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Kallas kritisiert US-Zurückhaltung im Ukraine-Konflikt – Druckmittel bleiben ungenutzt

Trotz eskalierender Lage in der Ukraine und symbolischer Waffenruhen aus Moskau kritisiert EU-Außenbeauftragte Kaja Kallas die USA: Wer Frieden fordert, muss bereit sein, politischen Druck auszuüben!

Diplomatie braucht Konsequenz, nicht Symbolpolitik

Die Kritik von Kaja Kallas ist mehr als ein diplomatischer Seitenhieb – sie ist ein Weckruf. Während Russland durch taktisch platzierte Feuerpausen versucht, internationale Geduld zu testen, wirken die USA unter Präsident Trump zunehmend unentschlossen. Eine 30-stündige Oster-Waffenruhe, von Präsident Putin angekündigt, blieb weitgehend wirkungslos. Beide Kriegsparteien warfen sich Verstöße vor – ein Rückzug der Gewalt war nur kurzzeitig zu spüren.

Kallas nennt die Strategie Moskaus beim Namen: ein Spiel mit dem Westen. Ein symbolischer Akt statt einer echten Friedensinitiative – wohl auch, um Trump nicht endgültig zu verprellen. Dass Washingtons Reaktion darauf ausbleibt, irritiert nicht nur die EU, sondern auch Kiew.

USA müssen politischen Druck endlich ernsthaft ausüben

Wenn die USA unter Trump weiter ihre Rolle als entscheidender Akteur im Ukraine-Konflikt beanspruchen wollen, dürfen sie nicht weiter zusehen. Die von Kallas angesprochenen "Werkzeuge" – von Sanktionen über Wirtschaftshebel bis hin zu diplomatischer Isolierung – liegen auf dem Tisch. Doch Trump droht mit Rückzug, statt sie einzusetzen.

Die EU erwartet zu Recht mehr Entschlossenheit. Wer Waffenruhe fordert, muss auch bereit sein, dafür zu kämpfen – mit politischem Druck, nicht bloß mit Worten. Ein möglicher Rückzug der USA aus den Ukraine-Verhandlungen, wie Trump am Freitag andeutete, wäre ein fatales Signal – nicht nur an Kiew, sondern an den gesamten demokratischen Westen.

Gespräche, Hoffnung, Unsicherheit

Selenskyj zeigt sich weiterhin offen für direkte Gespräche mit Russland – nach einer echten Waffenruhe. Seine Hoffnung auf ein Treffen mit Trump am Samstag in Rom könnte zum diplomatischen Wendepunkt werden. Auch die vierte Moskau-Reise des US-Sonderbeauftragten Steve Witkoff zeigt: Der Dialog lebt, aber die Richtung ist unklar.

Am Mittwoch wird in London erneut auf hoher Ebene verhandelt – zwischen der Ukraine, den USA, Großbritannien und Frankreich. Ob diese Gespräche mehr bewirken als die letzte Feuerpause, bleibt abzuwarten.

OZD



Alle Angaben ohne Gewähr.

Bild: AFP