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Der Deutsche Bauernverband (DBV) hat eine Sonderregelung für Saisonkräfte in der Landwirtschaft gefordert. „Wir brauchen eine Sonderlösung für die Landwirtschaft“, erklärte Bauernpräsident Joachim Rukwied am Mittwoch in Berlin. Der gesetzliche Mindestlohn von derzeit 12,82 Euro pro Stunde soll im kommenden Jahr auf 15 Euro steigen – eine Entwicklung, die laut Rukwied die Ziele des Koalitionsvertrags zur Erhöhung des Selbstversorgungsgrads mit Obst und Gemüse gefährden könnte.
Saisonkräfte, die häufig aus dem Ausland kommen, sind für die Erdbeer- und Spargelernte unverzichtbar. Der Bauernverband sieht in der geplanten Mindestlohnerhöhung eine Belastung für die Landwirtschaft und fordert Nachbesserungen.
Rukwied äußerte sich auch kritisch zum geplanten Naturflächenbedarfsgesetz, das die Ausweisung von Ausgleichs- und Ersatzmaßnahmen erleichtern soll. Der Bauernverband sieht darin eine „Kampfansage an Landeigentümer und Landnutzer“ und warnt vor einem beschleunigten Rückgang landwirtschaftlicher Nutzflächen, der die Ernährungssicherheit gefährden könnte.
Positiv bewertete Rukwied die geplante Wiedereinführung der Agrardiesel-Rückvergütung, die nach monatelangen Protesten der Landwirte gegen Kürzungen durch die Ampel-Regierung wieder aufgenommen werden soll. Er appellierte an Union und SPD, in Fragen von Landwirtschaft und Umweltschutz zusammenzuarbeiten, um Blockaden wie in der letzten großen Koalition zu vermeiden.
OZD / AFP
OZD-Analyse: Landwirtschaft unter Druck – Herausforderungen und Lösungen
Mindestlohn und Saisonkräfte – eine Belastung für die Landwirtschaft?
Höhere Löhne könnten die Wettbewerbsfähigkeit der Betriebe gefährden.
Saisonkräfte sind unverzichtbar, doch die Kosten steigen.
Das Naturflächenbedarfsgesetz – eine Gefahr für die Ernährungssicherheit?
Der Rückgang landwirtschaftlicher Nutzflächen könnte langfristige Folgen haben.
Der Bauernverband fordert eine stärkere Berücksichtigung der Interessen von Landwirten.
Mögliche Zukunftsszenarien für die Landwirtschaft
a) Sonderregelungen für Saisonkräfte entlasten die Betriebe.
b) Das Naturflächenbedarfsgesetz führt zu Konflikten und weiteren Einschränkungen.
c) Union und SPD finden gemeinsame Lösungen für eine nachhaltige Landwirtschaft.
OZD-Kommentar: Landwirtschaft am Scheideweg – ein Appell an die Politik
Die Forderungen des Deutschen Bauernverbands sind ein klarer Hilferuf. Höhere Mindestlöhne, neue Gesetze und der Rückgang landwirtschaftlicher Nutzflächen setzen die Betriebe unter Druck. Die Politik muss handeln, um die Ernährungssicherheit und die Wettbewerbsfähigkeit der Landwirtschaft zu gewährleisten.
Das geplante Naturflächenbedarfsgesetz zeigt, wie schwierig der Balanceakt zwischen Umweltschutz und Landwirtschaft ist. Doch die Interessen der Landwirte dürfen nicht ignoriert werden – sie sind entscheidend für die Versorgung der Bevölkerung.
Die Regierung steht vor der Aufgabe, Lösungen zu finden, die sowohl die Umwelt schützen als auch die Landwirtschaft stärken. Der Bauernverband hat recht: Blockaden und Konflikte zwischen den Ressorts können sich Deutschland nicht leisten.
Alle Angaben ohne Gewähr. Titelbild AFP.