich rasch als kurzfristiges Aufbäumen entpuppen. Trumps plötzliche Kehrtwende wirkt mehr wie eine PR-Aktion denn wie eine strategische Neuausrichtung der Handelspolitik. Denn inhaltlich bleibt unklar, was die 90-Tage-Pause wirklich bedeutet – und ob ihr eine langfristige Lösung folgt oder bloß ein Aufschub neuer Eskalationen.
Deutung:
Die heftige Marktreaktion zeigt: Die Börsen hängen derzeit stärker denn je an Trumps Twitter-Diplomatie. Jede Andeutung, jedes Statement kann massive Kursschwankungen auslösen. Dass er Aktienkäufe öffentlich als "großartige Gelegenheit" anpreist, passt eher zum Verhalten eines Influencers als eines Staatsoberhaupts – und wirft Fragen zur politischen Verlässlichkeit auf. Die Marktpsychologie wird zunehmend zur treibenden Kraft hinter den Indizes, während fundamentale wirtschaftliche Entwicklungen in den Hintergrund rücken.
Prognose:
Wenn innerhalb der nächsten drei Monate keine klaren, belastbaren Abkommen zur Lösung der Handelskonflikte getroffen werden, droht die Euphorie rasch zu verpuffen. Die Börsen könnten dann nicht nur auf das alte Tief zurückfallen, sondern aufgrund enttäuschter Hoffnungen sogar noch tiefer rutschen. Anleger sollten sich auf weitere Volatilität einstellen – und politische Schlagzeilen nicht mit wirtschaftlicher Realität verwechseln.
OZD/AFP
Alle Angaben ohne Gewähr.
Bild: AFP