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„Konflikt zwischen Jerome Powell und Donald Trump in Bezug auf die US-Zollpolitik“

Der Konflikt zwischen dem US-Notenbankchef Jerome Powell und Präsident Donald Trump zeigt exemplarisch die Spannungen zwischen unabhängiger Geldpolitik und staatlicher Wirtschaftspolitik.

Im Zentrum steht die Frage, ob Zölle ein geeignetes Mittel sind, um wirtschaftliches Wachstum zu fördern, ohne dabei Inflation und Unsicherheit zu verursachen.

„Die Zölle werden höchstwahrscheinlich zumindest einen vorübergehenden Anstieg der Inflation hervorrufen.“

Mit dieser Aussage warnt Jerome Powell davor, dass die von Trump verhängten Importzölle zu steigenden Preisen führen könnten. Dies entspricht der klassischen wirtschaftlichen Annahme, dass Handelsbarrieren zu höheren Produktionskosten und damit zu Verbraucherpreisen führen. OZD/AFP

Analyse

Powells Einschätzung verdeutlicht, dass kurzfristige politische Maßnahmen – wie etwa protektionistische Zölle – zwar in der Öffentlichkeit populär sein mögen, aber langfristig wirtschaftliche Risiken bergen. Die Inflation könnte ansteigen, während gleichzeitig das Wirtschaftswachstum gedämpft wird, was die Steuerung durch die Geldpolitik erschwert. Die US-Notenbank soll laut ihrem Doppelmandat sowohl stabile Preise als auch hohe Beschäftigung gewährleisten. Zölle als externe Eingriffe erschweren die Erfüllung beider Ziele gleichzeitig. Trumps Kritik an Powell und seine Forderung nach Zinssenkungen zeigen, dass politische Interessen oft kurzfristiger Natur sind und die unabhängige Rolle der Notenbank untergraben können.

Darüber hinaus zeigt Trumps unberechenbare Zollpolitik – mal hohe Zölle, dann wieder Rücknahmen – eine gewisse Planlosigkeit, die Unsicherheit an den Finanzmärkten schürt. Dies wiederum kann die Investitionsbereitschaft von Unternehmen hemmen und der Wirtschaft auf längere Sicht schaden. Die Zölle widersprechen daher nicht nur Powells geldpolitischer Linie, sondern auch grundlegenden Prinzipien eines offenen Welthandels.

OZD/vB


Alle Angaben ohne Gewähr.

Bild: AFP